Hallo,
wie ihr aus meinem Thema "In der Ruhe liegt die Kraft" ersehen könnt, fehlen mir im Vergleich zu jüngeren Radlern so ca. 100 Watt, zudem bin ich gewichtsmäßig mit gut 100 kg auch nicht gerade praedestiniert für Bergradeln. Daher dachte ich, dass ein EBike oder Pedelec meine Defizite kompensieren könnte.
Eigentlich dachte ich, dass es das ideale Sportgerät für meine Frau wäre und uns damit gemeinsame Touren möglich wären (sie mit dem Pedelec und ich mit dem Mountainbike) und dass ich mir das Pedelec ausleihen könnte für Touren mit über 10% Steigung.
Nach längerem Zögern machten wir eine Probefahrt auf einem Kalkhoff AGATTU.
Dieses war ausgestattet mit Panasonic Zentralmotor und einer Shimano Nabenschaltung. Der Motor treibt durch zwei zusätzliche Ritzel an der Kette an und kann somit die verschiedenen Gänge der Nabenschaltung nutzen.
Ich glaube, wir machten eine sehr untypische Probefahrt, meine Frau mit dem Pedelec und ich mit dem Mountainbike (ich wollte auf jeden Fall das gefahrene Streckenprofil mit meinem HAC 4 aufnehmen). Die Teststrecke war 75 Höhenmeter mit viel 10%-Anteil. Schon beim ersten 10%-Teilstück hüpfte meine Frau vom Pedelec und schob bis zu einem flacheren Stück, wo ich auf sie wartete. Von dort starteten wir zur Weiterfahrt. Ich mit dem MTB voraus, sie mit dem Pedelec hinterher. Mit dem Pedelec im Nacken hatte ich mich wohl etwas übernommen und legte eine Rast ein, während meine Frau zu mir aufschloß, ich weiß nicht mehr ob zu Fuß schiebend oder per Pedelec. Ab hier fuhr ich dann mit dem Pedelec weiter, und erkannte sofort, welche Probleme meine Frau wohl gehabt hatte. Ich hatte das Pedelec mit dem 2.Gang übernommen, und da ich befürchtete, dass die Leistung nicht ausreicht, schaltete ich in den 1.Gang zurück, natürlich wollte ich der Nabenschaltung dafür einen Moment der Lastfreiheit für den Schaltvorgang gönnen und legte eine Tretpause ein, aber der Motor zog weiter bis schließlich ein abruptes Bremsen einsetzte. Das waren dann wohl die Momente, wo meine Frau vom Rad hüpfte. Ich aber trat weiter und konnte die Strecke zu Ende fahren, allerdings war die Motorkraft recht unregelmäßig über die Pedalumtrehung verteilt.Nach Rückkehr zu meiner Frau fuhr ich das letze Teilstück nochmals mit dem MTB und stellte dabei fest, dass ich den HAC 4 nicht gestartet hatte. War also nichts mit Streckenprofil.
Nach Rückkehr zum Fahrradhändler fuhr ich die Strecke mit Pedelec am Stück mit unverändertem Ergebnis: Schalten am Berg nahezu unmöglich und sehr ungleichmäßige Tretunterstützung. Nach einer nochmaligen Fahrt mit dem MTB mit eingeschaltetem HAC 4 , fuhr ich zum Vergleich ein Diamantrad mit Hinterrad-Nabenmotor BION X (Herrenfahrad), wohl in 24V Technik. Dieses war sehr gleimäßig in der Tretunterstützung und Schaltvorgäge waren völlig unproblematisch, allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Kalkhoffrad trotz aller Unzulänglichkeiten mehr Unterstützung bot.
Am nächsten Tag fuhr ich ein Winora TOWN mit Hinterrad-Naben-Motor mit 36V-Akku von TranzX mit gleichem Ergebnis wie mit BION X Motor allerdings war wegen der 36V-Technik mehr Unterstützung vorhanden. Die Teststrecke war diesmal nur 15 Höhenmeter mit 10%. Mountainbike: 6 km/h Pedelec: 12 km/h
Nun ein grundsätzliches Problem: Mit dem MTB fahre ich 10%-Strecken, wenn sie lang andauern (Z.B. 400 Höhenmeter) im 1.Gang einer Shimano XT mit insgesamt 27 Gängen allerdings mit suboptimaler Kurbeldrehzahl von 60 pro min, optimal wäre ein Gang niedriger, was es am Markt nicht gibt.
