Bundestagswahl - Hochrechnungen, Reaktionen und Meinungen

Eigentlich wollte ich ja aufhören, aber bei solchen Äußerungen muss ich nochmal;)

Wir sind ein eigenes Land mit einem eigenen Willen und nicht die Anhängsel der USA (nebenbei bemerkt, ich mag die Amerikaner - zumindest die, die nicht vor lauter Machtgeilheit und um es Ihrem Papi recht zu machen, einen Krieg anfangen wollen ohne alle Möglichkeiten aus zu schöpfen!) und wenn ich einem Freund nicht mehr sagen darf, daß ich das was er macht nicht besonders toll finde, dann war die Beziehung vorher schon nicht so toll!!
So einfach ist das aber nicht. Ich mach mal einen Vergleich: Ein guter Freund von dir (USA) will einem richtigen Arschloch (Saddam) auf die Fresse hauen. Du (Schröder-Deutschland) bekommst das nur am Rande mit. Du weißt aber, dass das Mädchen (Wahlvolk - vornehmlich im Osten), dass du liebst, nicht auf Gewalt steht und schon länger mit einen völligen Pazifisten (PDS) rummacht. Also breschst du vor und rufst ganz laut in deinen Freundeskreis (EU, NATO, UN), ohne dass dich jemand um Hilfe gebeten hat:"Ich mach da nicht mit!!!! Nein! Niemals!!" Alle gucken dich verduzt an und sagen:"Hey, wir müssen dem Typen (Saddam - das Arschloch) Angst machen. Das können wir nur zusammen. Kann sein, das der Typ ne Waffe (ABC-Waffen) hat!" Darauf du (mit Blick zum Mädl, das dich schon verschmitzt anhimmelt):"Na und? Ich bin unabhängig!" Jeder ist von dir enttäuscht, da deine Freunde dir auch schon geholfen haben und außerdem will niemand wirklich dem Arschloch (außer vielleicht dem ersten erwähnten Typen) auf die Fresse kloppen. Nur Angst machen möchte man ihm, damit er sich in die Tasche gucken lässt. Dir ist das egal, immerhin steht ja endlich das Mädl auf dich. Glücklich grinsend marschierst du mit dem Mädchen von Dannen - deine Freunde gucken nur dumm und beginnen eine gewisse Aversion gegen dich zu hegen. Und das beste: Deine kleine Schwester (Däubler) vergleicht deinen Freund noch mit einen anderen Arschloch (Hitler). Trotz alle dem rufst du deinen Freund nicht mal an und erklärst ihm das...

Ich hoffe es ist nun etwas klarer geworden, warum ich diesen "Friendenswahlkampf" für daneben hielt. Deutschland hat nicht für oder gegen Krieg gestimmt, sondern für eine außenpolitisch sehr heikle Sache.
 
A

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Re: Bundestagswahl - Hochrechnungen, Reaktionen und Meinungen
Schröder und Fischer wollen den Frieden im Nahen Osten, sie wollen Saddam die Massenvernichtungswaffen abnehmen (wobei ja noch nicht einmal nachgewiesen ist, daß er welche hat), jedoch nicht mit einem neuen Krieg, der obendrein noch völlig ungeplant verläuft. Die Amis denken immer im Schema "Rein und raus". Was nach einem Militärschlag gegen den irak kommt, entscheidet man dann. Wer danach den irak regiert.... warum sollte man da jetzt drüber nachdenken? Welche Konsequenzen ein Krieg gegen den Irak für die Stimmungen im gesamten nahen Osten hätte... braucht man ja jetzt noch nicht drüber nachzudenken? Das ist beschissene politik. Und die sollte nicht unterstützt werden. Außerdem ist immer die Frage: zielt man darauf, die Waffeninspektoren wieder ins Land zu bringen? Das ist ein gutes Ziel und das hat auch Schröder verfolgt. Oder zielt man darauf, Saddam zu stürzen und sich somit in die Politik eines fremden Landes einzumischen? Das ist die politik von USA und Großbritannien und wird das Bild vom arroganten Westen der überall seine Nase reinsteckt nur verstärken.... und führt bestimmt nicht zu mehr Frieden in der Welt geschweige denn in der Region!
 
