Generelle Verständnissfrage zum Hungerast

Doc_Holliday

New member
Ein Hungerast tritt ja dann ein, wenn der Körper mit Kohlehydrate unterversorgt ist... das stimmt doch mal soweit, oder?

Kann man jetzt sagen, dass ab diesem Zeitpunkt der Körper versucht auf die Fettverbrennung umzustellen, und deshalb die Leistung abnimmt, da die Energiebereitstellung nicht mehr so schnell passiert wie mit den Kohlenhydraten /Glukose???

Oder bringe ich da irgendetwas durcheinander???

Floorballer
 
Hi
deine erste Feststellung ist m.E. richtig

aber dann!!!!! :winke:

der Körper stellt natürlich nicht auf Fettverbrennung um, weil er ja schon permanent Fett verbrennt (du erinnerst dich....:)).

Der Leistungsabfall ist einfach auf einen Energieengass zurückzuführen - ganz einfach und naheliegend :)
Wer halt zu wenig isst, der kann sich nicht am Limit bewegen.
(denn für intensive Leistungen sind KH wichtige Voraussetzung)

Grüsse
Rik
 
Ok.... dann habe ich da tatsächlich was durcheinander gebracht. Ich ging davon aus, dass wenn die Kohlehydrate alle sind, dann nur noch mit Fettverbrennung Energie gewonnen werden kann... aber wenn ich mich jetzt recht erinnere, habe ich mal was gelesen betr. Muskelglykogen oder so ähnlich... geht das in die selbe Richtung wie die normalen Kohlehydrate, oder ist das wieder ne andere Baustelle??

Floorballer
 
Vielleicht noch zu Ergänzung

lieber Rick,

der Energieengpass (Hungerast) ist auf die aufgebrauchten Glykogenspeicher zurückzuführen. Diese Glykogenspeicher sind limitiert, d.h. nicht unbegrenzt verfügbar. Je weniger Sauerstoff zur Verfügung steht, desto mehr Glykogen wird statt Fett verbraucht. Und wenn das Glykogen alle ist, bleibt der Motor stehen!!:winke:
Darum ist ja ein Fettstoffwechseltraining der Versuch, möglichst lange Fette zu verbrennen (und das Glykogen zu schonen), auch wenn die Sauerrstoffschuld immer größer wird. Wer dies nicht trainiert hat, der kann sich auch die "Wampe" mit Kohlenhydraten voll stopfen, ab einer bestimmten Ausdauerleistung ist er dann trotzdem am Ende!!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Gruß Rainer
 
Zur Fettverbrennung,

lieber Floorballer,

brauchst Du immer genügend Sauerstoff. Mit zunehmender Belastung wird der aber im Blut immer weniger, darum wird ja dann auf Glykogen "umgeswitcht". (Siehe die Ergänzung an Rik) Diese Glykogenspeicher werden aus Glucose gebildet, Glucose wiederum ist das Stoffwechselprodukt der Kohlenhydrate!!

Gruß Rainer
 
Es gibt ja grundsätzlich drei KH rsp. Glykogenquellen:
- die Leber
- die Muskulatur
- das, was du während der Leistung zu dir nimmst.

Grundsätzlich ist die Leber der grösste und langfristigst Speicher, dann die Muskulatur und zuletzt noch die orale Zufuhr.
Es ist klar, dass zunächst die kurzfristigen Speicher angezapft werden und erst wenn die alle sind die Leber dran glauben muss :)
Nur muss man sich im klaren sein, dass die KH-Speicher nie ganz leer sind (das ist eine unvorteilhafte Redewendung). Auch nach einem Marthon oder einem 100km-Lauf hast du noch Glykogen in Muskel und Leber - nur halt nicht mehr so viel wie zu Beginn der Leistung.
Darum nimmt auch die Leistungsfähigkeit ab. Wer nun aber mittels GA-Training seinem Fettstoffwechsel gut trainiert hat, kann die Intensität trotzdem halten (siehe Rainers Ergänzung zu meinem ersten Posting).

Grüsse
 
Einen schönen Gruß an alle von Kurt

und das wollte er Euch sagen;

"ich dachte, ich hätte es schon mehr als einmal erklärt, was der "hungerast" ist: nämlich ein abfall des blutzuckerspiegels durch depletion des leberglykogens (dieses ist zur aufrechterhaltung des BZ-spiegels verantwortlich). das passiert nach der depletion des muskelglykogens, wenn bei stundenlanger belastung auf die regelmäßige zufuhr von kohlenhydraten vergessen wird.
vom "mann mit dem hammer" spricht man nach depletion des muskelglykogens. das ist bei intensiver ausdauerbelastung schon nach 60 bis 90 min der fall. der "hungerast" kommt erst später, wenn - wie gesagt - keine KH zugeführt werden. dann ist der ofen endgültig aus (das, was z.b. im radfahrerjargon als "schwächeanfall" bezeichnet wird).
@rik: die leber ist übrigens nicht der "größte speicher", sie kann max. 90 bis 100 gramm glykogen speichern, die muskulatur das 5-fache. nach einem marathonlauf sollte man im ziel - wenn man die belastungsintensität optimal gewählt hat - in seinen muckis kein gramm glykogen mehr haben.
der weitaus größte energiespeicher ist natürlich das fettgewebe... aber das wisst ihr eh. nur geht die energiegewinnung aus der fettverbrennung relativ langsam vor sich (niedrige energieflussrate), weswegen sie keine hohe leistung ermöglicht.
siehe "hungerast" und "mann mit dem hammer" im archiv! (chianti und ich haben ausführlich darüber diskutiert)

gruß an alle, kurt und von mir:winke:
 
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