Elite-Universitäten in Deutschland...

Multo

New member
Man munkelt, unter Bodybuildern soll es auch Studenten geben :) Also wollte ich mal wissen, was ihr von den Plänen einiger SPD'ler haltet, in Deutschland Elite-Universitäten zu schaffen?

Brauchen wir diese wirklich, um mit den USA konkurrieren zu können? Wie verträgt sich das mit den derzeitigen horrenden Kürzungen im deutschen Bildungssystem, speziell an den Universitäten (teilweise über 22% Stellenabbau )?

Brauchen wir jetzt auch im Bildungssystem eine Zweiklassengesellschaft ?

Wie seht ihr das?

Gruss Multo
 
A

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Re: Elite-Universitäten in Deutschland...
Hallo Multo,

schau mal hier:
elite .
Ich persönlich halte das für Blödsinn. Ich bin eher der Meinung, dass man vorher schon selektieren müsste. Soll heißen: Man achtet wieder mehr darauf, was für Schüler überhaupt auf ein Gymnasium gehen. EIn Drittel der Schüler gehört da nämlich nicht hin. Nur können inzwischen die Eltern ja alleine entscheiden auf was für eine Schule sie ihr Kind schicken....

Wenn in den Gymnasien nur noch die Schüler wären, die das auch locker packen können, könnte man auch dort das Niveau wieder erhöhen. Denn das ist grade in den unteren Klassen extrem niedrig.

Daraus würde dann folgen, dass sehr viele Gymnasiasten studieren würden, da wahrscheinlich für eine Ausbildung in vielen Bereichen die mittlere Reife reichen würde.

Dadurch würde in gewißem Maße jede Uni zu einer Eliteuni, da die Leute dementsprechend qualifiziert wären und die Hörsääle in gewißen Fächern evtl auch nicht mehr so überfüllt wären.

So, jetzt habe ich so viel geschrieben, dabei wollte ich eigentlich nur mitteilen, dass man meiner Meinung nach erst mal das Schulwesen (weiter)reformieren sollte, bevor man sich mit den Unis beschäftigt!
 
Almidonm*nns reformvorschläge werden wohl (leider) nicht in absehbarer zukunft umgesetzt werden, weil es in der brd laut vieler stimmen immer noch zu wenig akademiker gibt, folglich wären diese reformen kontraproduktiv.

elite-universitäten gibt es in deutschland schon (zumindest in einigen bereichen), trotzdem würde ich diese nur sehr eingeschränkt mit den us-amerikanischen dependants vergleichen.
lustigerweise leben einige der elite-universitäten in den usa stärker von ihrem namen als von der tatsächlichen, aktuellen beurteiligung (aber das ist imo okay).
die stark von der forschung abhängigen und kostenintensiven naturwissenschaftlichen bereiche hängen in deutschland sicherlich sehr stark hinterher, was nur durch sehr starke investitionen und partnerschaften von firmen zu ändern wäre (gibt zwar bereits ansätze, dennoch ist das denken in der brd anders: geforscht wird eher im eigenen unternehmen, anstatt über kooperationen mit akademischen einrichtungen).

was ich ändern würde: studium für alle kostenpflichtig machen (derzeit sind nahezu alle deutschen privatunis weitaus besser als die öffentlichen!) und im gegenzug günstige finanzierungsmöglichkeiten offerieren. dozenten/professoren stärker zum beziehungsaufbau mit der praxis zwingen (uni und praxis dürfen kein voneinander isoliertes schattendasein leben).

konkurrenz zu den usa wird es trotzdem nicht so schnell geben, das ist lediglich eine wunschvorstellung von realitätsfernen (und wahrscheinlich ehemals konservativen deutschen studenten, die nie die welt gesehen haben) politikern.
 
Unsere (große!) Uni verarmt und geht den Bach runter, aber für die oberen 10000 brauchts Elite Unis! POLITIKER = VERDAMMTE ARSCHLÖCHER!!! :mad:
 
Original geschrieben von Der_Hasenmann
...

was ich ändern würde: studium für alle kostenpflichtig machen (derzeit sind nahezu alle deutschen privatunis weitaus besser als die öffentlichen!) und im gegenzug günstige finanzierungsmöglichkeiten offerieren.

Finde ich nicht gut. Das bedeutet ja im Endeffekt, dass die jenigen studieren, die es sich am besten leisten können und nicht die, welche die geistigen Kapazitäten dafür haben. Denn Finanzierung bedeutet letztendlich nur "zahlen".

dozenten/professoren stärker zum beziehungsaufbau mit der praxis zwingen (uni und praxis dürfen kein voneinander isoliertes schattendasein leben).

