@Carmen (Essstoerung)

Fruchtzwerg

New member
Hallo Carmen,
hab durch Kurt erfahren, dass du Psychologin bist und wuerde mich mit meinem problem gerne an dich wenden. ich habe bereits einen termin bei einer psychologin, allerdings leider erst im Februar, dabei brauch ich JETZT hilfe!:(
nunja, Kurt meinte zwar, dass sowas eigentlich nicht in die Oeffentlichkeit gehoert und dem stimme ich eigentlich auch zu, allerdings bist du ja nicht registriert und ich kann dir also keine PM schicken.
Vielleicht ist es ausserdem gar nicht mal schlecht, wenn ich mein problem hier schilder....vielleicht gibts hier ja auch noch andere, die mir weiterhelfen koennen.
also, es fing eigentlich alles mit meinem einjaehrigen amerikaufenthalt an, bei dem ich ca. 12 kilo zugenommen habe. bin jetzt zwar mehr oder weniger bei dem gewicht, das ich vorher hatte, hab das allerdings hauptsaechlich durch die atkins-diaet geschafft und mir auch mitlerweile eine essstoerungen eingehandelt. seit januar hab ich fressattacken und erbreche phasenweise. in letzter zeit scheint sich mein essverhalten allerdings eher zum binge-eating zu entwickeln.
das groesste problem das ich habe ist nun, dass ich glaube zu wissen, was die ursache meiner ES ist und ich auch etwas dagegen zu tun versuche, es allerdings partout nicht klappen will. meiner theorie nach hab ich mich nach dem jahr in amerika mit den ganzen zusaetzlichen kilos nicht wohlgefuehlt und hab mich immer mehr zuhause eingeigelt, mich von meinen freunden distanziert usw. mit der hoffnung, dass,wenn ich wieder schlank bin, alles wieder beim alten ist. auch wenn ich mir jetzt mal die letzten paar monate anschaue ist sehr auffaellig, dass ich kaum noch am wochenende mit freundne ausgehe und hauptsaechlich zuhause bleibe und FRESSE!:(
meine ernaehrungsberaterin meinte dass dieses fressattacken, die ich habe auch mit einem gefuehl der Leere zusammenhaengen koennten, was ja passen wuerde, weil ich mich oft einsam fuehle. dies ist soweit meine theorie.
um gegen meine ES etwas zu tun, hab ich mir nun vorgenommen mein soziales netz wieder zu reaktivieren auf leute zuzugehen und wieder viel mehr zu unternehmenl. das klappt auch eigentlich ganz gut, allerdings werden meine FA immer schlimmer und ich kaufe mir nun sogar heimlich noch suessigkeiten, was ich vorher nie getan habe...
irgendwie wird alles mit der zeit nur noch schlimmer und ich weiss nicht was ich tun soll.
die ganzen psychologen, bei denen ich angerufen habe haben auch erst wieder alle termine im naechsten jahr...aber solange will ich ehrlich gesagt nicht warten...:(
kannst du mir nicht einen rat geben?
ich hoffe auf eine antwort von dir und aber auch anderen!:)
vielen dank schonmal!
alles liebe,
Nina
 
Essstoerung

Liebe Nina,

einen gehörigen Schrecken hast du mir eingejagt, als ich deine Nachricht gelesen habe. Eine meiner Nichten ist ebenfalls 18, war vor kurzem in Amerika, hat dort zugenommen und heißt Nina. Sind das nicht eine Menge Übereinstimmungen?
Aber auch wenn du nicht zu meinen Verwandten zählst, tut es mir leid, dass du diese Probleme hast. Neben der psychologischen Hilfe gibt es eine Reihe Adressen in Selbsthilfegruppen, amtlichen Organisationen u.ä. Eine der Adressen hat mir im ersten Eindruck gefallen: www.hoffnungsecke.de
Vielleicht findest du ja hier in der Zwischenzeit einen Ansprechpartner, der dir weiterhilft. Ich wünsche es dir.

