MTB - schneller am Berg

Irongemse

New member
An die Radelcracks :

Nach der Winterpause bin ich wieder gut beisammen und kurbel mich mühelos die Berge hinauf. Bei ca. 20% Steigung fahre ich bei ca. 5 km/h und im zweitkleinsten bis kleinsten Gang. Ich möche schneller werden, weil es Menschen gibt, die mich überholen :D
Wenn ich nun einen größeren Gang wähle, komme ich schnell ins Schnaufen und aus die Maus. Ich schaffe den Berg nicht mehr.

Ein Freund radelt (Rennrad) eine 18-20%-Steigungsstrecke von 7 km Länge permanent im Stehen ! Ich erblasse vor Neid :D

Kann mir jemand einen Trainingstip /-trick verraten? Wären anaerobe Intervalle sinnvoll? Oder eine kürzere Bergstrecke, die man dann konsequent übt?

Gruß Gisi
 
Hi Gisi,

ein schnelles Rezept gibt es dafür nicht....im Radsport ist das A und O die Grundlagenausdauer, egal welches Spezialthema ansteht.

Dein Rennrad fahrender Freund wird vermutlich auch viel Grundlagenausdauer trainieren....
.....mindestens 80% Deines Jahresumfanges sollten in diesem Bereich absolviert werden.....erst wenn diese vorhanden ist (und das geht auch nicht von heute auf morgen) bringen spezielle Trainingseinheiten überhaupt erst eine Verbesserung.

In Deinem Falle wären s.g. Krauftausdauereinheiten bzw -intervalle nützlich sowie zusätzlich ein Mal die Woche (im Winter zwei Mal) echtes Krafttraining (z.B. Beinpresse).....aber wie gesagt nur auf Basis einer soliden Grundlage (!!), denn neben der Kraft ist es vor allem die fehlende Sauerstoffversorgung, die die Grenze vorgibt.

Im Stehen zu fahren ist keine besondere Kunst und auch keine Technik, die automatisch Vorteile mit sich bringt. Jeder ist hier individuell veranlagt......(berühmtestes Beispiel der unterschied zwischen Amstrong und Ulrich)....und für einen Moutainbiker ist es eher von Vorteil, im Sitzen zu fahren, denn durch die Federung verlierst Du im Wiegetritt einiges an Energie und auf nicht befestigten Wegen verliert das Hinterrad die Haftung und dreht durch.

Beim Bergfahren kommen natürlich auch noch die Vor- oder eben Nachteile des eigenen Körpergewichtes sehr stark zum tragen....das mußt Du in Deine Vergleiche mit anderen immer einbeziehen.....

Gruß
Skorp
 
Schneller am Berg....

Grüß' Dich, Gisi!
Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, mal ein Radl mit längeren Kurbeln versuchsweise zu fahren. Geschwindigkeit bringt es nicht unbedingt. Etwas weniger Krafteinsatz könnte jedoch das Klettern erleichtern, vielleicht die Trittfrequenz sogar etwas steigern...(und somit auch die Übersetzung).

Schönen Gruß
Wolfe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Skorp, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich hätte vielleicht hinzufügen müssen, daß ich keine Radel-Anfängerin bin, was heißt, daß mir die Fahrtechnik mit dem MTB (durchdrehendes Hinterrad bei falscher Gewichtsverlagerung etc.) sowie die Wichtigkeit der GA bekannt ist.

Ich fahre jeden 2. Abend nach der Arbeit meine 60km-Runde in der Ebene (so weit man hier in den Alpen von Ebene sprechen kann) und denke, damit der GA gerecht zu werden.

