Hier ein kurzer Kommentar eines der „ahnungslosen Blender“:
In den letzten Monaten sind 5 methodisch anspruchsvolle (randomisiert-kontrollierte) Interventionsstudien zur Atkins-Diät in der führenden medizinischen Fachliteratur veröffentlich worden (1-6). Sie zeigen übereinstimmend, dass sie hinsichtlich Gewichtsabnahme effektiver wirkt als die herkömmlich empfohlene, fettarme, kohlenhydratbetonte Reduktionsdiät. Darüber hinaus kommen die Studien übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Atkins-Diät auch hinsichtlich des Risikofaktor-Profils günstiger wirkt, als die fettarme Kost. Eine aktuelle Übersicht aus den letzten Jahrzehnten Atkins-Diät (erschienen im offiziellen Journal of the American Medical Association) kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass für Atkins-Diät die ständig kolportierten unerwünschten Nebenwirkungen de facto nicht zu beobachten sind (7).
Übrigens - wer sich nicht die dogmatische Position von Eiferern antun will, sondern sich seine eigene Meinung dazu bilden will, soll mich anmailen. Ich schicke gerne die Originalliteratur...
Besonders interessant erscheint mir ein Experiment an gesunden schlanken Männern, bei denen man den Stoffwechseleffekt unter Atkins-Diät ohne angestrebte Gewichtsabnahme testen wollte (5, 6): Unter einer Kost, die 61 % Fett (!) und 30 % Eiweiß (überwiegend tierisches!) enthält, kommt es zu einer Abnahme der Körperfettmasse um 3,5 kg, des Körperfettanteils um 18 % und zu einem Anstieg der fettfreien Körpermasse um 1 kg. Gleichzeitig sinken die Risikoindikatoren Gesamt- zu HDL-Cholesterin, VLDL, Triglyceride und das Nüchterninsulin! Nicht schlecht für eine „Selsbtmord-Diät“.
Ob und in wiefern diese Kostform auf Dauer der Gesundheit abträglich ist, weiß kein normaler Mensch, da keine systematische Untersuchung hierzu vorliegt. Das können nur besonders begabte Hellseher mit dem direkten Draht „nach oben“ wissen.
Ich persönlich würde jedenfalls aus subjektiver Sicht diese extreme Kostform nicht auf Dauer empfehlen, da ich in einigen Bereichen mit einer kritischen Nährstoffversorgung und einem ständigen Säureüberschuss rechne und über diesen Zusammenhang zumindest ein Nierenstein- und Osteoporose-Risiko erwarte.
Auf Grund der wissenschaftlichen Evidenz kann man aber nun davon ausgehen, dass die Atkins-Diät eine besonders effektive Gewichtsabnahme ermöglicht. Ich würde allerdings jedem auf Grund meiner persönlichen Einschätzung empfehlen, nach einigen Wochen auf die kohlenhydratreduzierte LOGI-Methode umzusteigen, da sie im Gegensatz zu Atkins-Diät mit viel höherer Wahrscheinlichkeit eine bedarfsdeckende Dauerernährung darstellt, weniger stringent ist und auf Dauer eine bessere Compliance bei ähnlich guten Stoffwechseleffekten erwarten lässt.
Empehlenswert für alle, die es gewohnt sind wissenschaftliche Arbeiten zu lesen, sind auch noch diese drei aktuelle Übersichten zum Stoffwechseleffekt von Hi-Carb vs High-Fat bzw. High-Protein (8, 9, 10). Auch diese schicke ich zwecks eigener Meinungsbildung jedem gerne zu.
Nicolai
1. Brehm BJ, Seeley RJ, Daniels SR, D'Alessio DA. A randomized trial compa-ring a very low carbohydrate diet and a calorie-restricted low fat diet on body weight and cardiovascular risk factors in healthy women. J Clin Endocrinol Metab 2003;88:1617-23.
2. Sondike SB, Copperman N, Jacobson MS. Effects of a low-carbohydrate diet on weight loss and cardiovascular risk factor in overweight adolescents. J Pe-diatr 2003;142:253-8.
3. Samaha FF, Iqbal N, Seshadri P, et al. A low-carbohydrate as compared with a low-fat diet in severe obesity. N Engl J Med 2003;348:2074-81.
4. Foster GD, Wyatt HR, Hill JO, et al. A randomized trial of a low-carbohydrate diet for obesity. N Engl J Med 2003;348:2082-90.
5. Sharman MJ, Kraemer WJ, Love DM, et al. A ketogenic diet favorably affects serum biomarkers for cardiovascular disease in normal-weight men. J Nutr 2002;132:1879-85.
6. Volek JS, Sharman MJ, Love DM, et al. Body composition and hormonal res-ponses to a carbohydrate-restricted diet. Metabolism 2002;51:864-70.
7. Bravata DM, Sanders L, Huang J, Krumholz HM, Olkin I, Gardner CD. Efficacy and safety of low-carbohydrate diets: a systematic review. Jama 2003;289:1837-50.
8. Volek JS, Westman EC. Very-low-carbohydrate weight-loss diets revisited. Cleve Clin J Med 2002;69:849, 853, 856-8 passim.
