Re: wo letzens mal wieder doping anstand...
herbert gehörte in den 80er jahren zu den spitzenfahrern in österreich und fuhr auch mehrere rundfahrten im nationalteam. ob er damals gedopt hat, weiß ich nicht. als ultramarathoner hat er es jedenfalls nicht, dafür war er viel zu feige:winke: und hat jede von mir verabreichte tablette hinterfragt (1999 wollte ich ihm DHEA beim RAAM geben, quasi als kompensation der katabolen cortisolschiene der nebennierenrinde, aber dann wurden die prohormone auf die dopingliste gesetzt, womit das thema vom tisch war. EPO, HGH, testosteron, synacthen usw. standen nie zur diskussion) im ernst - beim RAAM würde es ohnehin nicht viel bringen, und die schande im falle eines positiven tests ist für jeden RAAM-teilnehmer eine horrorvorstellung. das sind reinrassige idealisten (manche nennen sie "spinner"), die lieber versagen, als mit unterstützenden mitteln ins ziel zu kommen (lies herberts buch und du wirst es verstehen).
bei 24 std-wettbewerben würde doping (epoietin, testosteron, synachthen) natürlich schon was bringen. glomser war damals beim RATA sicherlich nicht "clean" (kein profi ist das) - so wie gleich den ersten pass auf das stilfserjoch im schneesturm hochgejagt ist und dann, ohne sich umzuziehen, gleich weitergefahren, sprich den pass hinuntergebrettert ist, patschnass, mit kurzer hose und nur mit einer windbluse über seinem nassen trikot...
herbert hätte bei der "tour" kein leiberl (wie wir ösis sagen), nicht einmal bei der österreich-rundfahrt. heute ist jeder auf "stoff", nicht nur die spitzenfahrer. abgesehen davon darst du nicht vergessen, dass das training eines ultramarathoners anders als das eines radrennfahrers aufgebaut ist. ein ultramarathoner braucht im prinzip nur eine super GA und trainiert kaum intensive einheiten (nur berg), sprich an bzw. oberhalb der anaeroben schwelle. im radrennsport sind es aber ausschließlich die aneroben fertigkeiten, die rennentscheidend sind (attacken, zielsprint, bergauf). im ultramarathon muss man eine bestimmte leistung über viele stunden bringen, im falle des RAAM sogar mehrere tage (da wird manchmal über 30 std ohne pause durchgefahren).
sowenig chancen herbert & co im heutigen radrennsport eine chance hätte, sowenig würden die weltbesten radprofis beim RAAM reüssieren - weil es dazu mehr als nur eine hohe VO2max braucht. ich glaube sogar, dass kein profi 24 std lang mit 40 km/h fahren kann (wie herbert bei der silberreihertrophy 2001, womit er als einzelfahrer die gleiche km-leistung wie die siegerstaffel geschafft hat. noch dazu bei 8 std starkem regen).
gruß, kurt