Auch Ulle??

zuecoeffe

New member
Hallo zusammen,

folgendes war heute im Interview mit Jan Ullrich in der Süddeutschen Zeitung zu lesen:

SZ: Ist das eine Erkenntnis dieses Winters – auch trotz vieler Kilometer Probleme zu haben, Gewicht zu verlieren?

Ullrich: Auf jeden Fall. In den Fettstoffwechsel reinzukommen, das schaffst du eben nur mit langem Grundlagenausdauer-Training – da kannste Intensitäten fahren, Rundfahrten fahren und dich ständig quälen, du kommst nicht runter vom Gewicht. Ich kenn’ ja meinen Körper gut und weiß, wie ich das lösen kann. Und das habe ich gemacht. Und eigentlich habe ich ja im Frühjahr nur zwei Eintages-Rennen weglassen müssen (Lüttich-Bastogne und Henninger-Turm;d.Red.), ansonsten bin ich alles gefahren. Ich fühle mich jetzt sehr gut, denn das Training war auch im Frühjahr schon gemacht. Ich habe auch da fleißig trainiert, nur der Erfolg fehlte mir.

Offensichtlich glaubt auch Jan Ullrich, er könne nur mit einer Belastung im Bereich Stoffwechseltraining abnehmen. Und im Abnehmen ist er ja wohl Experte...
Dabei müsste es dem doch bei harten Bergetappen an der Belastungsgrenze wie bei der TdS das Fett nur so vom Körper brennen? Soviel Energie wie er da verbraucht kann er ja unmöglich essen.
 
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Re: Auch Ulle??
traurig, traurig...

naja, der hellste scheint er mir nicht zu sein.
dass sein amphetaminabusus, den er zum zwecke des "abspeckens" betrieb, angeblich nur ein einmaliger "disco-ausrutscher" war, haben ihm sogar einige geglaubt.
abgesehen davon wird er sich hüten, das HGH zu erwähnen...

gruß, kurt
 
Re: traurig, traurig...

ich fands auch merkwürdig, das er sich recht lang von wettkämpfen ferngehalten hat..lance armstrong is ja heuer soweit ich weiss schon deutlich früher eingestiegen......
cheers,klaus
 
Ullrich und Armstrong

hi klaus,
auch armstrong steigt immer relativ spät in die rennsaison ein, seit er die "tour" zum ersten mal gewonnen hat und timt seine leistungskurve auf anfang-mitte juli. heuer war er schon etwas früher dran, da hast du recht - wobei er erst die dauphine liberé "ernsthaft" gefahren ist. dafür hat er die tour de suisse heuer ausgelassen, die zur abwechslung mal ullrich bestritten hat. ich muss sagen, mir würde es schon taugen, wenn armstrong die "tour" wieder gewinnen würde. es würde ihn endgültig "unsterblich" machen. ich glaube nicht, dass ullrich ihn schlagen wird können.
ullrich macht's ähnlich, er rollt sich erst im späten frühjahr ein, vermutlich dient das in erster linie dem "abspecken". im gegensatz zu armstrong legt er im winter immer an bauchspeck zu [wos sui i mochn, wenn die schoki so guat schmeckt?:winke:). aber mit hilfe von testo und v.a. von "wachs" ist er immer rechtzeitig zur "tour" in form (auch figurmäßig). und das geht seit jahren gleich...
man kann davon ausgehen, dass alle profis mit "wachs" und testo arbeiten, natürlich auch armstrong (obwohl eine semikastration noch lange kein grund für eine testo-substitution wäre...), ebenso mit EPO und ähnlichem (es gibt schon "neuere" sauerstoffträger), und, nicht zu vergessen, mit ACTH ("synacthen"). wer das bestreitet, ist blauäugig. mit diesen "unterstützenden" mitteln "arbeiten" schon die heimischen radsportler (mir braucht niemand was zu erzählen, ich kenne die szene mittlerweile mindestens so gut wie die BB-szene)

gruß, kurt
 
Re: nur mit langem Training

er is ja kein sportmediziner, und wenn er sagt "In den Fettstoffwechsel reinzukommen, das schaffst du eben nur mit langem Grundlagenausdauer-Training", dann ersetzt man das wort fettstoffwechsel durch das wort abnehmen, und schon weiss man, was er meint:
ne hohe intensität hält er halt nur kurz durch, und besser abnehmen wird er durch ganz ganz lange einheiten.
und 6 stunden auf dem rad sitzen verbrennt mehr als halbe stunde volle kanne.
wissenschaftliche begründung würd ich halt nicht von ihm verlangen.

aber gottseidank habt ihr ja hier alle den durchblick.
 
