Leute, bitte Daumen halten!

kurt1

New member
morgen mittag ist der start zum ersten RATA - dem "race across the alps", einem beinharten ultraradmarathon über 12 alpenpässe im dreilädereck österreich-italien-schweiz, über 525 km und 12600 höhenmetern.

ich werde wieder einmal meinen schützling herbert meneweger dabei betreuen und v.a. auf seine flüssigkeits- und energiezufuhr achten. vor drei wochen stellte herbert bei einem 24-std-rennen mit 949 km neuen österr. rekord und die drittbeste marke aller zeiten auf. seine grundlagenausdauer stimmt also, jetzt kommt's darauf an, wie stark er am berg ist. abfahren kann er als ehemaliger eliteamateur, ich hoffe natürlich, er bleibt sturzfrei. leider ist zunehmend schlechtes wetter vorhergesagt. die siegerzeit wird somit auch von den wetterverhältnissen abhängen (regen vorhergesagt, auf den pässen sogar schnee möglich) und vermutlich zwischen 22 und 26 stunden liegen.

weitere info auf

www.wassermann-radgiro.com/wm_home.html

www.meneweger.sbg.at

ich werde euch am montag berichten!

schönes wochenende,

kurt
 
danke! bitte das daumendrücken auch von der sportlichen seite betrachten :)

immerhin bedeutet so ein 24-stündiges beidseitiges daumendrücken kein zu verachtendes isometrisches krafttraining für die gesamte unterarmbeugemuskulatur sowie für die fingerbeuger mit entsprechendem kalorienverbrauch.

ausserdem wird in diesem zeitraum die nahrungsaufnahme erschwert, was letztlich in eine deutlich negative energiebilanz münden sollte.

:))
 
toi-toi-toi dem herbert!

ich habe echt höchste bewunderung für extremausdauersportler wie ihn! also, alles gute beim rennen und hoffentlich ist euch der wettergott hold!

wie sieht das überhaupt ganz praktisch mit der energiezufuhr während so eines rennens aus?

viel erfolg, doro
 
3. platz beim 1. RATA

danke, liebe doro,

dein daumendrücken hat geholfen :))

herbert errang bei der erstauflage des "RATA" mit 23 1/4 std den 3. platz, 45 min hinter dem vollprofi gerrit glomser (swiss post team) und 3 min hinter dem slowenen baloh. der 2xige RAAM-sieger wolfgang fasching wurde mit deutlichem abstand 4. (genaueres auf der von mir angegebenen wassermann-homepage)

es war eine beinharte angelegenheit, v.a. wegen der unwirtlichen wetterbedingungen am samstag (schneeregen bei 3 grad celsius und starker wind sowie steinschlag am stilser joch usw...) und ein kampf mit den konkurrenten und v.a. sich selbst bis zum schluss.

die energiezufuhr ist im ultramarathon mitentscheidend (neben einer austrainierten grundlagenausdauer), mittlerweile haben herbert & ich durch unsere "zusammenarbeit" ausreichend erfahrung darin. die ernährung erfolgt zu ca.90% in flüssiger form. beim RAAM war eine vollbilanzierte trinknahrung (kohlenhydrate, eiweiss und fett, elektrolyte, vitamine und spurenelemente) aus der klinischen ernährung die basis (mit wasser auf isotonie verdünnt, sonst durchfallgefahr), ergänzt mit einem isotonischen kohlenhydrat-elektrolytgetränk mit aminosäurenzusatz sowie als "feste nahrung" energieriegeln einer firma, die herbert damit als sponsor unterstützt.

bei 24-std-rennen (wie z.b. der "silberreiher-trophy" vor 3 wochen, wo herbert sensationell einen knappen 40er-schnitt über 24 std hielt) "arbeiten" wir praktisch nur mit kohlenhydraten und etwas aminosäuren und verzichten auf die vollbilanzierte trinknahrung.

(mehr info siehe meinen bericht zum RAAM 1999 auf www.meneweger.sbg.at.)

dass herbert diese leistung beim RATA gebracht hat, war für mich ohnehin ein kleines wunder. er nahm nämlich nur anfangs ausreichend energie und damit auch flüssigkeit zu sich, hatte dann einen "durchhänger", wo er ca. 3 std fast nichts zu sich nahm (in dieser phase fiel er vom 2. auf den 5. platz zurück) und ich schon das schlimmste befürchtete (das problem ist nämlich, dass eine derart hohe belastung (12 pässe, z.t. extrem steil wie z.b. der mortirola mit bis zu 20% steigung) nicht gerade appetitsteigernd wirkt, sondern der unvermeidliche lactatanstieg beim bergauffahren sich buchstäblich auf den magen schlägt. man kann praktisch nur auf den abfahrten trinken, und hier bewährt sich der "camelbag" sehr - man hat den schlauch im mund und beide hände am lenker, um mit vollgas die pässe hinunter zu brausen, v.a. nachts ist das ein sicherheitsfaktor).