Stoiber du bist der beste, du hast zwar nicht gewonnen aber das ist wurscht !
Ein hoch auf unsern Edmund, in 4 Jahren ist Schröder reif und bis dahin lehnen wir uns zurück und genießen es, wie Rot/Grün unser Land kaputtmacht und ich freu mich auch auf die Isolation durch die USA. Das wird lustig !
Wenn die Amis erstmal all ihre Soldaten abziehen, dann haben wir noch mehr Arbeitslose juhu !
 
@ Heinz Wäscher:

Is ja ne saugeile Erklärung :D

@ Geckoman:

Wie erwähnt ist das nicht so einfach es geht da ja auch sehr viel um Wirtschaftsbeziehungen und da sind die USA einfach ein wichtiger Partner (genauso wie andersrum)...
Wer glaubt dass man die USA nicht bräuchte ist ganz schön verblendet (klasse war ja auch PDS... Schließung aller amerik. Militärbasen im Falle eines Irakkriegs und Überflugverbot... :D )
 
@ Heinz

Genau so, genau so kriecht Schröder den Wählern hintenrein.
Wo ist denn die "uneingeschränkte Solidarität" ?
Hallo, Solidarität ! Wo bist du ? Ich sehe dich nicht ! Komm doch bitte wieder, damit Schröder einmal im Leben sein Wort hält und nicht immer nur dummschwätzt !
Die USA haben schon Recht, ignoriert unsere Regierung sie hat es nicht anders verdient !
 
Es war die Rede von Solidarität, aber auch von "keine militärischen Abenteuer". Habt ihr euch ansatzweise darüber Gedanken gemacht, was ein Irakangriff ohne UN-Mandat für Folgen hätte? Darauf ist bis jetzt noch keiner eingegangen, Hauptsache man legt sich nicht mit den großen USA an. Im Übrigen bin ich kein Juso und halte auch nicht alles von Schröder für gut und richtig, bin aber überzeugt, daß er von beiden Kanzlerkandidaten (Westerwelle lass ich mal raus ;)) die bessere Wahl ist.

@Freak... wer sagt, daß wir die USA nicht brauchen? Aber wer sagt, daß wir bei jedem Schrott mitmachen müssen, den die veranstalten? Außerdem nehmen die Wirtschaftsbeziehungen kaum Schaden daran, daß sich Bush und Schröder momentan nicht völlig grün sind... wie du ja auch sagst, ist auch Deutschland ein wichtiger partner und es liegt bestimmt nicht im Interesse beider Länder, sich jetzt gegenseitig die kalte Schulter zu zeigen.

Allgemein: es wurde zwar in letzter Zeit in der Außenpolitik viel verkracht, aber gegen den amerikanischen Alleingang im Irak musste man sich stellen und der Däubler-Gmelin möchte wohl die gesamte SPD-Fraktion geschlossen den Arsch versohlen, auch wenns keiner offen sagen will ;)

PS: Ich weiß auch gar nicht, warum sich jetzt hier alle aufregen. Deutschland ist ein demokratisches Land und wenn in einer Demokratie mehr Leute für rot-grün als für schwarz-gelb sind, kommt rot-grün an die Macht. Und es werden bestimmt nicht alle rot-grün-Wähler inkompetente Schwachhirne gewesen sein während alle schwarz-gelb-Wähler das Patentrezept für Deutschlands rosige Zukunft vor sich sahen.
 
Hab mir hier jetzt nichts durchgelesen, möchte aber einen Satz loswerden.
SCHÖN DAS DIE SPD GEWONNEN HAT :eek:

Hat meine Stimme also den erwünschten Effekt gebracht :)
 
Unheimlich enttäuscht bin ich über das Abschneiden der FDP. Das der Möllemann einen großen Teil dazu beigetragen hat liegt auf der Hand, obwohl seine Aussagen objektiv (ohne Nazivergangenheit im Hinterkopf) eigentlich nur diskussionswürdig, aber nicht wirklich beleidigend oder gar abstoßend waren. Schon seine ersten Außerungen vor ein paar Monaten haben die FDP von über 10 auf 8% gestürzt. Und 2 Tage vor der Bundestagswahl nochmal um ca 0,5 %. Mit seinem bekloppten Flyer hätte er echt 3 Tage warten können. Andererseits muß man ihm auch zugestehen den Aufschwung der FDP mitgetragen zu haben!

