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GEZ-Fahnder auf der Jagd nach Kranken
Besucher erkennt sie nicht mehr. Statt Worte bringt sie nur noch unverständliche Laute hervor.
Sie liegt apathisch in ihrem Bett, lebt in ihrer eigenen Welt - die MS-kranke Karin S. Ausgerechnet auf diese 62-jährige Frau hat es die Gebühreneinzugszentrale der Rundfunkanstalten abgesehen. Kein Einzelfall! Die GEZ-Spione schießen sich auf die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen ein. Auf die also, die sich nicht mehr wehren können!
Vor ein paar Wochen, in dem Altenheim "Alsterpark-Residenz" in Poppenbüttel: Ein Mann betritt das Gebäude. Er stellt sich niemandem vor, bittet nicht um Erlaubnis, durchs Haus streifen zu dürfen. Er tut es einfach. Etage für Etage streunt er an den Zimmern vorbei, schreibt sich von den Schildern an den Türen die Namen der Bewohner auf, wirft einen Blick ins Zimmer, hält nach einem Fernseher oder einem Radio Ausschau. An diesem Tag hat er auch bei Karin S. im Türrahmen gestanden. Der Fernsehapparat auf dem Tisch links entging ihm nicht.
Der ungebetene Besuch hatte Folgen: Schon wenige Tage später findet Renate Schumacher, die Betreuerin der kranken Frau, einen Brief der GEZ in der Post. Eine Rechnung. Für die vergangenen sechs Jahre soll Karin S. GEZ-Gebühren nachzahlen: 1100 Euro. Zahlbar innerhalb von 14 Tagen! "Ich dachte, das muss ein Irrtum sein", erzählt Renate Schumacher. "Karin ist schon lange zu 100 Prozent schwerbehindert und muss deshalb nichts fürs Fernsehen bezahlen." Renate Schumacher schaut noch einmal im Schwerbehindertenausweis ihrer Schutzbefohlenen nach. Und richtig: "RF" heißt es dort. Das bedeutet: befreit von den Rundfunkgebühren.
Renate Schumacher meint, das Missverständnis leicht aufklären zu können und schreibt an die GEZ. Doch bei dem einen Brief bleibt es nicht. Inzwischen füllt die Korrespondenz einen Aktenordner. Und die GEZ bleibt bei ihrer Forderung. Rein formal hat sie damit sogar recht.
Denn: Der Vermerk im Schwerbehindertenausweis reicht nicht. Zusätzlich müssen die Betroffenen alle drei Jahre ihren Antrag erneuern. "Wir haben da keinen Ermessensspielraum", sagt Michael Gessat, Leiter der Abteilung Rundfunkgebühren beim NDR. "Wir müssen das Geld nachfordern."
Einige der 320 Kontrolleure, die Gessat unter sich hat, scheinen sich derzeit auf Heime einzuschießen. Und da Alte und Kranke oftmals gar nicht mehr in der Lage sind, irgendwelche Antragsformulare auszufüllen, haben sie oft "Erfolg". Gemein findet nicht nur Renate Schumacher diese Vorgehensweise. Auch Corinna Loevenich von der Hamburger Verbraucher-Zentrale meint, die GEZ schieße hier übers Ziel hinaus.
Mister X liegt ein weiterer Fall vor: Hier gehts um den 80-jährigen Wilhelm T., der in der Seniorenwohnanlage Julius-Vosseler-Straße lebt und so senil ist, dass er dem TV-Programm schon lange nicht mehr folgen kann. Er ist von den Rundfunkgebühren befreit - und auch wieder nicht. Denn auch er hat es versäumt, den Befreiungsantrag zu erneuern.
Eine Aufforderung dazu erfolgte seitens der GEZ nicht. Nun soll Wilhelm T. rückwirkend zahlen. Darüber ist Cousin Ewald B., der den 80-Jährigen betreut, sauer: "Ich verstehe nicht, was das soll. Als würde es alten Leuten von über 80, die im Heim sind, mit einem Mal wieder besser gehen!"
Zum Schluss noch ein Fall einer Heimbewohnerin: Sie ist psychisch krank, lebt im Wohnheim Meilshof, das von "pflegen und wohnen" betrieben wird. Eines Tages stand der GEZ-Mitarbeiter vor ihrer Tür. Da die Frau weder Radio noch Fernseher besitzt, hatte sie sich zu Recht nicht bei der GEZ angemeldet. Ihrem Besucher gelang es, ihr einzureden, sie solle sich vorsorglich anmelden, falls sie sich irgendwann ein Gerät anschaffe.