Effizientes Krafttraining steht 2 x die Woche auf dem Programm :)

Zwischendurch, bes. am WE fahre ich dann die extremen Berge. Das auch schon seit langem. Aber ich werde nicht (mehr) schneller. Darum ging es. Nun kann es damit zusammenhängen, daß diese Bergstrecken auch zu lange dauern, zu weit sind, um da großartig Gas geben zu können, und das auch noch bis zum Schluß durchzuhalten...:confused:

naja ich trete max. 250 Watt

Hab gestern noch mal zwei Berge gemacht. Immerhin aber am Schluß einen Schnitt von 18,66 km/h gehabt (runter ging's ja auch mit 65 km/h)

Vielleicht mache ich nur den Fehler, mich mit männlicher Leistung zu vergleichen :rolleyes: und vergesse, daß ich ein kleines blödes Mountainbike und keinen Renner habe :p

@Wolfe, hast Du im hohen Norden Deine Alpen vergessen? Möchte wissen, wie ich bei einer 20% Steigung die Tretfrequenz noch erhöhen kann :p Ich fahre da außerdem schon im allerkleinsten Gang und bin stellenweise trotzdem damit am kämpfen, nicht rückwärts wieder runterzurollen (vor allen Dingen nach einigen Kilometern solcher Etappen) :D :D
 
Hallo Gisela,
versuche einfach mal das, was ich dir gesagt habe. Gehe den Berg nicht durchgehend an, sondern nimm dir die Zeit zwischendurch aus der Belastung herauszugehen den Puls zu senken, den Körper wieder mit Sauerstoff zu versorgen und dann wieder zu belasten sprich anaerobes Intervall. Wähle dir dazu ein Profil und verändere über, ich sag mal 6-8 Wochen, das Profil so, dass erst die Belastungsphasen länger werden bei gleich langer Pause und verkürze anschliessend die Erholungsphase.
Sorry in der PM war ich mit der Beantwortung der Frage so beschäftigt, dass ich da etwas überlesen habe.
Wie immer, wenn zwei dasselbe machen ist es lange nicht das Gleiche! Genetisch bzw Bauart bedingt gibt es immer wieder Leute die für die eine oder andere Sportart gemacht sind. Das kann man mit Training nicht wett machen.
Wer keinen Wettkampfsport betreibt, sollte nur an seinen Füssen runterschauen und seine Leistungsverbesserung sehen und nicht wie viele "Leistungssportler" an dir vorbei ziehen.
Andreas
 
Moin, Gisi!
Nein! Die Alpen hab ich nicht vergessen! Das Bergaufkämpfen und -würgen hab' ich recht gut in Erinnerung...
Doch wenn Du mal Kurbellängen 170 mm und 180 mm vergleichst, hast Du bei rund 70 kg Fahrerin+Radgewicht schon 3 kg und mehr Unterschied auf dem Pedal. Und bei Deinen Trainingsleistungen muss dies doch Deinen Tritt spürbar entlasten.
Klar, der längere Pedalweg ist nicht gerade förderlich, um die Trittfrequenz zu steigern...
Ich nehme an, dass es sich bei den Straßen um saubere geteerte Alpwirtschaftswege handelt. Es tut bestimmt auch weh, doch da kann man auf dem Renner (bei z. B. Übersetzung 30/25 oder noch kleiner und wesentlich günstigerem Rollwiderstand) im Wiegetritt fahren. Ein Mountainbike hat da bestimmt keine Vorteile.
Spin_me hat recht: Spul Deinen Tritt, lass' Dich nicht beeindrucken, sei stolz drauf, dass Du diese Berge fahren kannst!
Gruß Wolfe
 
Irongemse schrieb:
An die Radelcracks :

Nach der Winterpause bin ich wieder gut beisammen und kurbel mich mühelos die Berge hinauf. Bei ca. 20% Steigung fahre ich bei ca. 5 km/h und im zweitkleinsten bis kleinsten Gang. Ich möche schneller werden, weil es Menschen gibt, die mich überholen :D
Wenn ich nun einen größeren Gang wähle, komme ich schnell ins Schnaufen und aus die Maus. Ich schaffe den Berg nicht mehr.