insgesamt nahm herbert während des RATA nur ca. 9300 kcal und ca. 14250 ml zu sich. das ist in relation zur immensen belastung alles andere als "energiedeckend" (beim RAAM waren es 10000 bis 13000 kcal und bis zu 30 l täglich) und nur der hervorragend trainierte fettstoffwechsel (und sein wille!) hat herbert über die runden gebracht. der mensch kann offensichtlich in extremsituationen energien freimachen, die leistungsphysiologisch nicht nachvollziehbar sind (aber auch nur, wenn die grundlagenausdauer gut trainiert ist).

lg, kurt





Doro schrieb:

> ich habe echt höchste bewunderung für extremausdauersportler wie ihn! also, alles gute beim rennen und hoffentlich ist euch der wettergott hold!

> wie sieht das überhaupt ganz praktisch mit der energiezufuhr während so eines rennens aus?

> viel erfolg, doro
 
Re: 3. platz beim 1. RATA

hallo kurt,

gratuliere!!!! ich hab' an euch gedacht, als ich von den verheerenden stürmen im westen gehört habe! (bei uns ist die front erst letzte nacht und auch nur in sehr gemildeter form angekommen.)

ich finde es total faszinierend, wie so ein rennen abläuft, mit all den gefinkelten praktischen details wie dem camelbag. ich glaube auch, dass die willenskraft und das überwinden des inneren schweinehundes ganz wichtig sind, von der optimalen körperlichen vorbereitung ganz abgesehen. ist herbert im alltag auch ein "sturer teifel"? :))) ich bewundere ihn auf jeden fall sehr (ich muss ja nicht mit ihm leben:)) danke für deine ausführungen zur energiezufuhr - sehr interessant! da komm' ich mir schon etwas "deppert" vor, wenn ich bei meinem einstündigen lauf mit der wasserflasche unterwegs bin:) gibt's da für uns hobbyläufer übrigens auch irgendwelche praktischen lösungen? muss ja nicht gleich ein camelbag sein!

ich kann mir vorstellen, dass das faszinierend ist, da live dabeizusein und den sportler zu unterstützen. man hört die begeisterung aus deinem posting! gratuliere noch einmal!

lg, doro
 
danke danke...

die wilenskraft und mentale stärke ist im ultramarathonsport mindestens so wichtig wie eine optimal trainierte grundlagenausdauer. herbert ist im "wirklichen leben" eher sanft, aber auch hier weiss er, was er will. nähere info auf seiner homepage (incl. berichte über RAAM 1999 und 2000, silberreiher-trophy usw.).

herberts buch über das RAAM 1999 ("und bewege ich mich, so komme ich weiter") ist lesenswert.

lg, kurt







Doro schrieb:

> hallo kurt,

> gratuliere!!!! ich hab' an euch gedacht, als ich von den verheerenden stürmen im westen gehört habe! (bei uns ist die front erst letzte nacht und auch nur in sehr gemildeter form angekommen.)

> ich finde es total faszinierend, wie so ein rennen abläuft, mit all den gefinkelten praktischen details wie dem camelbag. ich glaube auch, dass die willenskraft und das überwinden des inneren schweinehundes ganz wichtig sind, von der optimalen körperlichen vorbereitung ganz abgesehen. ist herbert im alltag auch ein "sturer teifel"? :))) ich bewundere ihn auf jeden fall sehr (ich muss ja nicht mit ihm leben:)) danke für deine ausführungen zur energiezufuhr - sehr interessant! da komm' ich mir schon etwas "deppert" vor, wenn ich bei meinem einstündigen lauf mit der wasserflasche unterwegs bin:) gibt's da für uns hobbyläufer übrigens auch irgendwelche praktischen lösungen? muss ja nicht gleich ein camelbag sein!

> ich kann mir vorstellen, dass das faszinierend ist, da live dabeizusein und den sportler zu unterstützen. man hört die begeisterung aus deinem posting! gratuliere noch einmal!

> lg, doro
 
merci!

unter www.meneweger.sbg.at erfährst du mehr, der RATA-bericht folgt.

lg, kurt







sus schrieb:

> Herzlich Glückwunsch! Ich bewundere solche Leistungen, eine solche Strecke auf dem Rad zurückzulegen und dann noch unter solchen Bedingungen, es ist wirklich erstaunlich, wozu Mensch alles fähig ist.

> Gruss sus
 
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