Dann kam die Rechnung: 161 Euro. Die Beschwerden seitens des Heims wurden von der GEZ abgeschmettert. Die lapidare Aussage: man werde auf kein Schreiben mehr reagieren. Die Frau solle gefälligst zahlen.
Eine Fernsehzuschauerin? Karin S. (61) ist MS-krank. Sie ist apathisch, bekommt von ihrer Umwelt nichts mehr mit
Mopo vom 20.10.2003
Ein GEZ-Spion packt aus
OLAF WUNDER
»Alte und Kranke werden abgezockt«
A uf Leute wie ihn haben fast alle einen Hass: "Geldeintreiber" und "Kopfgeldjäger", so werden sie beschimpft. "Ein mieser Job", sagt Werner L. (59). "Ich bin froh, die Brocken hingeschmissen zu haben. Fünf Jahre als ,Rundfunkgebühren-Beauftragter` waren mehr als genug."
Am vergangenen Dienstag hatte die MOPO über "GEZ-Spione" berichtet, die Jagd auf Alte und Kranke machen. Dazu schleichen sie neuerdings durch Heime - in der Hoffnung, auf jemanden zu stoßen, der vergessen hat, seine Rundfunkgebühren-Befreiung zu verlängern. Dazu Werner L. kopfschüttelnd: "Das ist typisch für die GEZ. Kohle abzocken - am liebsten bei denen, die sich nicht wehren können. Eine Gemeinheit."
320 freiberufliche so genannte "Rundfunkgebühren-Beauftragte" beschäftigt zum Beispiel der NDR. "Sie gehen von Haustür zu Haustür, schauen sich die Namen auf den Klingelschildern an und vergleichen sie mit einer Liste aller angemeldeten Rundfunkteilnehmer der fraglichen Straße. Entdeckt der Mitarbeiter einen Namen, der nicht auf der Liste steht, klingelt er: ,Guten Tag, ich komme vom NDR und führe einen Datenabgleich durch.`"
Auf den Besuch des GEZ-Spions reagieren die mutmaßlichen Schwarzseher unterschiedlich: "Wenn du noch einmal kommst, kriegste was auf die Fresse", wird mitunter in sozial schlechter gestellten Gegenden gedroht. "Ein anderer Fall: ein Villenviertel, großes Haus, Jaguar vor der Tür. ,Nein, wir haben gar keinen Fernseher`, heißt es dann. Wenn ich frage: ,Und wie siehts mit dem Autoradio aus?` bekomme ich zu hören: ,Wir haben auch kein Auto.`"
Was Werner L. ärgert: Dass die GEZ ihre Forderungen nicht durchsetzt. "Am Ende zahlt immer nur das arme alte Mütterchen. Die Reichen aber werfen die Mahnungen einfach weg, weil sie ahnen, dass da sowieso nichts hinterherkommt. Das Schlimme daran: Recht haben sie. Vor Gericht zieht die GEZ nie. Wer nach drei Mahnungen nicht zahlt, zahlt eben nicht. Basta."
Dass Werner L. über diese Verfahrensweise nicht glücklich ist, hat seinen Grund: Die Rundfunkgebühren-Beauftragten leben von Provisionen. Der Verdienst beträgt rund 40 Prozent des Nachinkassos - also der nachträglich eingeforderten Gebühren. "Und das Geld gibt es natürlich nur, wenn die Leute auch zahlen. Bis heute habe ich noch 30 000 Euro Außenstände."
Dass mancher GEZ-Mitarbeiter über die Stränge schlägt, sei nicht verwunderlich, sagt L. "Das System ist so, dass diejenigen belohnt werden, die am meisten Gebühren eintreiben. Ganz egal, wie." Jedes Jahr gebe es einen Wettbewerb. "Die drei erfolgreichsten GEZler werden dann prämiert. Das findet immer im Rahmen eines Wochenend-Ausflugs in einem Nobelhotel statt. Da lassen dann alle drei Tage so richtig die Sau raus - auf Kosten des Gebührenzahlers, versteht sich."
Zum Schluss will Werner L. noch mit einem Gerücht aufräumen, das sich hartnäckig hält: "Nein", sagt er und grinst, "es gibt keinen Messwagen, der durch die Straßen fährt und ermittelt, in welcher Wohnung Fernseher betrieben werden." Wer stur bleibe, die GEZ-Leute abblitzen lasse und steif und fest behaupte, keinen Fernseher zu besitzen, werde am Ende damit auch durchkommen.
Nachgestellt: Fünf Jahre war Werner L. (59) als "Rundfunkgebührenbeauftragter" unterwegs. In der MOPO packt er aus. "Ein mieser Job", sagt er
Laufend sucht die GEZ Leute. Voraussetzung: Durchsetzungskraft
Dieser Laden ist der Abschaum dieses Landes!!!