Mit den Pedelecs werde in in viel höhere Gänge gezwungen weil die üblicherweise vorhandenen 7-oder 8-Gangschaltungen im 1.Gang niemals die Übersetzung eines 1.Ganges der Shimano XT (Kettenblatt 22 Zähne, Ritzel 34 Zähne) erreichen. Ich empfinde deshalb bei 10% Steigung nicht genügend Entlastung. Wenn jetzt einer sagt, dann kauf dir halt ein Pedelec mit XT-Schaltung, dann stelle ich die Gegenfrage kommen die Pedelec-Steuerungen mit der Reduzierten Trittkraft einer 27-Gang-Schaltung überhaupt zurecht? Ich fürchte eher nicht.
Meine Hoffnung wäre zu den selbst geleisteten 150-175 Watt nochmals ebensoviel Unterstützung dazuzubekommen um auch vor 20%-Steigungen nicht zurückschrecken zu müssen.
Habe inzwischen die Drehmomente des Bion X HT-Motor in zusätzlich fahrbare Steigung umgerechnet.
Erst mal muß ich sagen, dass das Mehrgewicht von Motor und Akku mich 1% an Steigfähigkeit kosten, wird also nur noch 9% Steigung mit einem Pedelec ohne Motorunterstützung möglich sein.
Das Nennmoment von 9 Nm führt zu einer zusätzlichen Steigfähigkeit von 2,16%, was den Aufwand nicht lohnt
Das Maximaldrehmoment von 32 Nm führt zu einer zusätzlichen Steigfähigkeit von 7,71%. Wobei
allerdings nicht sichergestellt ist, dass dieser Drehmomentwert auch als Unterstützung angeboten wird und falls ja, bleibt die Frage offen wie lange (Motorüberhitzung)? Also mit 20% Steigungen wird wohl nichts gehen.
Hat jemand, der nicht gerade ein Leichtgewicht ist, Erfahrungen mit Pedelecs an größeren Steigungen?
Viele Grüße
Joe23
wie ihr aus meinem Thema "In der Ruhe liegt die Kraft" ersehen könnt, fehlen mir im Vergleich zu jüngeren Radlern so ca. 100 Watt, zudem bin ich gewichtsmäßig mit gut 100 kg auch nicht gerade praedestiniert für Bergradeln. Daher dachte ich, dass ein EBike oder Pedelec meine Defizite kompensieren könnte.
Eigentlich dachte ich, dass es das ideale Sportgerät für meine Frau wäre und uns damit gemeinsame Touren möglich wären (sie mit dem Pedelec und ich mit dem Mountainbike) und dass ich mir das Pedelec ausleihen könnte für Touren mit über 10% Steigung.
Nach längerem Zögern machten wir eine Probefahrt auf einem Kalkhoff AGATTU.
Dieses war ausgestattet mit Panasonic Zentralmotor und einer Shimano Nabenschaltung. Der Motor treibt durch zwei zusätzliche Ritzel an der Kette an und kann somit die verschiedenen Gänge der Nabenschaltung nutzen.
Ich glaube, wir machten eine sehr untypische Probefahrt, meine Frau mit dem Pedelec und ich mit dem Mountainbike (ich wollte auf jeden Fall das gefahrene Streckenprofil mit meinem HAC 4 aufnehmen). Die Teststrecke war 75 Höhenmeter mit viel 10%-Anteil. Schon beim ersten 10%-Teilstück hüpfte meine Frau vom Pedelec und schob bis zu einem flacheren Stück, wo ich auf sie wartete. Von dort starteten wir zur Weiterfahrt. Ich mit dem MTB voraus, sie mit dem Pedelec hinterher. Mit dem Pedelec im Nacken hatte ich mich wohl etwas übernommen und legte eine Rast ein, während meine Frau zu mir aufschloß, ich weiß nicht mehr ob zu Fuß schiebend oder per Pedelec. Ab hier fuhr ich dann mit dem Pedelec weiter, und erkannte sofort, welche Probleme meine Frau wohl gehabt hatte. Ich hatte das Pedelec mit dem 2.Gang übernommen, und da ich befürchtete, dass die Leistung nicht ausreicht, schaltete ich in den 1.Gang zurück, natürlich wollte ich der Nabenschaltung dafür einen Moment der Lastfreiheit für den Schaltvorgang gönnen und legte eine Tretpause ein, aber der Motor zog weiter bis schließlich ein abruptes Bremsen einsetzte. Das waren dann wohl die Momente, wo meine Frau vom Rad hüpfte. Ich aber trat weiter und konnte die Strecke zu Ende fahren, allerdings war die Motorkraft recht unregelmäßig über die Pedalumtrehung verteilt.Nach Rückkehr zu meiner Frau fuhr ich das letze Teilstück nochmals mit dem MTB und stellte dabei fest, dass ich den HAC 4 nicht gestartet hatte. War also nichts mit Streckenprofil.
