Frage zur Sportäztlichen Untersuchung

xenomorph

New member
Ich hatte gestern eine Spiroergometrie beim Sportarzt (leider Fahrrad, kein Laufband). Ergebnisse:

HFmax: 181
Anearobe Schwelle: 123

Auch wenn ich 10 Pulsschläge (für Läufer) dazurechne komme ich auf 133. Das hieße bei mir daß ich alle meine langen Dauerläufe anearob gelaufen bin (meist 135-145)?? Gibts das??

Die Trainingsempfehlung vom Arzt lautete (für mein Ziel Marathon): Pulsberech 125-130. Damit müßte ich meine Zeitvorgabe, ca. 3:45, schon jetzt deutlich nach oben revidieren.

Soll ich mich auf den Laktattest verlassen oder meine Pulsfrequenzen beibehalten? Ich bin allerdings bis jetzt max. 30 km gelaufen. Wie das bei 35-42 km aussieht weiß ich noch nicht.

Gruss flo

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Hi Flo
Der Test ist auch unter Zurechnung von "etwa 10 Pulsschlägen" nicht vollständig aussagekräftig.
Um die exakten Pulswerte für eine Marathonvorbereitung zu ermitteln musst du einen LAUF-Test machen, bspw. einen Conconi-Test.

Ausserdem erscheint mir die anaerobe Schwelle extrem tief zu liegen. Normalerweise liegt sie bei etwa 80% der HFmax (das wären bei dir also 0.8*181=164). Bist du sicher, dass es sich um die anaerobe und nicht um die aerobe Schwelle handelt. Das wäre dann ein deutlicher Unterschied.

Zudem erscheint es mir höhst unrealistisch, einen Dauerlauf bis 30km im anaeroben Breich laufen kann. Das deutet darauf hin, dass da irgendwo ein Wurm drin ist (in der Testauswertung)

Grüsse
Rik
 
Da kann was nicht stimmen!

hallo flo,
bei der HF von 123 kann es sich nur um die aerobe schwelle handeln. sonst wäre auch die vorgabe mit 125-130 für lange dauerläufe unsinnig!
mich interessieren deine messwerte: max. wattleistung, lactatwerte bei den entspr. wattstufen, verlauf der HF, verlauf des RQ, der ventilation in l/min sowie des atemäquivalents (all das geht in die schwellenbestimmung ein). wie hoch ist deine VO2max und wieviel realisierst du zur zeit an deiner anaeroben schwelle (dauerleistungsgrenze)?
gruß, kurt
 
vergiss den Conconi-Test

hallo rik,
einen wirklichen "knick" in der HF-kurve gibt es eigentlich nicht, es gibt nur ein levelling-off bei ausbelastung. siehe dazu den letzten absatz meines artikels "die richtige belastungsintensität beim ausdauertraining" auf meiner homepage.
gruß, kurt
 
Re: Da kann was nicht stimmen!

Auf dem Ausdruck sind angeben:

HF(Aet) 111
HF(AT) 123
HF(max) 181

Meine max. Wattleistung waren 300W

Lactat:
125W 2,0 HF 104
175W 4,0 HF 122
200W 6,0 HF 131
225W 8,1 HF 141
300W 11,8 HF 181

Den Rest habe ich entweder nicht auf dem Ausdruck bzw. hats mir der Arzt nicht mitgegeben. Kann es sein dass das auch nicht gemessen wurde?

Und meinst du mit der anaeroben Schwelle die im Test festgestellte?

Danke Flo


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nochmals: Da stimmt was nicht!

vergiss deine schwellenbestimmung. wurde überhaupt eine atemgasanalyse durchgeführt? (trugst du eine maske mit mundstück?) ich bezweifle es. vielmehr wurden die starren lactatschwellen (2- und 4 mmol) herangezogen, und wieviel davon zu halten ist, kannst du in meinem artikel "die richtige belastungsintensität beim ausdauertraining" nachlesen.
wenn ich mir deinen test ansehe, so scheint mir die relation HF - lactat nicht zu stimmen. mir kommen die lactatwerte in relation zur HF bei submax. belastung zu hoch vor. deine aerobe schwelle dürfte bei einer HF um 120 liegen (beim laufen entsprechend höher, ca. bei 130. ich glaube nicht, dass du hier schon 4 mmol lactat hast) und deine anaerobe schwelle bei ca. 150 (es ist unwahrscheinlich, dass du hier über 10 mmol lactat hast!). ich glaube also, dass die lactatkurve nicht stimmt. gerade deshalb hätten mich die respiratorischen parameter, die ich genannt habe, interessiert.
wie schwer bist du eigentlich? dann kann ich die leistung von 300 watt besser beurteilen.
gruß, kurt
 
Dann war's auch keine Ergospirometrie!

oder, wenn du so willst, keine spiroergometrie. es wurde eine fragwürdige lactatkinetik erhoben und das starre schwellenkonzept herangezogen (anstatt die individuelle anaerobe schwelle zu ermitteln - die liegt bei dir derzeit sicherlich einiges über 4 mmol). ich würde an deiner stelle diesem test nicht zuviel (unter uns gesagt, überhaupt keine) leistungsdiagnostische aussagekraft beimessen. das einzige verwertbare ist deine HF und deine wattleistung (wobei ich hoffe, dass es ein elektronisches, geeichtes ergometer war). welches protokoll wurde verwendet? 4min/40 watt? (ich vermute eher 2 min/25 watt). 300 watt sind für jemand, der 88kg schwer ist, nicht gerade eine berauschende leistung, das sind 3.4 watt/kg. deine VO2max beträgt knapp 4l/min, das ist sind 45 ml/min/kg. das ist ein wert eines ausdaueruntrainierten mannes und damit solltest du dich beim marathon wirklich an der 4 std-schallmauer orientieren.
sorry für meine offenen worte:winke:
also: die nächsten monate ist ein GA-training angesagt, vorwiegend im GA1-bereich.
gruß, kurt
 
Re: vergiss den Conconi-Test

Hallo Kurt
Danke für den Hinweis. Stimmt, habe selbst einmal einen Conconitest gemacht. Da meine HF-kurve keinen Knick hatte,
wurde meine ANS auf der Höhe der HFmax ausgewertet.
Naja, nicht so tragisch, weil ich ja nicht leistungsmässig trainiere.

liebe Grüsse
Rik
 
Gut, daß ich das vorher weiß :eek:)

Ich werde mich ab jetzt wohl an die ungefähre HFmax von 190 orientieren und GA1 bei ca. 125-140 laufen.

Meine 10km Tempoläufe werde ich auf 1x pro Woche reduzieren (HF 160-170 ok?).

btw: eine Marathonzeit unter 4:00 wäre für mich auch schon ein sehr guter Erfolg. Ich stecke meine Ziele aber gerne etwas höher.

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Woran siehst du...

... den Wert für Xm's VO2max? Die hat Xm nicht angegeben. Leitest du die aus den Leistungswerten oder aus den Lactatwerten ab?
Gruss,
Robert
 
Faustformel für die VO2max

hab sie zwar schon ein paar mal genannt, aber mach ich's halt nochmals:

VO2max = 360 + 12x watt (in ml)

aus den lactatwerten kann man natürlich keine relation zur VO2 herstellen (dass die lactatwerte bei flo's test nicht stimmen können, hab ich ja schon gesagt)
gruß, kurt
 
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