Hallo Thomas!
Das ist wohl eine sehr stark vereinfachte Darstellung. Die Herfrequenz hängt bei einer bestimmten Laufgeschwindigkeit sehr stark vom Trainingszustand ab, außerdem ist sie individuell sehr verschieden.
Wesentlich genauer kann man wohl die erbrachte Leistung vergleichen und daraus die verbrauchte Enregie berechnen. Deshalb ist die Formel "kcal = km*kg" für den Energieverbrauch beim Laufen/Gehen sicher wesentlich zutrefender, auch wenn ich vielleicht noch ca. 10% abziehen würde.
Mechanische Leistung * Zeit ist nun einmal Energie, und die lässt sich relativ leicht objektiv feststellen. Auch beim Gehen wird man zur Fortbewegung einer Körpermasse über eine bestimmte Strecke immer ziemlich dieselbe Energie verbrauchen, beim Laufen vielleicht geringfügig mehr als beim Gehen.
Nehmen wir 200 kcal/h an, so sind das bei 25% Wirkungsgrad ca. 60W Leistung, was durchaus einem Spaziertempo vom 4 km/h eines 60 kg Menschen entsprechen kann.
Ein Beispiel: Ich bin unlängst mit meiner Frau gemütlich gejoggt. Ein bisschen schneller als 9 km/h, ca. 1/2 Stunde. Sie hat dabei einen Puls von 160 gehabt, ich 120. Sie war allerdings dabei nicht wirklich ausbelastet, wir haben gemütlich dabei geplaudert. Mit 55 kg war ihr Energieverbrauch höchstens 9 kcal/Min, meiner wird bei 12 kcal/Min gelegen sein (80 kg).
Wenn ich mit meinen 80 kg mit ca. 12 km/h unterwegs bin, komme ich auf einen Verbrauch von ca. 900 kcal/h. Das lässt sich auch relativ leicht subjektiv mit der Anstrengung am Ergometer vergleichen, wenn ich eine Stunde mit 220 - 240 W radle. Nach meiner Rechnung wären das auch ca. 800 kcal (Leistung * Zeit * Wirkungsgrad). Der Puls ist aber zwischen Laufen und Rad ziemlich unterschiedlich (ca. 130 am Rad, ca. 150 beim Laufen), daher ist eine Ermittlung des Energieverbrauchs sogar dann ziemlich unzuverlässig, wenn man sein Puls-Leistungsverhalten gut kennt.
Die erbrachte mechanische Energie am Ergometer ist aber sehr genau bestimmbar, einfach Leistung * Zeit. Die einzige Unbekannte ist dann der Wirkungsgrad bei der Berechnung des thermischen Energieverbrauchs, der liegt aber immer zwischen ca. 20 und 25 %, so dass man höchstens einen Fehler von ca. 20 % bei der Abschätzung macht.
LG Hans