Das die Grünen so stark sind ist für mich eine Katastrophe! Denn diese 8,5 + x% werden eine sehr starke Gewichtung bekommen, wenn Schröder quasi wirklich jede!!! Grünenstimme braucht um die Bundestagsmehrheit zu erreichen. Damit können sich die Grünen fast alles erlauben. Somit wird es düster für Deutschland!!!
 
FDP hätte ich gewollt , aber ne FDP stimme war ja ne CDU stimme , und das geht nicht klar.
Mich stört halt echt die Grünen-Quote , aber die waren ja unvermeidbar.
 
jammerts nicht ... in spätestens 4 jahren ist die nächste wahl ;-)
der schröder muß sich jetzt anstrengen ...

btw. haben wir in Ö. am 24.11. auch wahlen, es wird, glaube ich, noch spannender als die wahl in D.

entweder bekommen wir rot-grün oder schwarz-blau
oder auch die 'altbewährte' variante rot-schwarz
wenn sich es ausgehen würde, wäre auch schwarz-grün eine option

ungefähr erwarteter wahlausgang:

SPÖ (rot): ~ 37%
ÖVP (schwarz): ~ 33%
FPÖ (blau): ~ 15%
Grüne (grün): ~ 14%

die große frage ist also:
rot-grün oder schwarz-blau ?
... oder doch rot-schwarz

MfG, Michael
 
Das Problem der CDU/CSU ist ganz klar der Kanzlerkandidat.

Und in vier Jahren, was dann? Ganz subjektiv betrachtet, nur so vom "menschlichen Eindruck" her, ist Schröder mit Sicherheit eine bessere "Kanzlerfigur" als Stoiber.
Aber die haben ja im Grunde kaum noch Spitzenleute für den Posten.
Nochmal: ich möchte nicht wissen, wieviele ihr Kreuzchen nach dem Motto; "Den Schröder mag ich, Stoiber ist blöd"; gemacht haben.
Wäre Merkel Kandidatin gewesen hätte es aber auch nichts gebracht. Es gibt bestimmt viele "alte" CDU-Anhänger, die keine Frau gewählt hätten.



Aber hey, was soll´s?

Stuhl und Popcorn nehmen, zurücklehnen, und weitere vier Jahre zuschauen.


Und ich möchte auch nicht wissen, wieviele die Wahl mit dem Gedanken; "Gott sei Dank, endlich wieder "vernünftiges" im Fernsehen"; abgehakt haben.

In spätestens einer Woche ist keine Rede mehr von Parteiprogrammen, etc. War ja vor der Wahl kaum. Ich finde, daß sollte eigentlich die ganze Zeit so sein. Anstatt nur vor Wahlen die Leute mit Plakaten zu bombadieren, sollte es lieber das ganze Jahr über; in vernünftigem Rahmen; geschehen. Ich habe nämlich den Eindruck, daß diese Wahl viel mehr Leute an Politik herangeführt hat, als jemals zuvor.



Übrigens habe ich ziemlich "Angst" vor der kommenden Regierungsarbeit. Bei so einer starken Opposition!? Hoffentlich macht die nicht den Fehler, sofort gegen jede Politik von Rot/Grün anzulaufen, nur weil es eine Rot/Grüne Politik ist.

