Abspeckversuche in Kinderkliniken

Rainer

New member
Wer gestern abend die Dokumentation über " Abspeckversuche" von stark übergewichtigen Teenagern/ Kindern im Fernsehen gesehen hat, die in 6 - 8 Wochen gerade einmal 3 - 10 Kilo "Gewicht" (aus was sich das auch immer zusammengesetzt hat) verloren haben, (bei Ausgangsgewichten um die 1oo kg Körpergewicht und mehr bei normaler Kindgröße),konnte erkennen, dass in dieser Zielgruppe Übergewicht sehr häufig aus psychologischen Gründen (Langeweile, Frust, Liebesentzug, mangelnde Sachkenntniss, Antriebslosigkeit bis hin zu depressiven Phasen....etc.) entsteht.
Da ist es doppelt und dreifach schwer "Gewichtserfolge" zu erzielen, vor allem, wenn zwischendurch oder nach Beendigung des Klinikaufenthaltes von 12 - 16 jährigen mit Bier, Sekt, Chips und Süssigkeiten auf den "erfolgreichen Gewichtsverlust" angestoßen wird.
Unkonntrollierte "Sporteinheiten" sowie nächtliche "Fressgelage" mit selbstgekauften Süssigkeiten gepaart mit "unwissenden Betreuern und Ärzten" sollten einmal die Krankenkassen, die das Ganze auch noch bezahlen, aufmerksam machen!!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Gruß Rainer
 
ich hab diese sendung gestern auch teilweise gesehen und ich war auch schockiert über die schlechte betreuung dieser kinder. außerdem bringt es nicht viel, wenn kinder, deren familiensituation merkbar mit der essstörung zu tun hat für einige zeit in die klinik kommen und dann wieder in ihre unveränderten familien zurückkehren. wenn übergewicht bei kindern behandelt wird muss auch immer die restliche familie ihr verhalten verändern und das ist leider nur selten der fall
 
Nur

liebe/r maudla,

wer bringt das den Familien bei und auf wessen Kosten?? Vorausgesetzt, die Familie ist einsichtig. Wenn nicht ist es natürlich noch schwieriger.
Welche Ansichten und Einstellungen diese 12 jährige hatte war schon erschreckend! Das Abbauen von zuvor gespeichertem Körperfett beginnt im Kopf, (durch Erkennen und Begreifen der sachlich zusammenhängenden Fakten des Fettauf- und -abbaus), was an diesem Beispiel sehr schön zu sehen war.
Nur, für dieses Mädchen sehe ich schwarz! Sie wird in einigen Jahren noch viel schwerer sein......../phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gifund wesentlich kränker!!!

Gruß Rainer
 
Re: Nur

Hallo zusammen!
ich denke das die kommende Generation zu 2/3 fettleibigsein wird (wenn es nicht schon so ist ?!). Ich fand es zu dem auch erschreckend wie erwachsen die Mädchen mit 15 Jahren gewirkt haben. "Schuld" an diesem Schicksal sind zum größten Teil Familiensituationen. Das Übergewicht ist bei einigen nur die Nebenerscheinung.

Gruß
Jasmin

]
 
Re: Nur

lieber rainer,
ich bin eine sie. klar ist es ist es eine naive vorstellung, dass sich familien solcher kinder einsichtig darum bemühen ihr verhalten zu verändern, aber es wäre wirklich wünschenswert. wenn ein kind übergewichtig wird oder eine andere essstörung entwickelt, dann ist das oft ein zeichen dafür, dass in der familie etwas nicht stimmt. leider wird dann das problem nur beim symptomträger behandelt und die restliche familie muss sich nicht damit auseinandersetzen das etwas nicht stimmt.
die einstellungen und ansichten von kindern sind immer geprägt von denen ihrere eltern und daher kannst an den meinungen dieser 12jährigen sehen, was sie täglich zu hause zu hören bekommt
 
Klingt

liebe maudla,

als ob sie ein Opfer ihrer Erziehung ist. Also "anerzogene Verhaltensmuster", aber negative. Mit der Konsequenz vielleicht zuckerkrank mit 15 oder früher, später eventuell Gischt, Infarkt gefährdet und vielleicht sogar Amputationen???/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif
Wer klärt sie darüber auf und wie????