Ein Freund radelt (Rennrad) eine 18-20%-Steigungsstrecke von 7 km Länge permanent im Stehen ! Ich erblasse vor Neid :D

Kann mir jemand einen Trainingstip /-trick verraten? Wären anaerobe Intervalle sinnvoll? Oder eine kürzere Bergstrecke, die man dann konsequent übt?

Gruß Gisi

Hallo Gisela,

machmal hat man einfach eine Scheißgenetik. Das geht mir genauso, wenn ich mal auf ein paar Rennfahrer (B-/C-Lizenz) treffe. Das soll einen aber nicht abhalten sich trotzdem zu steigern.

Ich habe eben mal ein bisschen mit Deinen Angaben gerechnet. Bei 20% und 7km, hättest Du einen Höhenunterschied von 1240m überwunden. Würde mich wundern wenn Ihr wirklich solche Straßen habt. Und bei 5 km/h bist Du bei einer üblichen MTB-Übersetzung 30x34 nur mit 45 Umdrehungen unterwegs. Vielleicht versuchst Du es mal mit weniger steilen Bergen.

Ich würde mich als Frau auch nicht unbedingt mit einem Mann vergleichen. Auch ist ein MTB (i.d.R.) schwerer als ein Rennrad.

Gruß

Carsten

Ps. Bin wahrscheinlich erst vom 06. - 10.09.06 in BGL. Halte Dich aber auf dem Laufenden.
 
cbeinecke schrieb:
Bei 20% und 7km, hättest Du einen Höhenunterschied von 1240m überwunden. Würde mich wundern wenn Ihr wirklich solche Straßen habt.
Na, dann fahr mal den Kehlstein rauf :) Der ist auf 1800 m und das Dorf unten auf 600 m

cbeinecke schrieb:
Und bei 5 km/h bist Du bei einer üblichen MTB-Übersetzung 30x34 nur mit 45 Umdrehungen unterwegs. Vielleicht versuchst Du es mal mit weniger steilen Bergen.
Je nach Stelle sind es sogar nur noch 4 km/h :D :D
Derartige Berge zu fahren, ist hier einfach Kult :D Hab mich halt angesteckt an der Gaudi :)

cbeinecke schrieb:
Ps. Bin wahrscheinlich erst vom 06. - 10.09.06 in BGL. Halte Dich aber auf dem Laufenden.
Könnte für Kehlstein dann schon etwas kalt sein... hast Du aber Schwein :D :D
 
Hi Andreas ! Genau das habe ich auch vor. Bloß mit dem geeigneten Profil wirds schwierig hier. Aber ich denk mir was aus.
Und es ist auch nicht tragisch, wenn ich nicht schneller werde. Wie Wolfe sagt, ich kann ja froh sein, das überhaupt zu schaffen, was ich da so mache. Dachte nur, es gäbe so kleine pushende Trainingstips aus dem Nähkistchen...

@Wolfe - auch Du hast natürlich recht. Wie gesagt, ich sehe das nicht so bierernst. Und der Unterschied zum Rennrad ist ja auch klar. Es ist auf dem MTB ein Kreuz, im Stehen zu fahren. Dafür sind die Dinger ja auch nicht gedacht. Ich wollte auch gar keinen Rennradvergleich anführen, weil das unsinnig ist. Der Freund mit dem Renner fährt mit dem MTB aber auch schneller da hoch als ich. ;)

Also meine Herren, ich werde mich in Bescheidenheit üben und versuchen, mit Intervallen à la spinme vielleicht noch einen Tick besser zu werden. :)

Die gute Nachricht jedoch auch noch: von den Frauen hier hat mich noch keine überholt !!!
 
