Gefahren beim Überessen

Vanille

New member
Hallo!

Mir passiert es aufgrund meiner Essstörung leider oft, dass ich mich sehr stark überfressen.
Das geht soweit, dass mein Bauch aussieht als wäre ich schwanger, ich nicht mehr aufrecht gehen kann, der Bauch schmerzt, mir kotzübel ist, mir im Liegen das Essen wieder hochkommt (kotze aber nicht), bzw. ich gar nicht weiss, wie ich liegen soll (Rückenlage geht einigermassen).

Ist das denn auch gefährlich, bzw. kann zb der Magen platzen oder ähnliches?

Es macht mir schon Angst, ich versuche ja auch, es zu reduzieren, aber das ist nicht so leicht. Kommt immer wieder mal vor...

Bitte schreibt mir jetzt nicht, ich muss an meiner Essstörung arbeiten, ich bin ja bereits in Therapie.

Ich möchte einfach mal die körperlichen Gefahren vom Überfressen wissen.

Liebe Grüsse und danke!
Vanille
 
A

Anzeige

Re: Gefahren beim Überessen
früher gabs ne foltermethode,

da haben sie den menschen über nen trichter wasser in den bauch gefüllt, bis es platzte...

solange du also nicht dirs mit gewalt durch nen trichter reinstülpst, sollte nichts passieren, der körper gibt dir ja warnhinweise, wie du es ausfgezählt hast :winke:
 
Nein, echte Gefahren gibt es nicht, abgesehen davon, dass das jedesmal ein riesen Stress ist, soviel verdauen zu müssen.
Trotzdem bin ich der meinung, dass wenn du dich dabei nicht wirklich wohl fühlst, es auch nicht unbedingt gesund ist.

Ausserdem frage ich mich, ob es vielleicht nicht schlauer wäre, deiner Essstörung ade zu sagen, statt dir mit der angeblichen Ungefährlichhkeit ein ruhiges Gewissen zu verschaffen.... - Das einfach mal zum Nachdenken

Grüsse
Rik
 
Aber...

Danke euch für die Antworten!!

"solange du also nicht dirs mit gewalt durch nen trichter reinstülpst, sollte nichts passieren, der körper gibt dir ja warnhinweise, wie du es ausfgezählt hast"

@pingelchen: aber ich esse ja eben mit Gewalt weiter, wenn diese Warnhinweise bereits da sind!! Und ich habe dann schon das Gefühl, wenn ich mich auf den Bauch legen würde, bzw. irgendwer leicht reinboxen würde, müsste ich "platzen"...

"...statt dir mit der angeblichen Ungefährlichhkeit ein ruhiges Gewissen zu verschaffen"

@Rik: eigentlich wollte ich eher das Gegenteil. Mir wäre es lieber zu hören, wie gefährlich es ist, um es leichter seinlassen zu können. Ich hab im Internet schon rumgesucht, aber nix gefunden.

Mein Freund meinte, bevor wirklich der Magen platzt oder ähnliches, kommt es eher oben wieder raus (kotzen)?!
 
Re: Aber...

Hallo Vanille,

Ich mag mich, also tue ich mir Gutes oder Ich mag mich nicht, also tue ich mir Schlechtes.

Mit welchem der Sprüche kannst Du Dich indentizifieren?

Ich denke, es wäre Dir nicht damit geholfen wenn Du von der Gefährlichkeit des Überfressens wüßtest. Du würdest andere Methoden finden, die dazu führen Dich unwohl zu fühlen. Warum Du dies tust und wie Du davon los kommst, sollte Inhalt Deiner Therapie sein, die Du ja wegen Deiner ES machst.

LG
Christiane

http://www.christiane.langheim.info/drache.jpg
 
Re: Aber...

Das Problem ist doch nicht, ob es dir schadet oder nicht. Du solltest das Problem viel gründlicher angehen; was du momentan betreibst ist Symptombekämpfung, also eine reine Alibiübung.
Es bringt im Rahmen eine ES-Therapie nichts, die einzelnen Probleme, die täglich auftreten zu bekämpfen. Es ist viel wichtiger, sich von der Krankheit in grundlegender Weise zu lösen.
Vergleich mal mit einer überlaufenden Badewanne: Es hat keinen Sinn, die Überschwemmung zu verhindern, indem man mit Kübeln das Wasser abschöpft - man muss den Hahnen zudrehen.
Ich denke, die Metapher macht deutlich, was ich dir sagen will.
Von dem her gesehen, erübrigt sich die Frage nach der Gefählichkeit von Fressattaken.

Wenn du irgendwie hilfe brauchst, schreib mir eine PM

Grüsse :)
Rik
 
Re: Aber...

"Ich mag mich, also tue ich mir Gutes oder Ich mag mich nicht, also tue ich mir Schlechtes."

Zuerst gönne ich mir etwas leckeres (1. Spruch), und dann kommt der Übergang und es trifft bald mal der 2. Spruch zu.

Jedenfalls danke nochmal für die Antworten.
Es ist nur so, ich bin schon länger in Therapie, und sowas dauert nun mal sehr sehr lange, aber ich weiss schon, dass das Problem an der Wurzel gepackt werden muss. Das versuche ich auch. Trotzdem möchte ich von der ES so wenig körperliche Schäden wie möglich davontragen, deshalb meine Frage. Irgendwie habe ich auch schon das Gefühl, dass ich aufhören würde, wenn es gefährlich wäre (bei anderen Dingen hat das geklappt, bin sehr heikel auf Körper und Gesundheit - soweit ich es im Griff habe).
Ich würde mir dann vielleicht auf andere Art schaden, aber vielleicht gäbe es eine "harmlosere" Art.