Da kann ich nur für unsere Uni sprechen, hier ist die Zusammenarbeit mit der Industrie eigentlich sehr gut, mit Vorlesungen von Gastprofessoren aus größeren Unternehmen, einem sehr guten Praktikums-, Studien- und Diplomarbeitangebot seitens der Industrie, Forschungsvorhaben, Auftragsarbeiten (Versuche etc.)

konkurrenz zu den usa wird es trotzdem nicht so schnell geben, das ist lediglich eine wunschvorstellung von realitätsfernen (und wahrscheinlich ehemals konservativen deutschen studenten, die nie die welt gesehen haben) politikern.

Heisst das, die USA ist uns in Sachen Bildung weit voraus oder eher in der Bildungspolitik?

@ narf

Das sehe ich ähnlich!
 
Wie's so schön heute in der Süddeutschen stand:
"Ein paar Gewächshäuser zu errichten bringt nichts, Deutschland braucht einen Klimawechsel"...
Also ein paar Elite Unis (wie definiert man diese?) werden den Bildungsstandort Deutschland nicht besser oder attraktiver machen, es muss sich grundlegend etwas ändern.
Allerdings sehe ich da irgendwie bei der Reformgeschwindigkeit in Deutschland schwarz :(
Und es geht doch überhaupt nicht um eine "Zweiklassengesellschaft" nur in Deutschland ist es doch einfach armselig, dass wir unsere besten Köpfe nicht richtig fördern. (Stichwort Begabtenförderung)
 
Original geschrieben von The Freak
...Und es geht doch überhaupt nicht um eine "Zweiklassengesellschaft" nur in Deutschland ist es doch einfach armselig, dass wir unsere besten Köpfe nicht richtig fördern. (Stichwort Begabtenförderung)

Die Zweiklassengesellschaft war nur eine Übertreibung zur Problemverdeutlichung. (Wer nicht an einer solchen Elite-Uni aufgenommen wird, muss sich dann wohl mit der nicht-elitären (schlechteren?) Ausbildung zufrieden geben?)

Begabtenförderung wäre ein Weg zur Besserung der Bildungssituation, doch was nützt diese, wenn die Ausbildungsstätten allgemein "am Hungertuch nagen".
 
Original geschrieben von Multo
Wer nicht an einer solchen Elite-Uni aufgenommen wird, muss sich dann wohl mit der nicht-elitären (schlechteren?) Ausbildung zufrieden geben?
wieso? ist doch richtig so und auch überall so (wenn du nicht gut genug fussball spielt, wirst du nur ergänzungsspieler; wenn du kein guter maler bist, bekommt ein anderer den auftrag etc.)! objektive gesichtspunkte vorausgesetzt ist dies ein guter weg. eine sinnvolle allokation von ressourcen und keine breitflächige "verschwendung", wobei damit natürlich nicht ausschliesschlich die elitären nutzniesser der ressourcen sein sollen; lediglich zusätze können nicht jedem bereitgestellt werden (und das meinte ich auch mit verschwendung: denn nicht jeder profitiert überhaupt von diesen zusätzen).

Original geschrieben von Multo
Finde ich nicht gut. Das bedeutet ja im Endeffekt, dass die jenigen studieren, die es sich am besten leisten können und nicht die, welche die geistigen Kapazitäten dafür haben. Denn Finanzierung bedeutet letztendlich nur "zahlen".
jein: denn ja es bedeutet zahlen, aber ich denke nicht, dass eine gute ausbildung grundsätzlich kostenfrei sein muss. es war vielleicht immer so, aber das ist in meinen augen ein unding und die folgen sieht man heute (schlechte qualität der unis, viele unmotivierte ohne-zweck-studenten). wer studiert, sollte das nicht aus spass an der freude tun, sondern einen konkreten zweck verfolgen (und somit motiviert und zielstrebig), ansonsten soll er/sie bitte arbeiten.
und nein es können sich nicht nur die besseren leisten, sondern diejenigen mit den geistigen kapazitäten und (dieses "und" ist wichtig, denn talent ist ein ding, die motivation und der wille ist genauso wichtig) dem absoluten leistungswillen, aus dieser investition später auch einmal kapital zu schlagen! mit finanzierung meine ich daher kein direktes abbezahlen, sondern ein günstiges/kostenloses darlehen, das im anschluss nach dem eintritt in den job (übliches procedere bei vielen unis in den usa) zurückerstattet wird.

begabtenförderung? gibt es doch in deutschland.. allerlei stiftungen etc...
 
Man braucht sich doch nur die neue Wirtschafts-Uni in Berlin anschauen dann weiß man was aus so Projekten nachher tatsächlich wird.

Wirtschaftsfeindliche Politik und "Elite" Unis passen auch sehr gut zusammen. Realitätssinn und SPD/SED passen halt auch nicht zusammen.
*LOL* Das Land den Bach runtergehen lassen und dann "Elite" Unis einrichten wollen.

