Leistungslimitierender Faktor beim KA-Training

Sparschwein

New member
So, ich habe jetzt eine recht lange Zeit das Archiv bemüht, jedoch nichts gefunden (unter "Kraftausdauer" findet man sehr viel). Außerdem sind mir Kurts Artikel bekannt, ich bitte also keine "Standardantwort".

Ich bin mir Unsicher was genau die Leistung beim KA-Training limitiert. Und zwar ging ich eigentlich immer von einer muskulären Azidose die eine enzymatische Hemmung der Kontraktion hervorruft aus. Das war mir auch nicht in allen Einzelheiten klar (wie es dank Kurt zum Beispiel bei der Energiebereitstellung ist) aber hätte mir als Erklärung durchaus gereicht. Nun wurde ich aber von StefanB ein wenig verunsichert, er konnte mir aber auch keine genaueren Zusammenhänge darlegen.

Kurt sagt ja immer, dass man nach einer Minute und 40 WH bei entsprechendem Gewicht "blau" sein sollte, also doch Azidose. Ist das aber der alleinige leistungslimitierende Faktor, oder spielen noch "echte" Kraftfaktoren mit rein? Und wenn ja, was sind dann die Anpassungen des Körpers an ein solches Training?

In dem Zusammenhang hätte ich gerne noch einmal gewusst was passiert, wenn man zum Beispiel 100 Kniebeugen bis zum Muskelversagen macht. Ich meine KA ist das ja nicht mehr. Laut den Artikeln auf der Startseite sind die Grenzen von Kraft zu Ausdauer fließend. Heißt das, dass ich mich damit im kürzesten Ausdauerbereich bewege den es gibt und was ist der Unterschied zum KA-Training? "Blau" bin ich ja nach beiden Methoden.
 
A

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Re: Leistungslimitierender Faktor beim KA-Training
Hallo Sparschwein,

schau mal hier:
ka faktor .
die maxkraft is ein wesentlicher faktor bei ka.
ryan kenelly hat zb am tag nach seinem bankdrückweltrekord einen satz zu 40wh mit 350pfund gemacht (ohne benchshirt....), einfach um etwas blut in die gegend zu bringen,da er etwas verspannt war:). ich fürchte,ich würd da aussteigen:)...
cheers,klaus
 
hallo sparschwein,
ich hab hier schon wiederholt erklärt, dass die KA mit der maximalkraft korreliert, selbst wenn man sie nicht spezifisch trainiert. je höher die maximalkraft, desto mehr wh schafft man auch mit submaximalem widerstand und desto höher ist auch die KA.
jede form der muskelarbeit ist durch die muskuläre energiebereitstellung mit der entsprechenden energieflussrate limitiert. ist es bei der maximalkraft die spaltung der energiereichen phosphate, ist es bei der KA, ebenso wie bei der SA (schnelligkeitsausdauer) die kapazität der anaeroben glykolyse. für die ausdauerleistung ist es die aerobe energiebereitstellung aus fettsäuren und glucose.
dass die muskuläre energiebereitstellung mit den muskelfasertypen korreliert, ist dir sicherlich auch nicht neu, ebensowenig, dass die synchronisation der faserkontraktion (-> nervale "ansteuerung") für die kraft mitentscheidend ist.
zu deiner letzten frage: bei 100 kniebeugen bis zum muskelversagen spielt nicht nur die anaerobe glykolyse sondern auch die aerobe glykolyse eine rolle, vergleichbar mit einem 800m-lauf (ca. 50:50, siehe folgende tabelle, die ich schon öfters hier präsentiert habe.
die allgemeine ausdauer beginnt ab einer belastungsdauer von 3 minuten (wie du auch schon wissen wirst).

gruß, kurt
 
Ok, also kann ich daraus folgern, dass wenn ich ab jetzt fleißig Maximalkraft trainiere und dazu 400m-Lauf, die gleichen Ergebnisse erziele, wie bei einem KA-Training? Denn im Grunde trainiere ich durch die beiden Sachen genau die relevanten Faktoren?