Liebe Grüsse!!
 
Re: Aber...

Hallo Vanille,
ich würde interessieren,
ob jemand wie Du auch lauftraining macht ?

das müsste doch super hilfreich sein,
mit deinem gewissen einen Vertrag machen,
jedesmal wenn die Idee erscheint, jetzt Fressen,
zwangsweise zum Laufen zu gehen.

spontanidee eines laien,
dem das Laufen den magen recht schön einrichtet,
gruß
Chinto
 
Binge Eating

Hallo Vanille -
Dein Freund hat recht - wenn es Deinem Magen zu viel ist, dann befördert er alles wieder raus.
Das allerdings ist noch ungesünder (auf Dauer) als die Essanfälle alleine (Nur so als dezente Warnung vor dem Rutsch in die Bulimie - Binge Eating und Bulimie sind verwandt miteinander, auch wenn das eine zu Übergewicht und das andere zu Untergewicht führt - der Unterschied liegt nur in den Gegenmassnahmen!).
Darf ich fragen, was Du für eine Therapie machst? Hast Du so eine Art "Erste Hilfe" Massnahmen gelernt um die Anfälle ein bisschen "auszutricksen" bis die eigentliche Therapie greift?

Wen Du magst und Dich hier nicht öffentlich outen willst, schick mir eine PM!

LG
Meni
 
dein Freund hat Recht

liebe vanille,
das mit dem "platzenden bauch" ist eine anekdote.
ich hoffe, dass du eine effiziente kognitive verhaltenstherapie machst (die psychotherapie der wahl bei zwangs- und damit auch essstörungen), um dein binge eating in den griff zu bekommen. der vorübergehende einsatz eines SSRI kann zweckmäßig sein. neben dem damit verbundenen leidensdruck ist beim binge eating die entstehung von übergewicht (mit all seinen nachteilen - psychogener, metabolischer und orthopädischer natur) vorprogrammiert.

alles gute, kurt
 
Binge Eating, die zweite

liebe meni,
da haben wir offensichtlich parallel gepostet, wobei du mit dem abschicken schneller warst:winke:
im übrigen führt die bulimie nicht zum untergewicht, die betroffenen sind in der regel normalgewichtig. sonst würde man von "anorexia nervosa" sprechen.

lg, kurt
 
Re: Binge Eating, die zweite

Also für mich sind anorexia nervosa und bulimie zwei Paar Schuhe - die einen essen "nichts" und die anderen essen viel zu viel und erbrechen oder führen ab.
Es gibt auch viele normalgewichtige Binge Eater, die dann durch extrem viel Bewegung und Phasen mit strikter Kalorienreduktion kompensieren (immerhin auf jeden Fall besser als Erbrechen oder Abführen).
Was übrigens auch ein sehr deutlicher Hinweis für alle diejenigen ist, die glauben "wenn ich erst einmal schön schlank bin, dann werde ich mich auch wohl fühlen" - weit gefehlt :winke:!

CU
Meni
 
nicht ganz

liebe meini,
es gibt natürlich mischformen zw. anorexie und bulimie, aber nicht jeder anorektische patient isst "nichts", sondern kann auch ein bulimisches essverhalten zeigen. der typisch bulimische patient ist normal- und nicht untergewichtig. sobald untergewicht vorliegt, liegt eine anorexie vor, und wird es auch als solche bezeichnet.
die kompensation einer binge eating-essstörung durch exzessiven sport, um nicht zuzunehmen, ist eigentlich schon fast als bulimia nervosa zu werten.

lg, kurt
 
danke!

@chinto: danke für die Idee, aber das passiert nur nachts, da kann ich nicht laufen gehen. Ausserdem mache ich ja sowieso kein Ausdauertraining.
Der Hauptgrund aber ist, ich denke mir nicht plötzlich "jetzt fressen" - nein, das Fressen ist geplant, ich habe extra dafür eingekauft, ich zähle auch Kalorien, und habe es in den Wochendurchschnitt eineplant! Das mag dir doppelt krank erscheinen, aber ich bin da wie ferngesteuert...

In die Bulimie kann ich nicht rutschen, da ich das einfach nicht kann (absichtlich erbrechen). Ich möchte es auch gar nicht versuchen, weil mir davor richtig graut, ist fast so wie dass ich kein Blut sehen kann.

In meiner Therapie haben wir noch nie direkt über das Überfressen gesprochen, aber ich möchte dieses Thema auch bald mal aufgreifen.
SSRI sind Antidepressiva oder? Hatte ich schon, und ich will eher keine mehr nehmen.

Liebe Grüsse, Vanille
 
SSRI

siehe meine postings zu ""SSRI" im archiv. du musst auch nicht unbedingt einen SSRI nehmen, wenngleich er anfangs hilfreich sein kann.
was bespricht dein therapeut mit dir, wenn nicht deine zwangsstörung??? ist das überhaupt eine kognitive verhaltenstherapie? alle anderen formen der psychotherapie kannst du in deinem fall vergessen!. als ersten schritt solltest du mal vom kalorienzählen wegkommen, das ist in jedem fall kontraproduktiv.

alles gute, kurt
 
A

Anzeige

Re: Gefahren beim Überessen
Zurück
Oben