Egbert
 
Re: Essstoerung

hallo Egbert!
danke fuer deine antwort!:) werd gleich mal zu dem link surfen!
jaja...amerika kann neben vielen positiven auch ne ganze reihe negative folgen haben!:(
bin da glaub ich nicht die einzige, die mit der krassen gewichtszunahme nicht klargekommen ist...
nochmals danke fuer deinen post!
alles liebe,
Nina
 
Hallo Nina.

Ich finde du bist auf einem sehr guten Weg.
Erstens erkennst du die Tatsache das es sich um ein Problem handelt, zweitens gehst du das Problem an.
Die Tatsache das du öffentlich in einem Forum postest ist ebenfalls supermutig und zeigt zudem noch das du zu deinem Problem stehst und etwas ändern möchtest ... willst!
Ich habe mal (nur bis zum Vordiplom) Psychologie studiert und werde dir Sicher keinen professionellen Rat geben können. Aber dafür haben wir ja die Profis ;-) Alles in Allem fand ich dein Posting mutig und bewundernswert ... Respekt von meiner Seite.
Für deinen sicher nicht leichten Weg wünsche ich dir alles gute :)

Gruß
Stefan


http://mitglied.lycos.de/savateur/fitness.jpg
 
danke fuer eure antworten!
@ tabea bei hungrig-online wollte ich mich letzte woche schon registrieren...allerdings haben die da wohl einige probs mit den registrierungen...:(

meine mutter und ich haben jetzt erstmal ein "sofort-hilfe"programm aufgestellt (weils ja bis februar doch noch ganz schoen lang hin ist!), heisst, wir versuchen jeden tag zusammen vernuenftig zu essen, also morgens mittags abends! und vor allem uns dabei an den gedeckten tisch zu setzen!
ein grosses problem von mir ist naemlich, dass ich oft vorm fernseher esse/fresse!:(
hoffe auf noch mehr antworten!:)
lieben gruss,
Nina
 
Hallo Nina,

du hast eine massive eßstörung, aber du hast es nun auch selbst erkannt und das ist bereits der erste große schritt aus dieser wieder herauszukommen.
hast du dein problem auch schon mit deiner besten freundin besprochen? wenn nicht, solltest du es tun, es ist erstmal sehr wichtig viel über dieses problem zu reden und sich anderen menschen anzuvertrauen auch wenns schwer fällt!!!! ein guter schritt ist auch viel zu unternehmen, raus in die öffentlichkeit, da kommt man auf andere gedanken, als das essen.
hör auf dir irgendwas essbares zu verbieten, alles was wir in lebensmittelmärkten kaufen können ist eßbar. genieße jeden bissen ohne schlechtes gewissen, und iß immer genau das worauf du appetit hast, egal ob es schokolade oder ein stück kuchen ißt, es bringt nix aus angst zu vielleicht einem apfel (oder sonst was, wo man denkt das es gut ißt zuzugreifen), es ist nicht das was dein körper wollte und nach all den angeblichen guten lebensmittel greift man dann doch zur schokolade. hättest du gleich die schokolade genommen hättest du dir die anderen kcal sparen können und mußt nicht gleich ein schlechtes gewissen haben wegen son bissel schokolade. man ißt auch automatisch weniger, wenn man gleich das nimmt worauf man appetit hat.
dadurch das du dir lebensmittel verbietest, entwickelt sich erst recht ein heißhungergefühl und stopftst alles in dich hinein. du mußt begreifen das essen keine sünde ist, nichts alleine macht dick.
iß das was dir schmeckt und nicht das was angeblich gesund ist.
Versuch nach möglichkeit nicht alleine zu essen, sondern immer in gesellschaft,
ich weiß das es nicht einfach ist aus einer eßstörung heraus zu kommen, und nicht jeder therapeut ist in der lage zu helfen, versteife dich also bitte nicht auf nächstes jahr, du alleine mußt begreifen das essen zum leben gehört und dir nicht schadet.
bevor du etwas essen willst, horch einmal in dich hinein, ob du da nun auch wirklich appetit drauf hast, oder ob du zur zeit überhaupt hungrig bist? oftmals ißt man ja auch nur aus irgendwelchen emotionen herraus, wie traurigkeit, einsamkeit oder langeweile, schau doch mal ob du diese leeren nicht mit anderen dingen außer dem essen füllen kannst?
überlege dir mal wie kurz so ein menschen leben eigentlich nur ist, willst du es wirklich länger mit essen, nicht essen und erbrechen verbringen?
Noch ein wort zum schluß, der mensch ißt um zu leben, aber er lebt nicht um zu essen!!!!
ich wünsche dir viel glück, das du die eßstörung in den griff bekommst, und regestriere dich bitte noch bei dem forum www.hungrig-online.de, was dir hier schon empfohlen wurde, da du dich dort sehr gut mit betroffenen unterhalten kannst und das ist sehr hilfreich.