Jetzt im Umkehrschluss, wenn ich mein Leben nur KA-Training mache, dann verbessere ich damit meine "Säuretoleranz" (sry, kann's nur so laienhaft ausdrücken) und meine Maximalkraft, das wäre für mich zumindestens die logische Konsequenz. Allerdings kann ich mir das mit der Maximalkraft wenig vorstellen, denn dafür benötigt es ja größere Intensitäten. Also müsste ich jetzt denken, dass die KA zwar von der Maximalkraft abhängt, man aber seine Maximalkraft nicht durch KA-Einheiten trainiert. Wo ist der Denkfehler?
 
KA-Training

streng genommen, ist ein 400-lauf keine sache der KA, sondern der SA. ist aber im grunde eine analoge motorische eigenschaft, wie ich oben schon geschrieben habe. was willst du eigentlich kraftausdauernder machen? mit 400m-läufen wirst du nur deine beine schnelligkeits- bzw. kraftausdauernder machen, nicht aber z.b. deinen schultergürtel mit deinen armen.
wenn du nur KA-training machst, steigerst du nicht nur deine KA, sondern auch deine säuretoleranz (ist kein laienhafter ausdruck, sondern ein etablierter begriff), da hst du recht - nicht jedoch deine maximalkraft. wie kommst du darauf? das ist alles andere als logisch. logisch ist nur der umgekehrte weg (wie klaus und ich schon gepostet haben).

schönes wochenende, kurt
 
Re: KA-Training

In Antwort auf:

wenn du nur KA-training machst, steigerst du nicht nur deine KA, sondern auch deine säuretoleranz

Ok, also limitiert meine Leistungen im KA-Bereich einmal meine Kraftausdauer und zusätzlich meine Säuretoleranz? Bin früher immer nur von der Säuretoleranz ausgegangen.
Jetzt hätte ich aber noch gerne den Begriff Kraftausdauer erklärt. Ich habe nämlich irgendwie das Gefühl ich stehe wieder genau am Anfang. Was ist denn nun genau die Kraftausdauer. Beispiel: von der Maximalkraft weiß ich, dass sie sich aus dem Muskelquerschnitt und der Intramuskulären Koordination zusammensetzt. Das ist nun anschaulich, nur die KA ist eben leider noch so ein unklarer Begriff, darauf zielte auch eigentlich meine Frage ab.

Dass Maximalkrafttraining die KA verbessert weiß ich. Aber die Maximalkraft ist nicht der entscheidene Faktor, da sie durch KA-Training nicht verbessert wird. Was verbessert mein Maximalkrafttraining dann, was die KA beeinflusst? Die Säuretoleranz? Wenn ich das wüsste wäre ich der Antwort wohl schon sehr nahe.

Sammle ich mal was bis jetzt zusammengekommen ist. Nach 40 Wiederholungen sollte ich "blau" sein. Also schlussfolgerte ich, dass keine weiteren Kontraktionen aufgrund von Azidose möglich sind. Das war für mich irgendwie verständlich und logisch. Jetzt kam Stefan und sagte, dass er der Meinung wäre da wären noch andere Faktoren von Bedeutung. Dann kam Klaus und meinte die Maximalkraft wäre der entscheidene Faktor. Aber wenn ich durch KA-Training nicht meine Maxkraft verbessere aber trotzdem kraftausdauernder werde kann auch die Maximalkraft keine Rolle spielen. Ich verbessere nur durch entsprechendes Training irgendwas was auch meine KA verbessert, nur was?

Ich drücke mich wahrscheinlich zu schwammig aus, habe ich das Gefühl.
 
A

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Re: Leistungslimitierender Faktor beim KA-Training
Hallo Sparschwein,

schau mal hier:
ka faktor .
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