Re: Kampfkunst
Wing Chun (mittlerweile gibt es ja hunderttausend Schreibweisen, weil sich die zerstrittenen Verbände ihre "Namen" rechtlich schützen lassen, lächerlicher Zirkus) ist ein chinesischer Stil, der sehr sparsame Bewegungen zu Selbstverteidigung einsetzt. Also keine Konditionsschinderei und großartige Koordination, dafür Sensitivität und schnelle einfache Techniken. Für Selbstverteidigung okay.
Es kommt aber wie bei JEDER Kampfkunst immer auf die Schule und den Lehrer an. Da gibt es Schulen, die sehr realistisch auch mit Freikampf und Kontakt üben. Und dann gibt es da "Kaffeekränzchen", die einem wirklich nur ein "Placebo" andrehen und einen nicht wirklich Kämpfen lehren. Außerdem ist das von Stefan erwähnte WT (unter Kernspecht) so etwas wie der Mac Donalds der Kampfkünste, was nicht heißt, dass es schlecht ist. Es gibt sehr gute WTler! Aber wegen des "Kettencharakters" gerät man leider leicht in eine "Abfertigung." (Ähnlich einer Fitnessstudiokette :winke: )
Das iraelische Krav Maga hat noch einen guten Ruf in Sachen Selbstverteidigung. Sie setzen hier auch psychologisches Training und Pratzenarbeit ein. Recht rational ausgerichtet, scheint aber gut zu sein.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es ohne eine gewisse Härte nicht geht. Also etwas "schinden" (eher mental als körperlich) muss man sich schon, wenn man mit einer Straßengeschichte fertig werden will. Boxen, Kickboxen und Muay Thai (viele sagen "Thai-Boxen" dazu) sind als Kontaktkampfsportarten gut geeignet, um den Stress einer körperlichen Konfrontation kennenzulernen. Allerdings schlagen die immer mit der Faust zu, was bei einem Handschuh kein Problem für die Hand darstellt. Ohne Handschuh gibt es da schon Probleme :winke:
Außerdem verzichten sie auf das Werfen und Hebeln, was in der Selbstverteidigung aber unerlässlich ist.
Gruß
Sascha
PS: Jede Kampfkunst (auch mein Jiujutsu :winke: , die alle Distanzen abdeckt, ist für SV geeignet. Aber der Lehrer entscheidet letztlich, ob es was taugt. Du musst also die Schule testen. Das kann ich Dir leider nicht abnehmen. Wichtig ist auch, dass es "Dein Ding" ist. Manche brauchen den asiatischen Touch, andere wollen rationales, "wissenschaftliches" Training. Das musst Du wissen. Ob Kung Fu, Tae KWon Do oder Krav Maga, oder Marsmännchenboxen, letztlich zählt immer der Lehrer, die Schule und natürlich DU.