Man mag ja über die Grünen denken was man will. Aber zum Thema Verbraucherschutzgesetz hätten sie ja was gebracht. Dank der Union ist das aber nicht durchgekommen. Jetzt war ja z.B. die Sache mit diesen Schadstoffen in Chips, Pommes, etc. Da kam gestern was drüber im TV. Der Forscher dort sagte ganz klar, daß es kaum belastete Sorten gibt, sowie solche mit hundertfach erhöhten Werten. Diese Forschungsergebnisse dürfen aber nicht an die Öffentlichkeit gegeben werden, da das Verbraucherschutzgesetz halt gekippt wurde. So etwas ist doch nicht; kann doch nicht; im Sinne des Bürger sein, oder?

Was mich dabei übrigens auch noch erstaunte ist folgendes: dem Frittieröl für Schnellimbisse, etc., wird Silikonöl beigemischt. Das sorgt dafür, daß das Fett nicht so spritzt, wenn das Frittiergut reinkommt. Nett, oder?
 
Hatte leider gestern keine Zeit mehr mich zu dem hier Gesagten zu äußern, aber das hol ich doch gleich hier nach :D

@ Heinz Wäscher

Du hast ja schon viel Phantasie, aber leider hinkt Dein Vergleich vorn und hinten! Erstens will der gute Freund (USA) von mir dem richtigen Arschloch (Saddam) nicht nur eine auf die Fresse hauen, sondern er will ihn töten! Und zwar weil mein guter Freund denkt (lassen wir jetzt einfach mal den nicht so abwegigen Verdacht der Rache etc. weg), daß der Arsch (und da sind wir uns einig, daß er einer ist!) ein Maschinengewehr bei sich hat und er sich aber weigert sich durchsuchen zu lassen! Du erwartest also, daß ich mich neben meinen guten Freund stelle und mit ihm zusammen schreie „Hängt ihn höher!“ ?!?!
Das ist eine sehr seltsame Auffassung, die Du von Freundschaft hast!
Da stell ich mich doch erst einmal neben meinem Freund und beruhige ihn und versuche dann dieses Arschloch davon zu überzeugen, daß es für ihn eindeutig gesünder wäre sich durchsuchen zu lassen!
Wenn der Arsch sich dann aber durchsuchen lassen will und mein Freund weiterhin ihn lieber umbringen will, dann erzähl ich meinem Freund, was er doch für ein Depp ist und ob er nicht langsam mal anfangen will sein Hirn wieder einzuschalten, weil er sonst nämlich genauso wird wie dieser Arsch!!!!

Und Du magst ja eine negative Meinung von Pazifisten haben, aber so ein Krieg ist immer eine wahnsinnig schreckliche Sache! Die Menschen in der Gegend haben auch alle Mütter, Väter und die meisten bestimmt auch Geschwister! Und nur weil es nicht Deine Mutter ist oder nicht Deine Schwester oder nicht Dein Freund, der vielleicht unschuldig bei so einem Krieg drauf geht wird es nicht weniger schrecklich! Es ist halt nur ewig weit weg und was interessieren schon Menschen die Tausende von Kilometern entfernt getötet werden.

Es besteht keine Frage, daß die Waffeninspekteure wieder in den Irak gelassen werden müssen, aber erst wenn alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und ich mir vorher Gedanken gemacht habe wie es danach im Irak weitergehen soll, dann kann ich zu diesem furchtbaren Instrument greifen, aber keinen Augenblick vorher!

Und Schröder zu unterstellen, daß er das nur wegen dem Wahlkampf gemacht hat ist sowieso lächerlich! Nicht alle Menschen rasseln so gerne mit den Säbeln wie viele Konservative/Republikaner.

Was übrigens den „angeblichen“ Vergleich von der Däubler angeht, so sollten die Leute doch mal lesen, was sie gesagt haben soll und nicht einfach was rein interpretieren, was da gar nicht steht!


@ The Freak

Es ist genauso wie Du sagst, wir sind Partner (!!!!) der USA, aber das bedeutet nicht, daß man die Augen zumacht und nur noch das hinterher brabbelt, was einem der andere vorsagt. Das hat mit Partnerschaft/Freundschaft absolut nichts zu tun!
Weißt Du, an meinen Freunden schätze ich vor allem, daß sie mir auch mal sagen, wenn ich Scheiße baue und mir nicht nur immer nach dem Mund reden! Schleimer brauch ich als Freunde nicht!


