Fam Hypercholesterinämie

Hans

New member
Hallo Fachleute!

Ich habe ein nicht allzu häufiges Problem: Seit ca. 3 Jahren weiß ich (56), dass ich eine fam. Hypercholesterinämie (Gesamtchol. unbehandelt > 400) habe, deren Folgen sich offensichtlich noch nicht sehr ausgewirkt haben, da ich seit mind. 30 Jahren regelmäßig laufe (oder hat das nichts damit zu tun?). Seit ich aber medikamentös behandelt werde (Lescol 80 mg, sonst bei mir keine Nebenwirkungen), bilde ich mir zumindest ein, dass die Muskeln schneller ermüden, besonders bei längeren Läufen > 2 Std. Einen Marathon habe ich seither bei km 35 abgebrochen, einen weiteren mit größter Mühe (20 Min Verspätung) beendet. Mein Internist sagt, das könne durchaus sein, da kann man nichts machen, auch mit dieser Dosis komme ich kaum unter 230 Gesamtchol.
Gibts ev. Alternativen? Was ist z.B. EZETROL? Laufen möchte ich wegen dieser "Probleme" nicht einschränken, es wäre aber schön, wenn's mir wieder leichter fiele.

Danke für eure Ratschläge, Grüße

Hans
 
hallo hans,
soviel ich weiß, wurde das noch nicht wissenschaftlich evaluiert, aber ich schließe mich meinem internistenkollegen an - es ist durchaus möglich, dass statine sich auf den skeletmuskelstoffwechsel dahingehend auswirken, dass damit eine gewisse leistungseinbuße verbunden ist. ich werd mich mal in "medline" schlaumachen bzw. kannst du es ja auch und mich es wissen lassen -> medline
in deinem fall spricht die kosten-nutzen-relation eindeutig für die statintherapie, du kannst froh sein, dass du nicht schon längst einen herzinfarkt erlitten hast. ich nehme an, du bist (vernünftigerweise) nichtraucher und hast natürlich auch durch deine sportliche aktivität profitiert (siehe "die präventivmed. bedeutung körperlöicher aktivität" auf meiner homepage).
das gesamtcholesterin darf ruhig über 200 liegen, wenn die relationen zum HDL und LDL stimmen (HDL enstprechend hoch und LDL entsprechend niedrig).
"ezetrol" als arzneimittelspezialität gibt es bei uns nicht, ich nehme an, du meinst den cholesterinresoorptionshemmer. du kannst ihn ja mal versuchweise probieren, fest steht, dass damit nicht so vie erreicht wird als mit einem statin, das neben der cholersteinsynthesehemmung noch weitere postitive wirkungen aufweist (sog. pleiotrope wirkungen).

alles gute, kurt
 
Hallo Kurt!

Danke für Deine Anwort. Medline habe ich schon versucht, als Nicht-Arzt tut man sich nicht so leicht, die richtigen Suchbegriffe zu finden.
Bezüglich Ezetrol habe in http://www.ezetrol.de/secure/produktprofil/wirk_1400.html gelesen, dass man damit die (mit 80 mg relativ hohe) Statindosis senken könnte und damit auch ev. Nebenwirkungen reduzieren, falls es dann nicht andere gibt.
Mein Glück scheint wirklich zu sein, dass ich nie geraucht habe und in den letzten 30 Jahren mind. 40000km gelaufen bin, davon 20000 in den letzten 10 Jahren. Solange die Marathonzeiten unter 4 Std bleiben, sollte auch das Infarktrisiko mäßig sein, trotzt (behandeltem!) LDL/HDL Verhältnis zw. 4 und 5. Vielleicht ermuntert das auch Leidenskollegen zu mehr Bewegung, immerhin trifft das ja laut Statistik jede(n) 500.
Nochmals Danke,

herzlichen Gruße

Hans
 
Familiäre Hypercholesterinämie

zwei anmerkungen: die dosierungen der verschiedenen statine dürfen nicht miteinander verglichen werden. 80mg fluvastatin haben sich ohne nennenswerte nebenwirkungen bewährt (keine rhabdomyolyse, keine lebertoxizität). aber natürlich kann ist es eine überlegung wert, ein statin mit einem chol-resorptionshemmer zu kombinieren. bei zweiteren fehlt noch die langzeiterfahrung.

alles gute, kurt
 
Zurück
Oben