Viel glück Nikki
 
Re: Essstoerung

Hallo Nina!

Ich kenne das was du beschreibst sehr sehr gut. Ich leider auch unter Essstörungen und das schon seit über 3 Jahren.
Erst war ich magersüchtig und jetzt habe ich das ganze Gewicht und noch mehr wieder drauf und habe noch oft Fressanfälle. Ich verstehe dich echt total gut.
Ich finde es auch super, dass du mit anderen Leuten drüber sprichst und auch eine Therapie machen willst. Und ich glaube mit deiner Einstellung schaffst du es auch.
Ich selbst habe auch schon eine Therapie hinter mir, damals wegen der Magersucht. Die habe ich aber abgebrochen. Naja und nun kuriere ich immer noch mit einer Es herum.
Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, dass ich es irgendwann alleine schaffe oder mich nochmal aufraffen kann eine Therapie zu machen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Energie für deine Zukunft.
Liebe Grüße, Nina
 
Nicht "Amerika" ist schuld!

liebe nina,
es ist irrational, "amerika" für deine positive energiebilanz anzuschuldigen. diese liegt allein in deiner hand!
lg, kurt
 
Re: Nicht "Amerika" ist schuld!

ok, vielleicht ist es irrational...aber man kann doch denke ich nicht leugnen, dass sehr viele maedels, die ein jahr in amerika -sei es nun in ner familie oder wie ich in nem internat -waren unheimlich zugenommen haben, und dass nicht immer weil sie ungluecklich waren oder so.
meiner meinung nach hat sehr wohl auch das essen, welches man in amerika zum beispiel in der cafeteria vorgesetzt bekam echt eine zumutung war, und nein, ich konnte mir auch nirgendwo etwas alternatives gesundes kaufen, der naechste laden war 20 min. von meinem internat entfernt.
ich sage mir nur, wenn ich amerika fuer meine ES schuldig mache, dass , wenn ich zuhause geblieben waere ich nicht soviel zugenommen haette und jetzt auch keine ES haette.
ausserdem-um mich da nochmal zu rechtfertigen- habe ich in den USA unheimlich viel sport gemacht, war jede saison in einem sport team..deshalb ist meine krasse gewichtszunahme mir bis heute noch nicht so ganz erklaerbar.
aber jetzt ists ja auch egal , wer quasi schuld war...fakt ist ich hab eine ES und will sie los werden!
lieben gruss.
Nina
 
Re: Nicht "Amerika" ist schuld!

liebe nina,
auch in den u.s.a. hat man die möglichkeit, sich genauso gut und vernünftig zu ernähren wie bei uns. niemand zwingt dich, "junk food" zu essen, und wenn du über deinen energiebedarf hinaus nahrung zuführst, solltest du dir bewusst sein, dass du "schuld" daran bist und nicht das land, in dem du lebst.
aber lassen wir das thema - ich wünsch dir alles gute. wenn ich dir einen guten rat geben darf: wende dich an einen psychotherapeuten, der eine ausbildung in kognitiver verhaltenstherapie hat.
lg, kurt
 
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