@ Sit Up!

Ich muß es einfach nochmal sagen:
Du hast ja so recht! :)


@ alle „Schwarzen“

So sehr es dem Stäuber natürlich gegen seine Machtgeilheit geht, verloren zu haben ist der doch im Moment heil froh, daß er kein Kanzler geworden ist.
Der hätte sich bei den ganzen Problemen, die wir in den nächsten Jahren haben (und da sind viele, die uns noch dieser verlogene größenwahnsinnige Helmut hinterlassen hat!!) nämlich schon von vornherein in die Hose gemacht! :p


@ alle

VICTORIA!!!
:) :) :)
Gerhard ist der Beste!!!!
:D :D :D

Wünsche Euch allen noch einen schönen Tag und laßt uns mal gemeinsam daran arbeiten, daß unser schönes Land noch schöner wird!

Gruß,
Gecko
__________
"Das ist das Übel auf dieser Welt, dass die Narren so selbstsicher und die Weisen so voller Zweifel sind“
 
Wenn du mich schon direkt anspricht.

Da stell ich mich doch erst einmal neben meinem Freund und beruhige ihn und versuche dann dieses Arschloch davon zu überzeugen, daß es für ihn eindeutig gesünder wäre sich durchsuchen zu lassen!
Exakt, jedoch hat Schröder die Option ausgeschlossen. Er wollte bei allem nicht mitmachen! Bush hat er gar nicht kontaktiert. Schröder tat so, als ginge ihn das gar nichts an. Hätte er versucht, zusammen mit den Europäern auf Bush einzuwirken, wärs ja okay. Aber so hat er sich isoliert! Um das Arschloch davon zu überzeugen, dass es gesünder wäre, sich durchsuchen zu lassen, wäre die Drohkulisse nötig gewesen, von der Stoiber immer sprach. Leider haben etliche geistige Parterreakrobaten diese Äußerung als Kriegsdrohung aufgefasst!

Und Du magst ja eine negative Meinung von Pazifisten haben, aber so ein Krieg ist immer eine wahnsinnig schreckliche Sache!
Nein, hab ich nicht. War nicht mal beim Bund, dennoch sollte man eine real existierende Gefahr erkennen können.

Die Menschen in der Gegend haben auch alle Mütter, Väter und die meisten bestimmt auch Geschwister! Und nur weil es nicht Deine Mutter ist oder nicht Deine Schwester oder nicht Dein Freund, der vielleicht unschuldig bei so einem Krieg drauf geht wird es nicht weniger schrecklich! Es ist halt nur ewig weit weg und was interessieren schon Menschen die Tausende von Kilometern entfernt getötet werden.
Das ist mir klar, doch die Menschen, die Saddam schon auf dem Gewissen hat reichen, es sollten nicht mehr werden. Wenn der nette Diktator in Bagdad wirklich ABC-Waffen hat, können es ganz schnell unsere Brüder, Schwestern, Väter und Mütter werden. Dann ist der Zirkus direkt vor unserer Haustür. Und glaub mir: Saddam lässt sich nicht mal einfach so überzeugen...

Es besteht keine Frage, daß die Waffeninspekteure wieder in den Irak gelassen werden müssen, aber erst wenn alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und ich mir vorher Gedanken gemacht habe wie es danach im Irak weitergehen soll, dann kann ich zu diesem furchtbaren Instrument greifen, aber keinen Augenblick vorher!
Um nochmal zum Vergleich zu kommen. Schon mal überlegt, dass das Arschloch nicht nur eine Waffe in der Hose hat, sondern auch noch einen Panzer zu Hause in der verschlossenen Garage geparkt haben könnte? Wie solls im Irak weiter gehen? Dort gibt es noch eine Opposition, sie sollte gestärkt werden!
Und Schröder zu unterstellen, daß er das nur wegen dem Wahlkampf gemacht hat ist sowieso lächerlich! Nicht alle Menschen rasseln so gerne mit den Säbeln wie viele Konservative/Republikaner.
Hierzu verweise ich auf den Spiegel-Kommentar, den Mr.Schnabel im Öko-Steuer-Posting veröffentlicht hat.
So sehr es dem Stäuber natürlich gegen seine Machtgeilheit geht, verloren zu haben ist der doch im Moment heil froh, daß er kein Kanzler geworden ist.
Ja ja...
 