GEZ-Fahnder auf der Jagd nach Kranken
Besucher erkennt sie nicht mehr. Statt Worte bringt sie nur noch unverständliche Laute hervor.
Sie liegt apathisch in ihrem Bett, lebt in ihrer eigenen Welt - die MS-kranke Karin S. Ausgerechnet auf diese 62-jährige Frau hat es die Gebühreneinzugszentrale der Rundfunkanstalten abgesehen. Kein Einzelfall! Die GEZ-Spione schießen sich auf die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen ein. Auf die also, die sich nicht mehr wehren können!
Vor ein paar Wochen, in dem Altenheim "Alsterpark-Residenz" in Poppenbüttel: Ein Mann betritt das Gebäude. Er stellt sich niemandem vor, bittet nicht um Erlaubnis, durchs Haus streifen zu dürfen. Er tut es einfach. Etage für Etage streunt er an den Zimmern vorbei, schreibt sich von den Schildern an den Türen die Namen der Bewohner auf, wirft einen Blick ins Zimmer, hält nach einem Fernseher oder einem Radio Ausschau. An diesem Tag hat er auch bei Karin S. im Türrahmen gestanden. Der Fernsehapparat auf dem Tisch links entging ihm nicht.
Der ungebetene Besuch hatte Folgen: Schon wenige Tage später findet Renate Schumacher, die Betreuerin der kranken Frau, einen Brief der GEZ in der Post. Eine Rechnung. Für die vergangenen sechs Jahre soll Karin S. GEZ-Gebühren nachzahlen: 1100 Euro. Zahlbar innerhalb von 14 Tagen! "Ich dachte, das muss ein Irrtum sein", erzählt Renate Schumacher. "Karin ist schon lange zu 100 Prozent schwerbehindert und muss deshalb nichts fürs Fernsehen bezahlen." Renate Schumacher schaut noch einmal im Schwerbehindertenausweis ihrer Schutzbefohlenen nach. Und richtig: "RF" heißt es dort. Das bedeutet: befreit von den Rundfunkgebühren.
Renate Schumacher meint, das Missverständnis leicht aufklären zu können und schreibt an die GEZ. Doch bei dem einen Brief bleibt es nicht. Inzwischen füllt die Korrespondenz einen Aktenordner. Und die GEZ bleibt bei ihrer Forderung. Rein formal hat sie damit sogar recht.
Denn: Der Vermerk im Schwerbehindertenausweis reicht nicht. Zusätzlich müssen die Betroffenen alle drei Jahre ihren Antrag erneuern. "Wir haben da keinen Ermessensspielraum", sagt Michael Gessat, Leiter der Abteilung Rundfunkgebühren beim NDR. "Wir müssen das Geld nachfordern."
Einige der 320 Kontrolleure, die Gessat unter sich hat, scheinen sich derzeit auf Heime einzuschießen. Und da Alte und Kranke oftmals gar nicht mehr in der Lage sind, irgendwelche Antragsformulare auszufüllen, haben sie oft "Erfolg". Gemein findet nicht nur Renate Schumacher diese Vorgehensweise. Auch Corinna Loevenich von der Hamburger Verbraucher-Zentrale meint, die GEZ schieße hier übers Ziel hinaus.
Mister X liegt ein weiterer Fall vor: Hier gehts um den 80-jährigen Wilhelm T., der in der Seniorenwohnanlage Julius-Vosseler-Straße lebt und so senil ist, dass er dem TV-Programm schon lange nicht mehr folgen kann. Er ist von den Rundfunkgebühren befreit - und auch wieder nicht. Denn auch er hat es versäumt, den Befreiungsantrag zu erneuern.
Eine Aufforderung dazu erfolgte seitens der GEZ nicht. Nun soll Wilhelm T. rückwirkend zahlen. Darüber ist Cousin Ewald B., der den 80-Jährigen betreut, sauer: "Ich verstehe nicht, was das soll. Als würde es alten Leuten von über 80, die im Heim sind, mit einem Mal wieder besser gehen!"
Zum Schluss noch ein Fall einer Heimbewohnerin: Sie ist psychisch krank, lebt im Wohnheim Meilshof, das von "pflegen und wohnen" betrieben wird. Eines Tages stand der GEZ-Mitarbeiter vor ihrer Tür. Da die Frau weder Radio noch Fernseher besitzt, hatte sie sich zu Recht nicht bei der GEZ angemeldet. Ihrem Besucher gelang es, ihr einzureden, sie solle sich vorsorglich anmelden, falls sie sich irgendwann ein Gerät anschaffe.