hast du dich schonmal gefragt

wie dumm ulle sein muss, wenn er als spitzenprofi es nicht schafft sein gewicht zu halten, wo er doch sicher durch sein training einen imensen verbbrauch hat, der kann sich am tag sicher 4000-5000 kcal reinschaufeln, ohne auch nur a bissel zunehmen zu müssen, da sind dann solche aussagen echt ein wenig bezeichnent... und wenn er damit sein geld verdient, sollte er nach all den jahren schon ein gewisses grundverständnis haben und vor allem die richtigen worte wählen... BB sind doch auch immer wahre bio-chemikanten und haben nen unheimliches wissen in diesem berreich

leute wie ulle tranieren mit sicherhheit nicht grundlagenausdauer, um abzuspecken... du bist echt ein fantast, aber das hast ja schon des öfteren hier bewiesen
 
Re: Ullrich und Armstrong

Hallo Kurt,

find ich schon recht mutig von Dir, in einem öffentlichen Forum Jan Ullrich wiederholt und offen des Dopings zu bezichtigen. Und das als offizieller Arzt von wer weiß wie vielen Verbänden. Magst ja recht haben, aber wenn das nicht irgendwann eine auf die Mütze gibt...

Ich persönlich hoffe, das der gute Lenz heuer mal nicht gewinnt. Der ist bestimmt auch nicht "cleaner" als die anderen, dafür aber m.E. menschlich ziemlich daneben ("Ich habe Pantani den Sieg geschenkt" oder " Ullrich hat nicht gewartet"). Und mit seinen offenen Angriffen auf die Dopingfahnder und der Verteidung seines "Ehrenmannes" Dr. Ferrari macht er sich auch nicht unbedingt beliebter.

Ich setze heuer auf Hamilton.

Gruß

Ernst
 
frag dich mal lieber

warum kurt dies so öffentlich in erwägung ziehen kann und niemand der "beschuldigten" ihn deswegen gerichtlich belangt, dann kommst du der sache sicher näher :winke:

ps: glaub mal nicht, dass dieses forum nicht auch schon von zumind. mittelsleuten dieser profis gesichtet wurde, und ich hab ulle auch schon mal ne "fanmail" geschrieben mit gewissen andeutungen :winke:

und weisst du was, niemand bestreiten unter radsportbegeisterten, die selbst auch in der szene zu tun haben (nicht die sorte fans, die nur vom tv aus mit sport in berührung kommen), dass dies nicht so ist :p
 
Re: Ullrich und Armstrong

Hallo Kurt,

Da bin ich ausnahmsweise mal nicht einer Meinung mit dir (bzw. muss deine Meinung mal nicht kopfnickend als richtig anerkennen): Ich hoffe, dass weder Armstrong noch Ullrich die Tour gewinnt.
Beide Fahrer sind mir nämlich eher unsympathisch.
Das Jahr durch in Discos abzuhängen und was weiss ich zu treiben, nur um dann rechtzeitig zur Tour mit einigen Tenpacks "pots belges" den Körper wieder auf Vordermann zu bringen (bzw. bringen zu lassen) zeugt von null Sportsgeist. Spitzensportler sind ja (zumindest für Rationalisten) schon lange keine Vorbilder mehr, aber diese beiden Exemplare haben nicht mal mehr meine Anerkennung. Kommt hinzu, dass mir beide vom Typ her eher unsympathisch sind (Stichwort "habe Pantani den Sieg geschenkt").
Natürlich bin ich nicht so blauäugig zu glauben, dass Radsportler je wieder clean sein werden. Der Druck ist einfach zu gross; wer clean ist ist out (um es Neudeutsch zu sagen :winke:). Dann sollten die Sportler aber wenigstens sonst etwas mehr bieten, als ausser an drei Wochen im Jahr nur durch Star-Allüren und Skandale Aufsehen zu erregen.
Ich habe das Gefühl, bei solchen Typen ist der Sport einfach nur noch Beruf und nicht mehr "das Leben" - und so etwas macht mich als begeisterten Radfahrer traurig. Immerhin gibt es sie ja noch, die "Vorbilder", so z.B. van Petegem, der Museeuw vor dem Ziel von Paris-Roubaix zum Abschied die Hand gab.

Mit nachdenklichem Gruss

Sandro
 
aber auch die sind bis oben hin voll mit "Stoff"!

zu armstrong: es ist im radsport üblich, dass man siege untereinander ausmacht (v.a. bei kriterien). wer das nicht weiß, ist kein insider. armstrong hat damals pantani gewinnen lassen, das war auch ganz o.k. so.
und dass in der letztjährigen tour ullrich nicht auf armstrong nach dessen - unverschuldeten, wohlgemerkt! (nur nicht-insider bestreiten das) - sturz gewartet hat, war gegen die etikette und hat auch mich sehr gestört (umso mehr hat es mich gefreut, wie armstrong ullrich dann zum statisten degradiert hat).
im profisport ist sich jeder der nächste. wenn es aber noch so etwas wie kameradschaft und und eine "etikette" gibt, dann im radrennsport. hier wäscht eine hand die andere. armstrong hat in seinen jungen, ungestümen jahren genug lehrgeld zahlen müssen, um das zu lernen.
egal, wer heuer gewinnen wird, ich freu mich schon jetzt auf die stunden vor dem TV:winke:

gruß, kurt

p.s.: warum sollte ein profi nicht in die disco gehen dürfen? es ist nur lächerlich, einen amphetaminabusus als "einmaligen ausrutscher" hinzustellen.
 
was das "menschliche" betrifft...

