Klettertraining

Whitemike

New member
Hallo zusammen!
Ich zähle mal wieder auf euer fundiertes Wissen, um mir weiter zu helfen ;)

Ich bin jetzt fertig mit dem Abi und habe daher wirklich verdammt viel Freizeit.
Ich habe mir vorgenommen in diesre Saison mein Kletterkünste deutlich zu verbessern. Ich betreibe vorrangig Sportklettern und bouldere auch gerne. Bei diesen Formen des Kletterns steht die Technik, die Beweglichkeit und die Kraft weit aus mehr im Vordergrund als die Ausdauer, wie sie bei alpinen Klettern von Nöten ist.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Finger- und Zehengelenke sind die wohl am drastischsten beanspruchtesten Körperpartien beim Klettern.
Ich bin äußerst motiviert mein Training durchzuziehen. Jedoch hege ich Bedenken, dass ich mit allzu dichten Trainingseinheiten meinen Fingerchen nichts Gutes antue.
Wie oft die Woche darf man seine Finger einer derartigen Belastung aussetzten um keine Verletzung der Ringänder oder ähnlichem zu riskieren?
Ich habe geplant in der Woche 3-4x zu Trainieren (meist in Form von anspruchsvollen Boulderzügen). Ich würde im ständigen Wechsel trainieren. Ein Tag Training - Ein Tag Regeneration... Ist dies für die Finger ausreichend?

Zu meiner Person:
-Ich klettere erst seit einigen Monaten. Fingerkraft, Beweglichkeit und vor allem Bewegungstaktik sind also noch nicht weit entwickelt.
-Ich betreibe parallel dazu schon seit 2 Jahren Krafttraining (PTTP! :D )
-Zusäzlich habe ich noch ein realtiv hohes Lauf- bzw. Mountainbikepensum (falls dies eine Rolle spielen sollte in Bezug auf die Regeneration beim Klettern)


Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen,
Schöne Grüße,
Michi :)
 
A

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Re: Klettertraining
moin.

das wird jetzt kein Profi-Ratschlag - ich klettere auch erst seit 8,5 Monaten, aber ich gebe mal etwas von dem weiter, daß mir klügere Köpfe (und bessere Kletterer) gesagt haben:

- 1 Tag Krafttraining (Klettern) und 1 Tag Regeneration klingt erst mal immer gut. Biking etc. an den Pausentagen schadet nicht.
- das beste Training fürs Klettern ist Klettern. da bist Du auf dem richtigen Weg.
- wenn Deine Technik sich über das Anfangsstadium entwickelt (wenn Du regelmäßig boulderst, wirst Du sicher soweit sein), ist nach meiner Erfahrung eine Entwicklung der Kraft im Rumpf/Hüft/Bauch-Bereich das wichtigste, um weiter zu kommen. ich bin durch Kraft in den Armen/Beinen und erste Lerneffekte recht schnell bis zu 6+/7- Routen gekommen und merke jetzt, daß der Abstand zu 7+ recht groß ist und durch weitere Kraft-Steigerung in Armen und Beinen nicht genommen werden kann. was jetzt hilft, sind Bauchmuskeln bzw. alles, was den Rumpf in Position halten kann. ich sehe oft, mit welcher Technik das Kletterproblem zu lösen wäre, aber ich kann mangels Spannung im Rumpfbereich den Körper nicht sicher genug in Posotion bringen.
- wichtige Info von Leuten aus dem Alpenverein: obwohl man ja schnell Erfolge sieht, sollte man sich viel langsamer steigern, als (von uns beiden vermutlich) gewünscht. Grund sind die von Dir angesprochenen Fingergelenke und die Sehnen in den Fingern. diese brauchen wohl erheblich länger, als der Rest des Körpers, um sich der Belastung beim Klettern abzupassen. dies läßt sich wohl auch nicht durch irgendwelche Maßnahmen beschleunigen. der dringende Rat derer, die sowohl in Medizin als auch im Klettern bewanderst sind lautete: "schraub zurück und klettere mindestens 1/2 Jahr Routen, die ca. 1 Grad unter dem, was Du zu können glaubst, liegen. versuche, diese Routen auf verschiedene Arten zu gehen, feile an leichten Routen an Deiner Technik und steigere Dich erst wieder, wenn Du 2 Jahre regelmäßig kletterst. anderenfalls trägst Du dauerhafte Verletzungen in den Fingern davon, egal, wie fit das Klettern Dich sonst gemacht hat".
- das oben genannte soll natürlich auf keinen Fall ganz von Klettern abschrecken und Dein Gewicht spielt sicher auch eine Rolle - Du scheinst Dich mit Deinen sonstigen Aktivitäten ja schon länger fit zu halten, während ich mit 93 kg mit dem Klettern begonnen habe... aber automatisch immer nur die nächst-schwierigere Route anzugehen klingt riskant. ich habe mir persönlich vorgenommen, nach 1 Jahr klettern mehrere 7er sicher im Vorstieg zu gehen (Bouldern bin ich noch am Anfang - keine konkreten Ziele). und selbst das kann schon zuviel Belastung sein.

viel Spaß noch. wo kletterst Du denn?
 
Danke erstmal für deine ausführliche Antwort, Poldi!
Du hast recht: Ich sollte meine anfänglichen Ziele nicht zu hoch stecken. Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich äußerst zufrieden sein kann, wenn ich es bis zum Ende der Saison schaffe eine 7(-) wirklich sicher zu begehen - vielleicht sogar im Vorstieg :D

Beim Bouldertraining handhabe ich es so, dass ich in den etwa 2 Stunden fünfzehn Routen unter meinem Limit nehme und dabei meine Technik varriiere und sonstwelche Übungsspielchen mache (z.B. Glöckchen an die Beine und möglichst leise / langsam klettere).
Zwischendurch mache ich dann auch mal etwa 5 kurze Boulder, die an/über meinem Limit liegen um einfach ein Gefühl für die Belastung zu bekommen aber ohne mich zu übernehmen. Die 5 Routen umfassen meist eh nur wenige Züge :rolleyes:

Ich bin Im Inntal nähe Rosenheim unterwegs. Die Boulderfelsen liegen bei mir praktisch im Garten :p . Mit dem Radl komm ich innerhalb von einer halben Stunde in 5 verschiedene Klettergärten. Des is schon wirklich praktisch!

Vielen Dank nochmal für deine Hilfe!
Schönen Gruß,
Michi
 
hallo whitemike
beim klettern ist es leider so, dass die sehnen und bänder viel langsamer belastbarer weden als die muskeln an kraft gewinnen. du darfst daher als anfänger nicht so häufig trainieren, da du sonst schnell überlastungserscheinungen riskierst, maximal 1-2mal pro woche
buchempfehlungen:
lizenz zum klettern von udo neumann (technik, taktik, trainingspläne, verletzungen...)
so weit die hände greifen von thomas hochholzer u. volker schöffl (verletzungen durch klettern, vorbeugen, therapie, tapen...)
viel spass beim bouldern und klettern
aproz
 
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