Nach Rückkehr zum Fahrradhändler fuhr ich die Strecke mit Pedelec am Stück mit unverändertem Ergebnis: Schalten am Berg nahezu unmöglich und sehr ungleichmäßige Tretunterstützung. Nach einer nochmaligen Fahrt mit dem MTB mit eingeschaltetem HAC 4 , fuhr ich zum Vergleich ein Diamantrad mit Hinterrad-Nabenmotor BION X (Herrenfahrad), wohl in 24V Technik. Dieses war sehr gleimäßig in der Tretunterstützung und Schaltvorgäge waren völlig unproblematisch, allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Kalkhoffrad trotz aller Unzulänglichkeiten mehr Unterstützung bot.
Am nächsten Tag fuhr ich ein Winora TOWN mit Hinterrad-Naben-Motor mit 36V-Akku von TranzX mit gleichem Ergebnis wie mit BION X Motor allerdings war wegen der 36V-Technik mehr Unterstützung vorhanden. Die Teststrecke war diesmal nur 15 Höhenmeter mit 10%. Mountainbike: 6 km/h Pedelec: 12 km/h
Nun ein grundsätzliches Problem: Mit dem MTB fahre ich 10%-Strecken, wenn sie lang andauern (Z.B. 400 Höhenmeter) im 1.Gang einer Shimano XT mit insgesamt 27 Gängen allerdings mit suboptimaler Kurbeldrehzahl von 60 pro min, optimal wäre ein Gang niedriger, was es am Markt nicht gibt.
Mit den Pedelecs werde in in viel höhere Gänge gezwungen weil die üblicherweise vorhandenen 7-oder 8-Gangschaltungen im 1.Gang niemals die Übersetzung eines 1.Ganges der Shimano XT (Kettenblatt 22 Zähne, Ritzel 34 Zähne) erreichen. Ich empfinde deshalb bei 10% Steigung nicht genügend Entlastung. Wenn jetzt einer sagt, dann kauf dir halt ein Pedelec mit XT-Schaltung, dann stelle ich die Gegenfrage kommen die Pedelec-Steuerungen mit der Reduzierten Trittkraft einer 27-Gang-Schaltung überhaupt zurecht? Ich fürchte eher nicht.
Meine Hoffnung wäre zu den selbst geleisteten 150-175 Watt nochmals ebensoviel Unterstützung dazuzubekommen um auch vor 20%-Steigungen nicht zurückschrecken zu müssen.
Habe inzwischen die Drehmomente des Bion X HT-Motor in zusätzlich fahrbare Steigung umgerechnet.
Erst mal muß ich sagen, dass das Mehrgewicht von Motor und Akku mich 1% an Steigfähigkeit kosten, wird also nur noch 9% Steigung mit einem Pedelec ohne Motorunterstützung möglich sein.
Das Nennmoment von 9 Nm führt zu einer zusätzlichen Steigfähigkeit von 2,16%, was den Aufwand nicht lohnt
Das Maximaldrehmoment von 32 Nm führt zu einer zusätzlichen Steigfähigkeit von 7,71%. Wobei
allerdings nicht sichergestellt ist, dass dieser Drehmomentwert auch als Unterstützung angeboten wird und falls ja, bleibt die Frage offen wie lange (Motorüberhitzung)? Also mit 20% Steigungen wird wohl nichts gehen.
Hat jemand, der nicht gerade ein Leichtgewicht ist, Erfahrungen mit Pedelecs an größeren Steigungen?
Viele Grüße
Joe23
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