du triffst den nagel auf den kopf!
das ganze ist von der philosophischen seite zu betrachten. zudem hat das fasten auch wurzeln in jeder weltreligion. physiologisch gesehen ist fasten jedoch raubbau am eigenen körper. abgesehen von der tatsache, dass - eine normale nieren-, leber- und darmfunktion vorausgesetzt - unser körper ohnehin regelmässig entschlackt und "entgiftet" wird, fallen beim gerade beim fasten vermehrt "schlackenstoffe" und unliebsame metaboliten an - man denke an die harnsäure, den harnstoff, die ketonkörper... wenn man schon an das "übersäuern" des organismus glaubt, dann sollte man sich bewusst sein, dass es eigentlich nur beim fasten dazu kommt!
gruss, kurt
Thomas Markmann schrieb:
> Hallo Patrick,
> das gute Körpergefühl, dass die Fastenjünger de facto erleben, muss nicht unbedingt vom Fasten selbst kommen. Ich kenne keine Methode, die "Entschlackung" und die neu gewonnene Reinheit in irgendeiner Form greifbar machen kann. Oder gibt es in der Medizin ein "Schlackometer", das von Zeit zu Zeit zu viel Schlacken im Körper anzeigt.
> Da Fasten sehr eng an Glauben und Religionen geknüpft ist, halte ich einen transzendentalen Aspekt für nicht unerheblich - im psychologischen Kontext gesprochen wäre Fasten damit nur ein Vehikel zur Erlangung eines besonderen Bewusstseinszustandes, nämlich eines Hochgefühls. Bei systematischen Entspannungsverfahren ist das ähnlich. Nehmen wir mal das autogene Training nach Schultz. Das Wiederholen der autosuggestiven Formeln hilft den Mesnchen als Vehikel bei der Erreichung des (übrigens physiologisch anhand von EEG-Mustern messbaren) Entspannungszustandes. Bei der Mantra-Meditation sieht das ähnlich aus. Auch dort gibt es ein Vehikel, das Mantra, auf das sich der Übende konzentriert. Inwieweit solche Vehikel zur Erreichung höherer Bewusstseinszustände tatsächlich notwendig sind, weiß man noch nicht so genau.
> Ich selbst habe den Eidnruck, dass Fasten oder Heilfasten analog zu den syst. Entspannungsverfahren eine Vehikel-Wirkung (etwa durch Autosuggestion) hat und die entschlackende Wirkung nachträglich angedichtet wurde, um dem Ganzen ein physiologisches Korrelat zuzuordnen.
> Entspannte Grüße
> Thomas