Wer soll nachher eigentlich an den Elite Unis unterrichten ?

(derzeit sind nahezu alle deutschen privatunis weitaus besser als die öffentlichen!)

Nicht unbedingt. Öffentlich haben immer noch einen großen Fundus aus dem sich schöpfen können. Allerdings wissen Unternehmen bei Privat Uni Absolventen das er das ganze nicht zum Spass gemacht hat. (7000 EUR Semestergebühr !!). Das Verhältnis Prof. Zahlen zu Studenten ist hier natürlich auch besser.
 
Original geschrieben von Der_Hasenmann
...
und nein es können sich nicht nur die besseren leisten, sondern diejenigen mit den geistigen kapazitäten und (dieses "und" ist wichtig, denn talent ist ein ding, die motivation und der wille ist genauso wichtig) dem absoluten leistungswillen,

Hm...Ich schreibe mir z.B. einen anständigen Leistungswillen zu, trotzdem komme ich gerade so über die Runden. Mietkosten, Essen+Trinken, steigende Semestergebühren, Lehrmittel -> das kostet schon anständig. Und dabei bekomme ich Bafög, HW-Rente, Kindergeld, und hab einen Hiwi-Job an der Uni. Gehe eigentlich nie weg (allein schon der Kosten wegen). Und da bin ich mit Sicherheit nicht der Einzige, dem es so geht.

Oder soll man noch 3 andere Jobs aufnehmen und dafür das Studium schleifen lassen?

...mit finanzierung meine ich daher kein direktes abbezahlen, sondern ein günstiges/kostenloses darlehen, das im anschluss nach dem eintritt in den job (übliches procedere bei vielen unis in den usa) zurückerstattet wird.

Gibt es schon, Bafög und Studentendarlehen kann man beantragen.

begabtenförderung? gibt es doch in deutschland.. allerlei stiftungen etc...

Das es Begabtenförderung gibt, bestreitet keiner. Aber in welcher Bildungsstufe sie einsetzt und welche Kapazitäten z.B. Stiftungen haben, erscheint mir unzureichend. Ausserdem sollte dort von staatlicher Seite mehr getan werden.

Aber mir ging es im Endeffekt auch darum, wie sich die Schaffung von Elite-Unis mit der derzeitigen Sparsituation im Bildungssystem verträgt. Das leuchtet mir bisher immer noch nicht ein.

Eben wie es gunship auch sagte:

*LOL* Das Land den Bach runtergehen lassen und dann "Elite" Unis einrichten wollen.

Was mich auf der anderen Seite ebenso ankotzt, ist die mangelnde Leistungsbereitschaft der heutigen Schüler. Eine so degenerierte Generation ist echt zum heulen. (beziehe mich auf das, was ich allzu häufig in den Städten rumgammeln sehe)
 
Was mich auf der anderen Seite ebenso ankotzt, ist die mangelnde Leistungsbereitschaft der heutigen Schüler. Eine so degenerierte Generation ist echt zum heulen. (beziehe mich auf das, was ich allzu häufig in den Städten rumgammeln sehe)

Politiker, die Politik aus der Kneipe machen sind halt auch kein gutes Vorbild.

Und welches anderes Land leistet sich schon einen Finanzminister der einfach 100 Milliarden an Körperschaftssteuer so einfach verschenkt ?
Die gleichgeschalteten SPD Medien halten das natürlich einfach so unter der Decke.

In ein paar Jahren werden wir alle dafür die Zeche zahlen müssen.
Wenn der Karren erst mal richtig im Dreck ist, wird es richtig bitter. Der Schröder wacht jeden Morgen auf und wundert sich immer wieder aufs neue das es so wenig Kritik an seiner Armuts Politik gibt.

Aber irgendwelche Sündenböcke werden sich schon wieder finden lassen.

Vor 20 Jahren sollten die Noten noch abgeschafft werden weil sie etwas "Böses" waren das den Kindern Angst gemacht hat.

Und wenn 20 % der Schüler nicht mal mehr richtig schreiben können braucht man auch keine "Elite Unis".

Es ist schon bezeichnet für eine Regierung wenn man denkt man könnte Elite Unis einfach so grüden. H. Eichel kann dann ja dann das Ressort Finanzwissenschaft übernehmen !
 
Eliteunis

Ich halte Eliteuniversitäten für eine Idee zum absolut falschen Zeitpunkt. Es wird kaputtgespart an jeder Ecke. Eine völlig selbstfinanzierte Elite-Uni wär die Krönung der Sparwut. Und das Ende der Chancen für Angehörige der Gruppe der Normalverdiener. Selbst wenn man dann an einer unterfinanzierten, schlecht ausgestatteten aber trotzdem reichlich teuren staatlichen Uni studieren würde, wäre man mit dem staatlichen Abschluß hinten an.

