Körperfettmeßgeräte im Test

Urmel

New member
Hallo,

für einige sicher nix Neues, für andere vielleicht nicht uninteressant:

Die Zeitschrift "Ökotest" hat vor einiger Zeit Körperfettmeßgeräte getestet (Erstveröffentlichung dieses Tests: Ökotest-Magazin 3/2003). Im Test waren 16 Bioimpedanz-Körperfettmeßgeräte, wobei sowohl solche Geräte getestet wurden, die nach der Hand-zu-Hand-Methode arbeiten, als auch solche, die nach der Fuß-zu-Fuß-Methode arbeiten.

Nur drei Geräte erhielten das Gesamturteil "gut". Unter diesen Geräten befindet sich beispielsweise der scheckkartengroße "NAIS Body Fat Watcher EW 4100". Hervorzuheben ist, daß dieses Hand-zu-Hand-Gerät laut Testbericht nur wenig Messausfälle produziert und die Messabweichungen beim Gesamtkörperfett im Vergleich zum Referenzwert nur gering ausfallen. Ebenso erhielten zwei Geräte, die nach der Fuß-zu-Fuß-Methode arbeiten, das Gesamturteil "gut".

Im Vergleich dazu schnitt das Körperfettmeßgerät "Omron BF 306" nur mit dem Gesamturteil "befriedigend" ab. Dieses Hand-zu-Hand-Gerät produzierte zwar keine Messausfälle; es wurden jedoch hohe Messabweichungen beim Gesamtkörperfett im Vergleich zum Referenzwert festgestellt.

Aufschlußreich auch die Meinung einer Humanbiologin zur Kalipermetrie:

"Am Markt angeboten werden auch so genannte Kaliper, [...]. Die Plastikzange schätzt den Gesamtkörperfettanteil aus der Dicke des Unterhautfettgewebes ab, welches an einer bestimmten Stelle am Bauch mit definiertem Druck gemessen wird. Sinnvoll ist der Kaliper jedoch nicht. Zum einen erfordert die Eigenmessung gründliches Training. Wer das Gerät auch nur geringfügig verkantet, hört kein Klickgeräusch mehr, welches den richtigen Messdruck hörbar werden lässt. Zum anderen ist das Unterhautfettgewebe am Bauch eher linsenförmig verteilt, sodass ein um ein bis zwei Zentimeter verschobener Messpunkt den Fettgehalt verdoppeln oder halbieren kann. Fazit von Professor Holle Greil, Humanbiologin an der Universität Potsdam: 'Sie können dieses Gerät auch als Lochzange benutzen.'"

Meine Schlußfolgerung nach Lesen des Testberichtes: Die Fuß-zu-Fuß-Geräte scheinen nicht per se unbrauchbar zu sein und ein Omron-Handgerät ist nicht zwingend erste Wahl beim Kauf eines Körperfettmeßgerätes im Konsumentenbereich. Die Kalipermetrie scheint kein besonders verläßliches Verfahren zur Körperfettbestimmung zu sein.

Ich selbst habe mir inzwischen den oben erwähnten "NAIS Body Fat Watcher" zugelegt und bin damit sehr zufrieden. Eigene Versuche haben ergeben, daß die Meßergebnisse unter standardisierten Bedingungen (Messungen immer morgens nach dem Gang zur Toilette, aber vor dem Frühstück) weitgehend konstant ausfallen. Interessant ist für mich übrigens auch die Erkenntnis, daß sogar bei der (zugegebenermaßen nicht unbedingt erforderlichen) täglichen Messung des Körperfettanteils bereits subtile Tendenzen hinsichtlich der Veränderung des Körperfettanteils erkennbar werden.

Gruß, Urmel (bin übrigens männlich, auch wenn es natürlich richtigerweise "das Urmel" heißt)
 
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