Ich stelle den Spiegel Kommentar auch hier nochmal rein, damit ihr sehen könnt daß es,um das Wirtschaftswachstum zu fördern, nicht gerade klug war Rot oder Grün zu wählen.




SPIEGEL-KOMMENTAR

Kanzler ohne Sieg

Von Mathias Müller von Blumencron

Gerhard Schröder hat es geschafft: Mit hauchdünnem Vorsprung rettete er die Macht für Rot-Grün. Doch anders als vor vier Jahren gewann er nicht als Reform-Kanzler, sondern als Instinktpolitiker, der Wasserfluten und Kriegsangst für seine Wiederwahl instrumentalisierte. Nun muss er zeigen, dass er nicht nur Wahlkämpfe führen, sondern ein Land aus der Krise ziehen kann.

So richtig jubeln konnte der Kanzler nicht, sein "wir haben keinen Grund, uns zu verstecken", kam Sonntagabend müde von der Bühne vor der Berliner SPD-Zentrale. Die Enttäuschung über die schweren Verluste seiner Partei stand dem Regierungschef ins Gesicht geschrieben. Schröder kann Kanzler bleiben, die Wahl gewonnen hat er nicht.
Gewonnen hat dagegen der Herausforderer Edmund Stoiber, vor allem in seinem Heimatland, wo er für die CSU eines der besten Ergebnisse bei einer Bundestagswahl seit 1949 erzielte. Gewonnen hat auch Schröders Außenminister, der Grüne Joschka Fischer, dessen Partei auf Bundesebene noch nie so gut abgeschnitten hat. Dass Schröder überhaupt noch regieren kann, hat er alleine seinem bisherigen Vize zu verdanken, Deutschlands beliebtestem Politiker. Dessen Ergebnis rettet dem Sozialdemokraten das Kanzleramt, bewahrte ihn vor der Schmach, der erste Regierungschef zu werden, den die Wähler nach vier Jahren wieder davonjagten. Für Deutschland indes ist der knappe Wahlausgang eines der denkbar ungünstigsten Resultate.

"Mehrheit ist Mehrheit", sagt Schröder angesichts des dünnen Vorsprungs trotzig, und damit hat er zunächst einmal Recht. Konrad Adenauer wurde mit einer Stimme Mehrheit, seiner eigenen, zum Kanzler gewählt - es folgte eine der erfolgreichsten Amtszeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Auch Helmut Kohl regierte lange mit nur vier Abgeordneten Vorsprung. Doch die Zeiten sind anders.

Geschwächte Partei, geschwächter Kanzler

Das Land steckt in tiefer Krise. In den vergangenen acht Jahren wuchs die Wirtschaft langsamer als in irgendeiner der anderen führenden Industrienationen - außer Japan. Das Schulsystem ist nicht nur marode, sondern auch noch ungerecht - in kaum einem anderen Land bestimmt die soziale Herkunft so sehr über den Bildungserfolg. Noch immer dient das Gesundheitssystem vornehmlich dem Gewinnstreben der Pharmaindustrie, belasten die steigenden Kassenbeiträge Unternehmen und Patienten. Und noch immer gibt es kein Konzept, wie Renten und Sozialausgaben der rasch alternden Republik in Zukunft finanziert werden sollen.

Um den Reformstau zu durchbrechen, bedarf es nicht nur mutiger Ideen, sondern auch stabiler Mehrheiten. Nun stellt eine geschwächte Partei einen geschwächten Kanzler, der zudem in den vergangenen Wochen bewiesen hat, dass er zwar Wahlen retten, nicht aber unbedingt ein Land voranbringen kann.