9. Jensen MD. Fatty acid oxidation in human skeletal muscle. J Clin Invest 2002;110:1607-9.
10. Layman DK. The Role of Leucine in Weight Loss Diets and Glucose Home-ostasis. J Nutr 2003;133:261S-267S.
In den letzten Monaten sind 5 methodisch anspruchsvolle (randomisiert-kontrollierte) Interventionsstudien zur Atkins-Diät in der führenden medizinischen Fachliteratur veröffentlich worden (1-6). Sie zeigen übereinstimmend, dass sie hinsichtlich Gewichtsabnahme effektiver wirkt als die herkömmlich empfohlene, fettarme, kohlenhydratbetonte Reduktionsdiät. Darüber hinaus kommen die Studien übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Atkins-Diät auch hinsichtlich des Risikofaktor-Profils günstiger wirkt, als die fettarme Kost. Eine aktuelle Übersicht aus den letzten Jahrzehnten Atkins-Diät (erschienen im offiziellen Journal of the American Medical Association) kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass für Atkins-Diät die ständig kolportierten unerwünschten Nebenwirkungen de facto nicht zu beobachten sind (7).
Übrigens - wer sich nicht die dogmatische Position von Eiferern antun will, sondern sich seine eigene Meinung dazu bilden will, soll mich anmailen. Ich schicke gerne die Originalliteratur...
Besonders interessant erscheint mir ein Experiment an gesunden schlanken Männern, bei denen man den Stoffwechseleffekt unter Atkins-Diät ohne angestrebte Gewichtsabnahme testen wollte (5, 6): Unter einer Kost, die 61 % Fett (!) und 30 % Eiweiß (überwiegend tierisches!) enthält, kommt es zu einer Abnahme der Körperfettmasse um 3,5 kg, des Körperfettanteils um 18 % und zu einem Anstieg der fettfreien Körpermasse um 1 kg. Gleichzeitig sinken die Risikoindikatoren Gesamt- zu HDL-Cholesterin, VLDL, Triglyceride und das Nüchterninsulin! Nicht schlecht für eine „Selsbtmord-Diät“.
Ob und in wiefern diese Kostform auf Dauer der Gesundheit abträglich ist, weiß kein normaler Mensch, da keine systematische Untersuchung hierzu vorliegt. Das können nur besonders begabte Hellseher mit dem direkten Draht „nach oben“ wissen.
Ich persönlich würde jedenfalls aus subjektiver Sicht diese extreme Kostform nicht auf Dauer empfehlen, da ich in einigen Bereichen mit einer kritischen Nährstoffversorgung und einem ständigen Säureüberschuss rechne und über diesen Zusammenhang zumindest ein Nierenstein- und Osteoporose-Risiko erwarte.
Auf Grund der wissenschaftlichen Evidenz kann man aber nun davon ausgehen, dass die Atkins-Diät eine besonders effektive Gewichtsabnahme ermöglicht. Ich würde allerdings jedem auf Grund meiner persönlichen Einschätzung empfehlen, nach einigen Wochen auf die kohlenhydratreduzierte LOGI-Methode umzusteigen, da sie im Gegensatz zu Atkins-Diät mit viel höherer Wahrscheinlichkeit eine bedarfsdeckende Dauerernährung darstellt, weniger stringent ist und auf Dauer eine bessere Compliance bei ähnlich guten Stoffwechseleffekten erwarten lässt.
Empehlenswert für alle, die es gewohnt sind wissenschaftliche Arbeiten zu lesen, sind auch noch diese drei aktuelle Übersichten zum Stoffwechseleffekt von Hi-Carb vs High-Fat bzw. High-Protein (8, 9, 10). Auch diese schicke ich zwecks eigener Meinungsbildung jedem gerne zu.
Nicolai
1. Brehm BJ, Seeley RJ, Daniels SR, D'Alessio DA. A randomized trial compa-ring a very low carbohydrate diet and a calorie-restricted low fat diet on body weight and cardiovascular risk factors in healthy women. J Clin Endocrinol Metab 2003;88:1617-23.
2. Sondike SB, Copperman N, Jacobson MS. Effects of a low-carbohydrate diet on weight loss and cardiovascular risk factor in overweight adolescents. J Pe-diatr 2003;142:253-8.
3. Samaha FF, Iqbal N, Seshadri P, et al. A low-carbohydrate as compared with a low-fat diet in severe obesity. N Engl J Med 2003;348:2074-81.
4. Foster GD, Wyatt HR, Hill JO, et al. A randomized trial of a low-carbohydrate diet for obesity. N Engl J Med 2003;348:2082-90.
5. Sharman MJ, Kraemer WJ, Love DM, et al. A ketogenic diet favorably affects serum biomarkers for cardiovascular disease in normal-weight men. J Nutr 2002;132:1879-85.
6. Volek JS, Sharman MJ, Love DM, et al. Body composition and hormonal res-ponses to a carbohydrate-restricted diet. Metabolism 2002;51:864-70.
7. Bravata DM, Sanders L, Huang J, Krumholz HM, Olkin I, Gardner CD. Efficacy and safety of low-carbohydrate diets: a systematic review. Jama 2003;289:1837-50.
8. Volek JS, Westman EC. Very-low-carbohydrate weight-loss diets revisited. Cleve Clin J Med 2002;69:849, 853, 856-8 passim.
9. Jensen MD. Fatty acid oxidation in human skeletal muscle. J Clin Invest 2002;110:1607-9.
10. Layman DK. The Role of Leucine in Weight Loss Diets and Glucose Home-ostasis. J Nutr 2003;133:261S-267S.