Irongemse schrieb:
Na, dann fahr mal den Kehlstein rauf :) Der ist auf 1800 m und das Dorf unten auf 600 m
Geht da eine Straße hoch oder ein Wirtschaftsweg?
Irongemse schrieb:
Je nach Stelle sind es sogar nur noch 4 km/h :D :D
Derartige Berge zu fahren, ist hier einfach Kult :D Hab mich halt angesteckt an der Gaudi :)
Jaja. Ist doch immer wieder schön, seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen.
Irongemse schrieb:
Könnte für Kehlstein dann schon etwas kalt sein... hast Du aber Schwein :D :D
Wo kein Schnee liegt, kann gefahren werden. Ich hoffe man kann wenigstens noch vernüftig wandern. Mein Freund hat letztes Mal gekniffen, weil das Wetter nicht so stabil war. Da wollte er halt nicht auf den Watzmann.

Gruß

Carsten
 
cbeinecke schrieb:
Geht da eine Straße hoch oder ein Wirtschaftsweg?
Es gibt zwei Wege: Die Kehlsteinstraße (zum Radeln die harmlosere Version), auf der sich Spezialbusse mit Touristen und hinaufquälen. Und einen asphaltierten Wanderweg, besagte Hammerstrecke fürs Rad.

cbeinecke schrieb:
Jaja. Ist doch immer wieder schön, seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen.
na na na, mal nicht spotten über die alte Irongemse. Ich bin da schon mächtig stolz, daß meine Grenzen das noch umfassen :D Vor allen Dingen, nachdem ich quasi 20 Jahre auf dem Sofa gelebt habe mit Chips und Übergewicht. Also Lob bitte zu meiner Entwicklung :cool:

cbeinecke schrieb:
Wo kein Schnee liegt, kann gefahren werden.
Schon, wenn es einem nichts ausmacht, nach der Abfahrt im Eisblock unten wieder auftauen zu müssen :D Ich erinnere mich an meine letzte Roßfeldfahrt im September letzten Jahres bestimmt noch in 20 Jahren :D :D

cbeinecke schrieb:
Ich hoffe man kann wenigstens noch vernüftig wandern. Mein Freund hat letztes Mal gekniffen, weil das Wetter nicht so stabil war. Da wollte er halt nicht auf den Watzmann.
Um diese Zeit ist Wandern noch gut drin.
Den Watzmann allerdings sollte man bei nicht stabiler Wetterlage in keinem Fall unternehmen. Da oben können Sommergewitter schon mal in Schneestürme ausarten, auf die man kleidungstechnisch um diese Zeit kaum vorbereitet ist. Da oben auf dem Hocheck ist vor einiger Zeit eine ganze Familie erfroren, als sie entgegen der der Unwetterwarnungen aufgestiegen sind.
Die Watzmannüberschreitung, wo Du zum Hocheck aufsteigst und über die Mittelspitze zur Südspitze und von da aus ins Grieß absteigst, kannst Du dann ganz knicken !

Habe jetzt neue Bergschuhe. Schließe mich also gerne der Tour an !!
 
Irongemse schrieb:
na na na, mal nicht spotten über die alte Irongemse. Ich bin da schon mächtig stolz, daß meine Grenzen das noch umfassen :D Vor allen Dingen, nachdem ich quasi 20 Jahre auf dem Sofa gelebt habe mit Chips und Übergewicht. Also Lob bitte zu meiner Entwicklung :cool:
Das war auch nicht auf Dich persönlich gemünzt, sondern Allgemein gesprochen. Auch ich teste mich gelegentlich selbst oder an Anderen.
Irongemse schrieb:
Schon, wenn es einem nichts ausmacht, nach der Abfahrt im Eisblock unten wieder auftauen zu müssen :D Ich erinnere mich an meine letzte Roßfeldfahrt im September letzten Jahres bestimmt noch in 20 Jahren :D :D
Heizsohlen, Plastiktüten über den Skihandschuhen und dann geht das schon.
Irongemse schrieb:
Habe jetzt neue Bergschuhe. Schließe mich also gerne der Tour an !!
Bis dann.

Gruß

Carsten
 
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