An der Macht blieb der Kanzler gerade nicht, weil er für die Reform-Agenda das bessere Programm vorweisen konnte. Antworten darauf, wie er Deutschland aus der Krise führen wollte, blieb er ebenso schuldig wie sein Gegner. Überhaupt ging es in den letzten Wochen des langweiligsten Wahlkampfs der Nachkriegsgeschichte nicht um Argumente, um Themen, um Politik. Stattdessen spielten Schröder und seine Helfer skrupellos auf der Klaviatur der Populisten und betrieben Wahlkampf mit Ängsten und Gefühlen.

Innerhalb weniger Wochen gelang es Schröder, die Diskussion von den wichtigen Sachthemen wegzuziehen, bei denen seine Bilanz hoffnungslos aussah. Am Ende war es eine Persönlichkeitswahl, in der Rot-Grün gewinnen konnte, weil Schröder vielen Wählern als der sympathischere Onkel erschien. Das ist kein stabiles Fundament, um den Reformstau zu durchbrechen.

Wahlhilfe aus Washington

Vom Wechsel in die Opposition bewahrt wurde Schröder, weil er unerwartet Wahlhilfe von höheren Mächten bekam. Noch vor zwei Monaten schien die Wahl für SPD und Grüne haushoch verloren. Die Stimmungswende kam mit der Flut, ein Gottesgeschenk für den SPD-Wahlkampf: Die Jahrhundertkatastrophe erlaubte es dem Kanzler, sich plötzlich wieder als Macher zu profilieren, besonders in Ostdeutschland. Der Kanzler in der Schlammwüste - das gab kernige Bilder für den TV-Wahlkampf in den Sommerferien. Das saugte Stimmen von der schon durch den Rücktritt Gregor Gysis von seinem Posten als Berliner Wirtschaftssenator geschwächten PDS. Verdrängt war die Wirtschaftskrise, plötzlich hieß die Losung Solidarität, ein in den vergangenen Jahren fast vergessener ureigener sozialdemokratischer Wert rückte wieder in den Vordergrund.

Der zweite große Wahlhelfer des Kanzlers residiert in irdischen Sphären, im fernen Washington. Die Kriegstreiberei des US-Präsidenten George W. Bush erlaubte es Schröder, sich als Friedensfürst zu profilieren. Gnadenlos nutzte er die Furcht vieler Deutscher vor einem Waffengang. Der Kanzler betrieb Anti-Amerikanismus mit bisher nicht für möglich gehaltener Schärfe und begeisterte damit nicht nur die Jusos, sondern auch PDS-Anhänger und sogar nationalistische Rechte. Mit seinen deutlichen Worten, die das Verhältnis der Deutschen zu den USA und anderen westlichen Partner-Länder erschütterte, punktete der Kanzler bis tief in die Stammwählerschaft der Konservativen.

Vergessen waren die Worte seines Außenministers ("wir haben die Amerikaner nicht zu kritisieren"). Plötzlich war Amerika-Kritik wieder erlaubt, und Schröders Attacken gen Washington wirkten für viele seiner Wähler, als hätte er sich und ihnen endlich den Maulkorb abgerissen, den sie seit dem 11. September hatten tragen müssen. Geschickt, aber skrupellos nutzte er ein verbreitetes und undifferenziertes Ressentiment für die Stimmungsmache zu seinen Gunsten. Dabei lässt sich Kritik an der amerikanischen Regierung auch artikulieren, ohne damit die vielen Millionen Amerikaner zu kränken, die die Deutschen bislang für ihre besten Freunde in Europa hielten.

Der Möllemann-Faktor

Weitere Wahlhelfer wirkten noch näher an der Bundeshauptstadt. Der FDP-Vize Jürgen Möllemann nahm der FDP jede Chance auf ein zweistelliges Ergebnis. Sein Flirt mit dem Antisemitismus verschreckte potenzielle Wähler in Scharen und verwehrte schließlich Stoiber den Einzug ins Kanzleramt an der Spitze einer schwarz-gelben Koalition. Aber auch der Herausforderer selbst agierte unglücklich. Von Beginn an fehlte ihm der Mut, den Kanzler mit klaren Konzepten zu attackieren. Bis heute erklärte er den Wählern nicht, wie er denn nun die Wirtschaftskrise, die er zu seinem Kernthema erkoren hatte, überwinden wolle.