Ich bin grad in der Situation, mir meine Examensvorbereitung bei einem privaten Repetitorium zu kaufen, weil an der Uni zuviel schlecht strukturierte Dinge in den Vorlesungen von teilweise schlecht motivierten Professoren vorgetragen werden. Ich bin der Ansicht, daß das was ich im Repetitorium geboten kriege, auch ein normaler Professor bieten könnte. Aber die letzten übrigen guten Lehrkräfte werden durch Einsparwut sicher auch noch verloren gehen.
Kleiner Ausblick: irgendwann rechtfertigt sich dann sogar der Ruf nach Elite-Unis.
 
Was sind Harvard, Stanford oder Oxford? Nein, das sind Zusammenführungen von Leuten mit Geld und Leuten mit Ideen! Diese Unis sind normal sauteuer! Clevere Leute bekommen Stipendien, und der Sohnemann von Reichen bekommt's von Papa bezahlt und die Uni drückt mal beide Augen zu, wenn die Noten nicht so stimmen. Der Vorteil: Der Typ mit der Idee trifft den Typen mit Geld in der Mensa oder am Limo-Automat. Das gibt's in Deutschland nicht. Hier gibt's nur Ideen, aber kein Geld…

Also, macht einige Unis teuer, macht Werbung - schafft eine Luxus-Uni mit Image und bald werden auch reiche Amis oder Japaner in Heidelberg, oder Berlin studieren. Und Bumm: Haben wird ein Harvard hier bei uns.
 
Wiederbelebung:


Irgendwie scheint mir Frau Buhlmann nur geil auf irgendwelche wohlklingenden Uni-Namen zu sein.

Lehnt sie doch eine breite Universitätsförderung ab mit der Aussage:

"Wir brauchen international sichtbare Namen, wie etwa Oxford."

oder:

"Wir wollen Spitze, kein Hochplateau."

Was ist denn so falsch an einem Hochplateau, also durchweg hohen Leistungsstandards in der deutschen Universitätsbildung?

Und nochmal:

Derzeit werden z.B. in Niedersachsen an den Hochschulen knapp 45 Millionen Euro eingespart bzw. sollen eingespart werden. Bei uns betrifft das 160 von 706 Stellen, unsere Uni belegt in Rankings vordere Plätze.

Sowas nennt sich dann Hochschuloptimierungskonzept .

Laut dem neuesten Erlass liegt jetzt aber ein 3-monatiger Einstellungsstop vor. Das heisst z.B. für die Uni Braunschweig, dass dort nicht klar ist, wie überhaupt das Sommersemester gestartet werden soll. Kann doch kein einziger Zeitvertrag verlängert werden.

Bringt übrigens nochmal 15-20 Millionen Einsparung.

Aber hauptsache Elite-Unis werden geplant. Und woraus sollen die entstehen? Aus kaputtgesparten Unis? Jaja, sicher nach dem Phönix-aus-der-Asche-Prinzip.

So, musste ich mal wieder loswerden.
 
Hier mal meine undiffernzierte Meinung zu Politikern, die bisher noch immer bestätigt wurde: Allesamt Scheisspack.

narf
 
An Eliteunis ist in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht zu denken. Wenn man bedenkt, dass die Harvard Business School fuer 9.000 Studenten ein Jahresbudget von $ 300 Millionen(!!) und einen Gesamtausstattungswert von $ 1,4 Billionen (!!!) hat, dann kann man, wie so oft, über die SPD nur lachen.
 
Original geschrieben von dr.j
An Eliteunis ist in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht zu denken. Wenn man bedenkt, dass die Harvard Business School fuer 9.000 Studenten ein Jahresbudget von $ 300 Millionen(!!) und einen Gesamtausstattungswert von $ 1,4 Billionen (!!!) hat, dann kann man, wie so oft, über die SPD nur lachen.

:eek: 300 Millionen Jahresbudget?!? Wow!
 
Das Konzept der Elite Universitäten ist doch schon lange da. link

Allerdings ist das in der Lehre letzlich kaum zu spüren. Ich darf in meinen Lebenslauf z.B. Elite Uni hinein schreiben, aber meine Ausbildung ist eigentlich kein Deut besser, wenn ich z.B. andere Unis wie Heidelberg betrachte.

Letzlich viel Schall und Rauch um nichts.

p.s.
Huch, der Thread ist ja sechs Jahre alt. Sorry, hatte ich nicht gesehen. mea culpa
 
A

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Re: Elite-Universitäten in Deutschland...
Hallo Rainbow Warrior,

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elite .
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