Fettreduktion/ Seminar/ Literatur

stella

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fettreduktion

Hilfe Kurt!
Wir planen im Studio eine Fett-weg-Woche, wo ein Seminar zu entsprechenden Themen gehalten wird. Die Referentin kennt deinen Artikel "Mythos Fettverbrennung" ist aber (genau wie ixh) sehr verwirrt über kursierende Literatur zu diesem Thema. Wem glauben? Bsp. Zeitschrift "Trainer" von Bodylife. Kannst du dir mal Februarausgabe reinziehen (S.23, Gewichtsreduktion beim Cardiotraining) und mir stichhaltige Argumente liefern???
Gruß, Stella
PS: Hab mich über das Anabol-Loges-Fenster gefreut. Klasse Produkt!
 
A

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Re: Fettreduktion/ Seminar/ Literatur
Fettreduktion, "stichhaltige Argumente"

liebe stella,
stichhaltige argumente sind in erster linie der hausverstand (->verständnis der energiebilanz), weiters die physiologie der muskulären energiebereitstellung (siehe den artikel auf meiner homepage) und über den unterschied zwischen "fettverbrennung" und "fettabbau" (siehe den artikel auf meiner homepage sowie den analogen auf dieser website).
dann wird man verstehen, dass es hinsichtlich körperfettreduktion nicht darauf ankommt, ob man während einer trainingseinheit fett verbrennt bzw. wieviel fett man dabei verbrennt, sondern vielmehr darauf, wieviel fett man während des restlichen tages verbrennt (-> resting metabolic rate) und es nur auf eine negative energiebilanz ankommt. wenn etwas beim training mit dem ziel "fettabbau" entscheidend ist, dann der energieumsatz (sprich wieviel kcal dabei verbraucht werden).
das alles darf nicht verwechselt werden mit dem sog. fettstoffwechseltraining! das ist nämlich der so weit verbreitete fehler, den auch fitnessmagazine wie der "trainer" machen! ich bin oft genug darauf eingegangen (ein fettstoffwechseltraining dient der verbesserung der grundlagen- und langzeitausdauer). ich habe jedenfalls noch nie ein weibliches wesen im studio ein fettstoffwechseltraining machen sehen, spätestens nach 30 min steigen sie vom ergometer (ein fettstoffwechseltraining im studio ist auch eine masochistische angelegenheit: wer sitzt schon gern stundenlang auf dem ergometer und schwitzt sich zu tode? :winke:)
ein weiteres bzw. endgültiges stichhaltiges argument ist die reichhaltige wissenschaftliche primärliteratur zu diesem thema. ich habe die wichtigsten papers hier schon präsentiert (z.b. tremblay et al). fitnesszeitschriften wie "fit for fun", "trainer" usw. nähren und "lehren" leider den "mythos fettverbrennung" und stellen jedenfalls keine brauchbare informationsquelle dar.
kurz gesagt: wer glaubt, mit einem niedrig intensivem training im gleichen zeitraum erfolgreicher abspecken zu können als mit höher intensivem training, sollte sich ernsthaft sorgen um seinen hausverstand machen...
lg, kurt
 
Re: "Hausverstand"

Vorsicht, lieber Kurt, wenn man sich mit der Materie nicht auskennt, ist es wirklich schwierig, die Argumente nachzuvollziehen. Du steckst schon beruflich im Themenbereich drin und viele Forumler haben sich in mühsamer Kleinarbeit durch die Artikel und Postings gekämpft um Wissen zu schöffeln, aber leider reicht es manchmal nicht aus, um überzeugen zu können. Wie heißt es immer so schön: Man muß die Argumente seiner "Feinde" kennen, um siegen zu können. l.G. V.
 
jawohl - "Hausverstand" ist gefragt!

in diesem fall kann ich dir nicht recht geben - die sache mit der fettverbrennung in bezug auf "abspecken" ist eine sache des hausverstandes. da braucht es gar kein sonderliches fachwissen, um zu begreifen, was "energiebilanz" bedeutet. den hausverstand lassen diejenigen vermissen, die glauben, dass sie nur abnehmen können, wenn sie im fettstoffwechselbereich (->vermeintlicher "fettabbaubereich") trainieren. und das noch dazu sage und schreibe eine halbe stunde lang (damit ist es auch kein fettstoffwechseltraining) und danach glauben, mordsmäßig viel fett "abgebaut" zu haben... und grotesk wird es vor allem, wenn sie ihre belastungsintensität nicht über einen bstimmten puls steigen lassen, "weil sie sonst nicht mehr abnehmen können"...(!!!)
solange fettverbrennung mit fettabbau gleichgesetzt wird, wird der mythos weiterleben. und dass der großteil der menschen das denken verlernt hat, ist wohl kein geheimnis.
lg, kurt
 
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