Je mehr der Wahlkampf fortschritt, umso mehr wurde der Herausforderer zum Getriebenen. Der Kanzler präsentierte zum Sommeranfang das Hartz-Papier, Ende August, einen Monat vor der Wahl, kam Stoiber mit seinem Wirtschaftskonzept. Das nahmen ihm selbst Unionsanhänger nicht mehr ab. Der Kanzler sammelte Charme-Punkte, Stoiber versuchte es im TV-Duell mit einem antrainierten, verkrampften und oftmals fehl platzierten Grinsen.

Keine Partei wagte, den Wählern die Wahrheit zu sagen

Doch möglicherweise noch wichtiger als alle externen Faktoren war ein Grundgefühl der Deutschen, das in dem sich andeutenden Krisen-Herbst - Börsenabsturz, Massenentlassungen, Kriegsdrohungen - wieder hervorbrach, und das der Kanzler mit zielsicherem Instinkt aufspürte: Die deutsche Angst.

Keine Partei wagte, den Wählern die Wahrheit zu sagen: dass Überalterung, steigende Sozialabgaben und zunehmende Bürokratisierung das Land abzuwürgen drohen. Und vielleicht wollten es die Wähler auch gar nicht so deutlich wissen. Angst vor Krieg, Angst vor Jobverlust, Angst vor mehr Konkurrenz verdrängten - durchaus verständlich - zunehmend die Reformlust.

Noch vor vier Jahren sehnten sich die Menschen nach Veränderung. Selten waren die Deutschen so reformbereit wie nach den bleiernen Kohl-Jahren - doch Schröder nutzte den Schwung nicht. Nach zaghaften Reform-Versuchen in den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit stoppte er mit der Politik der "ruhigen Hand" den Fortschritt. Heute ist der Reformstau in Deutschland teilweise noch dramatischer als vor vier Jahren.

Kampf gegen die Interessenbewahrer

Nun muss der Kanzler zeigen, dass er nicht nur Wahlen gewinnen, sondern auch regieren kann. Vor ihm liegen große Aufgaben, das Konflikt-Potenzial ist gewaltig. Nahezu sämtliche Reformen verlangen harte Schnitte, gegen die es vor allem in den eigenen Reihen jede Menge Interessenbewahrer gibt. Wird sich der Kanzler mit Hauchdünn-Mehrheit wirklich mit Ärzten und Pharmalobbyisten anlegen, oder gar auf höhere Selbstbehalte bei den Krankenkassen drängen, wo ihm schon bisher der Mut dazu fehlte? Wird er sich mit den vielen Lehrern in den eigenen Reihen, aber auch unter seinen Wählern anlegen, um unter den Studienräten für mehr Konkurrenz und Leistungsdruck zu sorgen? Wird er es wagen, mehr Einwanderung zu fordern, damit der Sozialstaat zumindest halbwegs finanzierbar bleibt? Und wird er es wagen, mit mutiger Liberalisierung der Wirtschaft wieder die Luft für Investitionen und Wachstum zu geben, die sie so dringend braucht? Bisher bremste der Kanzler, wenn es etwa darum ging, Selbständigkeit zu erleichtern oder den Niedriglohnsektor auszuweiten, um die boomende Schwarzarbeit zu begrenzen.

Die Reformsehnsucht der Deutschen ist wie weggeblasen, das hat der Regierungs-Chef geschickt erkannt. Eine Mehrheit, so zeigen die Umfragen, empfindet den Begriff derzeit als negativ. Vor vier Jahren hatten die Deutschen Schröder gewählt, weil sie Veränderung wollten. Heute haben die Wähler für ihn gestimmt, weil er vielen als Garant dafür gilt, sie vor großen Veränderungen zu bewahren.

Zu befürchten ist, dass Schröder seine Wähler nicht enttäuschen wird
 
A

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Re: Bundestagswahl - Hochrechnungen, Reaktionen und Meinungen
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