Laktatwert am Anfang relevant?

benhur

New member
Hallo,

Nach mittlerweile 3-4 jähriger Pause möchte ich mich wieder konsequent mit Sport beschäftigen. Eine relativ bunte Mischung aus Ausdauer- u. Kraftsport schwebt mir da vor.
Da mein Ziel primär Gewichtsabnahme ist (hab ziemlich zugelegt die letzten Jahre und nun sollten ca. 7 kg purzeln) und sekundär Ausdauer- u. Kraftzunahme wollte ich mich so "kompetent" an die ganze Sache ranwagen wie es einem quasi Anfänger nur möglich ist. Hiezu würde mich interessieren was ihr von einer Laktatmessung in meinem "Stadium" haltet - ist es zu früh, od. unnötig, od. doch von nöten ... hab' schon einige Meinung gehört die leider ziemlich auseinander gehen ... !?
Recht herzlichen Dank auf alle Fälle schon mal im voraus.

LG
Christian
 
Benhur,

mir geht es ähnlich wie Dir. Ich habe mich nach längerer Sportabstinenz mal wieder aufgerafft, Fitness und Körpergewicht auf Vordermann zu bringen und mich zu diesem Zweck einer sportärztlichen Untersuchung unterzogen, bei der auch der Laktatwert gemessen wurde.

Im Ergebnis wurde mir Sporttauglichkeit attestiert und empfohlen, auf der Basis der hier gemessenen (Laktat)Werte ein Ausdauertraining zur Gewichtsreduzierung durchzuführen. Hierbei benutze ich auch eine Pulsuhr, um diesen Werterahmen einzuhalten. Wichtig ist mir die Vermeidung einer Überbeanspruchung durch falschen Ehrgeiz und damit einhergehende gesundheitliche Probleme.

In Kombination hierzu mache ich noch Krafttraining im moderatem Rahmen.

Kleine Erfolge gibt es bereits.

An Literatur hierzu fand ich die Ausführungen von Ole Petersen interessant, welcher ein Fatburner-Programm auf der Basis von Einhalten eines Fettverbrennungspulses beim Sport, Grundlagenausdauertraining durch Jogging, Walking etc. und Ernährungsumstellung verfolgt.

Dies geht insofern mit den sportärztlichen Aussagen konform.

Das "Fettverbrennung" hier im Forum strittig ist, weiß ich und ich will nicht die X-te Diskussion hierzu entfachen. Ich verweise auf das Archiv und die Ausführungen von Kurt (z.B. negative Energiebilanz) auf seiner Homepage.

Denn:
Die Wege sind verschieden, das Ziel ist das gleiche: Erhalten oder Ausbau der körperlichen/geistigen Fitness und Gesundheit durch Sport und eine gesunde Ernährung.

Für dieses Ziel hielt ich die o.g. Untersuchung für mich persönlich wichtig und werde diese in regelmäßigen Abständen wiederholen, um Veränderungen feststellen zu können.
 
sie ist auch sonst nicht relevant!

hallo christian,
im breitensport ist eine lactatmessung im rahmen der leistungsdiagnostik und trainingssteuerung alles andere als notwendig, wie thomas markmann und ich schon mehrmals hier erklärt haben. erstens kann man aus einer einzigen messung noch keine rückschlüsse ziehen, zweitens genügt lactat allein nicht, um die individuelle anaerobe schwelle zu bestimmen (wer sich an die starre 4 mmol-schwelle hält, liegt meistens daneben) und drittens darf lactat als parameter in der leistungsdiagnostik nicht mal im leistungssport überbewertet werden.
lies mal "die richtige belastungsintensität im ausdauertraining" auf meiner homepage und den artikel "ausdauertraining" auf dieser seite. für breitensportler ist es nicht nur ausreichend, sondern auch zweckmäßig, sich an der max. leistungsfähigkeit bzw. an der max. HF zu orientieren und den ausdauertrainingsbereich danach zu bemessen.
wie man die max. HF ermittelt, kannst du im forenarchiv nachlesen (sportartbezogen, z.b. erreicht man als nicht hochleistungsathlet beim laufen eine höhere max. HF als z.b. beim radfahren).
abgesehen davon braucht es für's "abspecken" keine pulskontrolle und erst recht keine lactatkontrolle, sondern nur eine negative energiebilanz (siehe "abspecken durch sport" auf meiner homepage).

gruß, kurt
 
auch Ole Peterson...

...transportiert den mythos des "fettabbaupulses". wie gesagt, hat ein training im fettstoffwechselbereich nichts mit einem "training zum fettabbau" zu tun, sondern dient einem anderen zweck (siehe "fettverbrennung im sport" und "abspecken durch sport" auf meiner homepage). das muss man ganz klar und deutlich unterscheiden. die vorgabe einer bestimmten belastungs-HF oder eines trainings mit einem bestimmten lactatwert hat also nur dann einen sinn, wenn man ein fettstoffwechseltraining bezweckt, nicht aber eine reduktion des körperfettanteils. leider sind heute viele pseudoexperten in sachen leistungsdiagnostik am werk...
nochmals: das ausmaß der fettverbrennung während des trainings ist hinsichtlich einer angestrebten körperfettreduktion nicht von bedeutung. mittels eines extensiven ausdauertrainings (fettstoffwechseltraining) lernt der muskel, während belastung mehr fett zu verbrennen, mittels eines krafttrainings wird er dazu "animiert", in ruhe mehr fett zu verbrennen. und das "abspecken" erfolgt bekanntlich rund um die uhr...

gruß, kurt
 
Zurück
Oben