Dann kam die Rechnung: 161 Euro. Die Beschwerden seitens des Heims wurden von der GEZ abgeschmettert. Die lapidare Aussage: man werde auf kein Schreiben mehr reagieren. Die Frau solle gefälligst zahlen.
Eine Fernsehzuschauerin? Karin S. (61) ist MS-krank. Sie ist apathisch, bekommt von ihrer Umwelt nichts mehr mit
Mopo vom 20.10.2003
Ein GEZ-Spion packt aus
OLAF WUNDER
»Alte und Kranke werden abgezockt«
A uf Leute wie ihn haben fast alle einen Hass: "Geldeintreiber" und "Kopfgeldjäger", so werden sie beschimpft. "Ein mieser Job", sagt Werner L. (59). "Ich bin froh, die Brocken hingeschmissen zu haben. Fünf Jahre als ,Rundfunkgebühren-Beauftragter` waren mehr als genug."
Am vergangenen Dienstag hatte die MOPO über "GEZ-Spione" berichtet, die Jagd auf Alte und Kranke machen. Dazu schleichen sie neuerdings durch Heime - in der Hoffnung, auf jemanden zu stoßen, der vergessen hat, seine Rundfunkgebühren-Befreiung zu verlängern. Dazu Werner L. kopfschüttelnd: "Das ist typisch für die GEZ. Kohle abzocken - am liebsten bei denen, die sich nicht wehren können. Eine Gemeinheit."
320 freiberufliche so genannte "Rundfunkgebühren-Beauftragte" beschäftigt zum Beispiel der NDR. "Sie gehen von Haustür zu Haustür, schauen sich die Namen auf den Klingelschildern an und vergleichen sie mit einer Liste aller angemeldeten Rundfunkteilnehmer der fraglichen Straße. Entdeckt der Mitarbeiter einen Namen, der nicht auf der Liste steht, klingelt er: ,Guten Tag, ich komme vom NDR und führe einen Datenabgleich durch.`"
Auf den Besuch des GEZ-Spions reagieren die mutmaßlichen Schwarzseher unterschiedlich: "Wenn du noch einmal kommst, kriegste was auf die Fresse", wird mitunter in sozial schlechter gestellten Gegenden gedroht. "Ein anderer Fall: ein Villenviertel, großes Haus, Jaguar vor der Tür. ,Nein, wir haben gar keinen Fernseher`, heißt es dann. Wenn ich frage: ,Und wie siehts mit dem Autoradio aus?` bekomme ich zu hören: ,Wir haben auch kein Auto.`"
Was Werner L. ärgert: Dass die GEZ ihre Forderungen nicht durchsetzt. "Am Ende zahlt immer nur das arme alte Mütterchen. Die Reichen aber werfen die Mahnungen einfach weg, weil sie ahnen, dass da sowieso nichts hinterherkommt. Das Schlimme daran: Recht haben sie. Vor Gericht zieht die GEZ nie. Wer nach drei Mahnungen nicht zahlt, zahlt eben nicht. Basta."
Dass Werner L. über diese Verfahrensweise nicht glücklich ist, hat seinen Grund: Die Rundfunkgebühren-Beauftragten leben von Provisionen. Der Verdienst beträgt rund 40 Prozent des Nachinkassos - also der nachträglich eingeforderten Gebühren. "Und das Geld gibt es natürlich nur, wenn die Leute auch zahlen. Bis heute habe ich noch 30 000 Euro Außenstände."
Dass mancher GEZ-Mitarbeiter über die Stränge schlägt, sei nicht verwunderlich, sagt L. "Das System ist so, dass diejenigen belohnt werden, die am meisten Gebühren eintreiben. Ganz egal, wie." Jedes Jahr gebe es einen Wettbewerb. "Die drei erfolgreichsten GEZler werden dann prämiert. Das findet immer im Rahmen eines Wochenend-Ausflugs in einem Nobelhotel statt. Da lassen dann alle drei Tage so richtig die Sau raus - auf Kosten des Gebührenzahlers, versteht sich."
Zum Schluss will Werner L. noch mit einem Gerücht aufräumen, das sich hartnäckig hält: "Nein", sagt er und grinst, "es gibt keinen Messwagen, der durch die Straßen fährt und ermittelt, in welcher Wohnung Fernseher betrieben werden." Wer stur bleibe, die GEZ-Leute abblitzen lasse und steif und fest behaupte, keinen Fernseher zu besitzen, werde am Ende damit auch durchkommen.
Nachgestellt: Fünf Jahre war Werner L. (59) als "Rundfunkgebührenbeauftragter" unterwegs. In der MOPO packt er aus. "Ein mieser Job", sagt er
Laufend sucht die GEZ Leute. Voraussetzung: Durchsetzungskraft
Dieser Laden ist der Abschaum dieses Landes!!!