...so ist armstrong micht mehr daneben als alle andern. er war schon immer etwas überheblich, aber das sind im profisport viele. allein seine werdegang ist einzigartig. noch nie hat jemand, der eine metastasierende krebserkrankung besiegt hat, eine solche leistungsfähigkeit erlangt, geschweige denn, über jahre hindurch eine sportart so souverän beherrscht. sowas ist einzigartig und bewundernswert.
zu meinem "mut": abgesehen davon, dass es eh mehr als offensichtlich ist, was sich tut (nicht nur bei ullrich) - man muss blind sein, es nicht zu erkennen (hast du gesehen, wie "scharf" ulrich bei der letzten tour war?), sind die profis selbst ziemlich "offen". dir ist vermutlich auch jörg jaksche ein begriff, oder? (hatte letztes jahr ein paar gute auftritte). er wohnt in meiner nähe... (tiroler freundin:winke:). ich krieg halt so einiges mit, u.a. auch, wieviel einheiten HGH sich ein bestimmter deutscher radprofi :)winke:) nach jeder etappe bei der "tour" injiziert hat... (es war nicht wenig, kann ich dir sagen!)

gruß, kurt
 
glaube ich Dir alles

aber ich finde auch interessant, wenn da nie irgendeine Reaktion von den Betroffenen kommt. Schließlich bestimmt da auch das Image den Marktwert und damit das Einkommen. Aber vermutlich will sich auch keiner der öffentlichen Diskussion stellen, ob er nun dopt. Das sowas schlecht ausgehen kann hat Lenz ja gestern in Paris vor dem Gericht erlebt. Darüberhinaus gibt es ja fast keinen Profi, der sagt dass er nicht dopt. Die sind nur alle noch nie positiv getestet worden. Ausnahme sind da eigentlich nur Bradley McGee und eben Lenz. Und bei dem glaub ich das ja kein Stück. Gerade weil er nach seiner Krebserkrankung so hammerhart wieder eingestiegen ist. Quasi nonstop vom Totenbett auf den Gipfel des Ventoux gehämmert, und das mit einer 120er Frequenz.
Ich habe ja immer vermutet, dass er aus seiner Krebstherapie ein Mittel mitgebracht hat, das die anderen noch nicht kennen. Ist aber wohl ein Schmarrn...

Aber das Ullrich nicht gewartet haben soll stimmt m.E. nicht. Ich hab`s live angeschaut und er hat doch gewartet, auch ohne Hamilton. Da war eher Lenz unfair, weil er sofort voll durchgezogen hat, wo doch jeder weiß, dass Ulle da seit 1996 nicht mehr reagieren kann...

In einem Tour-Interview 1998 hat Armstrong übrigens gesagt, dass er aufgrund seiner Krebserkrankung nie die Tour gewinnen könne. Das würde sein Körper nicht mehr hergeben. Aber das war wohl vor dem ersten Meeting mit Dr. Ferrari...

Und dass er Pantani am Ventoux den Vortritt gelassen hat und nicht um den Sieg gesprintet ist, ist auch klar. Aber hinterher damit rumzutönen ist doch wohl voll daneben. Schau Dir Indurain an, der hat auch zig Etappensiege "verschenkt". Aber wenn man ihn gefragt hat, hat er gesagt, er konnte halt nicht schneller. Das ist ein wahrer Patron.

Gruß

Ernst

PS: wie fügt man eigentlich diese Smileys ein?
 
ja schon, aber...

In dem Fall bin ich wohl kein Insider, dass man Siege ausmacht habe ich nämlich nicht gewusst. Dies ändert jedoch nichts daran, dass mir weder Ullrich noch Armstrong sympathisch sind und Interviews wie das obige bestärken mich noch in meiner Meinung.
Dass profis nicht in die Disco gehen dürfen habe ich hingegen nie behauptet. Dies von ihnen zu verlangen wäre ja auch Schwachsinn. Was ich hingegen daneben finde, ist, wenn sich ein profi wie Ullrich derart gehen lässt, wenn er sich gerade nicht auf die Tour vorbereitet - da gibt es dann einfach Fahrer, die mir aufgrund von Interviews o.ä. sympathischer sind.

Nichtsdestotrotz freue auch ich mich auf die diesjährige Tour.

Gruss

Sandro
 
A

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Re: Auch Ulle??
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