Herzinfarktrisiko bei Männern

kurt1

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Formel überschätzt Herzrisiko bei Männern

Framingham-Gleichung nicht mehr aktuell


Bristol (pte, 28. Nov 2003 13:15) -
Wissenschaftler der University of Bristol http://www.bris.ac.uk haben nachgewiesen, dass eine verbreitete Formel zur Berechnung des Herzrisikos bei Männern das tatsächlich vorhandene überschätzt. Sie untersuchten die Ergebnisse der Framingham Risikogleichung http://www.framingham.com/heart bei 6.643 gesunden Männern. Die Gleichung sagte voraus, dass 4,1 Prozent innerhalb von zehn Jahren an einer Herzerkrankung sterben würden. In Wirklichkeit starben nur 2,8 Prozent. Das bedeutet laut BBC http://www.bbc.co.uk eine Überschätzung von 47 Prozent. Die Ergebnisse der Studie wurden im British Medical Journal http://bmj.bmjjournals.com veröffentlicht.Die Genauigkeit der Formel nahm weiter ab, wenn sie auf das allgemeine Risiko eines Herzanfalls angewendet wurde. Sie sagte voraus, dass 16 Prozent der Männer innerhalb von zehn Jahren einen Herzanfall erleiden würden. 10,2 Prozent waren tatsächlich betroffen. Die Überschätzung betrug in diesem Fall sogar 57 Prozent. Die Hauptschwierigkeit besteht laut den Wissenschaftlern darin, dass der Test auf Zahlen basiert, die nicht mehr zeitgemäß sind, da die Anzahl der koronaren Herzerkrankungen allgemein sinkt. Die verwandten statistischen Daten beruhen auf einer Untersuchung von Herzerkrankungen zwischen 1968 und 1975. Nicht voll berücksichtigt werden zusätzlich Faktoren wie regionale Unterschiede, Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen und sozioökonomischen Klassen.

in diesem beitrag steht zwar "herzrisiko", gemeint ist aber das herzinfarktrisiko.
gruß an alle, kurt
 
schon gehört?

Ich habe heute morgen einen Bericht gesehen, demnach soll es jetzt möglich sein eine Genmutation einiger Einwohner Italiens, die Fett-Ablagerung in den Herzgefäßen verhindert, auch medikamentös nutzbar zu machen. Es sollen sich die Verengungen nach Verabreichung um bis zu 30% im Querschnitt verringern. Sozusagen auch Herzinfarkt-Prävention.

Ich habe mich gefragt, wie das überhaupt kommt, dass sich das Cholesterin an den Herzgefäßen ablagert (so wurde das dargestellt) , und wieso erst im Alter und nicht schon vorher? Wie finden die Chirurgen eigentlich den Weg von der Hüfte bis hoch ins Herz um dort den Pfropfen zu durchstechen, ich stell mir das leicht riskant vor da mit einem Draht durchs Gefäßsystem zu stochern...

mit interessierten gruessen,
dmtec
 
Glaube keiner Statistik

ausser du hast sie selber gefälscht :winke:
Aber eben, ich hoffe, dass durch diesen Befund meine Chancen ohne Herzinfarkt durchs Leben zu kommen nochmals etwas gesunken sind :)

Was heisst eigentlich in so einem Zusammenhang "gesunde Männer"? Man kann ja sehr wohl als übergewichtiger Raucher gesund sein? Gibt's da in der Medizin eine Art Definition, wann jemand als "gesund" gilt?

danke und grüsse
rik
 
Du hoffst

lieber Rik,

tatsächlich, dass durch diesen Befund Deine "Chancen ohne Herzinfarkt durch`s Leben zu kommen NOCHMALS ETWAS GESUNKEN sind??:winke::winke:
Was nutzt Dir im übrigen Gesundheit?? Ein schlauer Mensch hat einmal gesagt, "Ein gesunder Mann ohne Geld ist halb krank"!!!:):)

Gruß Rainer
 
Zukunftsmusik

warten wir ab, noch ist die gentherapie nicht so weit (auf keinem gebiet).
zu deiner zweiten frage: die atherogenese ist zu kompliziert, als dass ich sie dir jetzt in wenigen worten erklären kann. kurz: oxidiertes LDL ist der "bösewicht", der sich in die gefäßwand einlagert und dort folgeprozesse auslöst, die letztlich in der sog. "plaque" enden. das weitere schicksal hängt davon ab, ob diese plaque von einer festen kappe bedeckt wird oder nicht. wenn nicht, neigt die plaque irgendwann einmal zur ruptur, was eine akute gerinnselbildung an dieser stelle zur folge hat, wodurch das herzkranzgefäß verschlossen wird und der davon abhängige teil des herzmuskelgewebes nicht mehr durchblutet wird -> akuter herzinfarkt.
die untersuchung, die du angesprochen hast, ist heute routine und alles andere als kompliziert: herzkatheteruntersuchung, coronarangiographie. man punktiert die femoralarterie, schiebt den katheter über die aorta bis zum herz vor und spritzt dann ein kontrastmittel, um die herzkranzgefäße darzustellen. dann kann man engstellen erkennen und sofort mittels eines ballons aufdehnen (übrigens alles nur mit lokalanästhesie der punktionsstelle in der leiste, der patient ist also bei bewusstsein).
weiters gibt es die möglichkeit, "verkalkte" engstellen aufzufräsen, sowie den intravasalen ultraschall zur gefäßdarstellung von innen.

gruß, kurt
 
Definition der Gesundheit

lieber rik,
auch diese steht schon im archiv:winke: (definition der WHO)
aber ich gebe dir recht, dass statistiken manchmal mit vorsicht zu "genießen" sind. ich ersönlich halte nicht viel von einer risikostratifizierung mittels irgendwelcher formeln und berechnungen, weil ein wesentlicher parameter niemals berücksichtigt wird - die genetik. wenn man einen herzinfarkt bekommt, ist das natürlich auch schicksal - unabhängig von lifestyle und risikofaktoren, die man selbst beeinflussen kann.

gruß, kurt
 
Re: Definition der Gesundheit

ja logisch, das Archiv.... :winke:
Genetik ist wohl das A&O, wenn's um solche Fragen wie Herzinfarkt oder sonstige tödliche Krankheiten geht.

Mein Grossvater z.B. lebte so gesund wie nur irgendwie möglich: Sportskanone, Geselligkeit, wenig Alk und Nichtraucher.
Am Ende (also vor etwa 25 Jahren) starb er an Krebs.

Grüsse
 
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