Gruß Rainer
 
Re: Klingt

ja wer klärt sie auf, dass ist die große frage. solange dieses mädchen nicht von sich aus den wunsch hat sein verhalten und das verhalten seiner umgebung zu hinterfragen siehts mit einer veränderung seines verhaltens schlecht aus. aufklärungsabrbeit gegenüber dem betroffenen mädchen und den eltern hätte da wohl die abnehmklinik leisten sollen.
 
Wenn spezielle Kliniken zum Abnehmen

liebe maudla,

wie in diesen Fällen schon nicht wissen, wie es richtig gemacht wird, wer dann??
Aber es gibt auch genügend Ärzte, Sportlehrer, Ernährungs- oder Sportwissenschaftler, die vom Intermediärstoffwechsel schon keine Ahnung haben, geschweige denn eine psychotherapeutische Zusatzausbildung.
Und selbst über Krankenkassen und deren Nichtwissen in speziellen Fällen haben wir hier schon diskutiert!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif
Wer hilft??

Gruß Rainer
 
Moin,

also ich möchte Meinung zu dem Thema jetzt auch mal sagen, zwar habe ich die Reportage nicht gesehen, aber ich kann aus eigener Erfahrung erzählen.
Ich war von Juli bis Oktober ´04, genau 3 Monate in einer Klinik für eine Langzeitbehandlung für übergewichtige Jugendliche und junge Erwachsene.
Ich kann nur sagen das mir diese Therape sehr viel geholfen hat.
1: ich habe 22 kg in der Zeit abgenommen, mittlerweile sind es 28 kg. Und das nicht durch hungern, das Essen ar sogar ab und zu lecker und die Portionen mehr als genug.
Wir haben dort 1400-2000 Kcal am Tag bekommen.
2: Natürlich gab es auh dort Leute die ihre Chance nicht ernstgenommen haben und viel dazwischen gegessen haben und aauch nur Blödsinn verzapft haben. Sie gingen nicht zur Therapie etc.
3: Ich habe aber zu den Leuten gehört, die unbedingt abnehmen wollten.

Da ich es zuhause nicht geschafft habe, hatte ich mich zu diesem Schritt entschlossen und dieser Schritt war verdammt richtig, er hat mich auf den richtigen Pfad geführt.
Am Anfang der Therapie wog ich bei einer Größe von 1,89 m 134kg am Ende bei gleicher Größe 112 kg, mittlerweile sind es 108 kg.
Also kann man nur hiermit bestätigen das diese Abnehmkliniken nicht alle schlecht sind bzw. deren Patienten.
Denn es ging hier auch nicht nur ums Essen sondern auch sehr viel um Sport, welchen ich sowieso verdammt gerne mache, um Psychologie und Ernährungsberatung. Ich wäre dort gerne noch weiter 3 Monate geblieben, aber aus finanziellen Gründen ging es einfach nicht, weil meine Eltern mir die Therapie bezahlt haben, da die Private Krankenversicherung trotz 4 jährigem Kampfes nicht zahlen wollte.
Normalerweise bleiben die adipösen Patienten dort 6 -9 Monate, einige sogar 12 Monate.

Ich hoffe das ihr hiermit seht das es auch anders geht als wie in der Reportage beschrieben!!!

\\Robbe\download\Mimi\handyfoto.jpg
 
Na Gott sei Dank geht es

liebe Miri84,

auch anders. Gratulation zu Deinem "Abspeckerfolg" und ich drücke Dir die Daumen, dass Du Dein "Wohlfühlgewicht" bald erreichst.
Wichtig ist Deine Aussage, dass Du unbedingt wolltest und Du es vom offensichtlich vom Kopf her begriffen und dementsprechend angegangen bist.
In der Reportage gab es 12 -18 jährige, die zum Teil auch deutlich über 100 kg wogen, denen ihr Gewicht aber vollkommen wurscht war. Dementsprechend waren sie nicht bei der Sache, drückten sich beim Sport und boykottierten die von der Klinik vorgegebene Kalorienreduktion durch private "Zusatzkäufe von Süßigkeiten, zuckerhaltigen Limonaden und Alkohol". Und das alles ohne zielführende Kontrollen.
Schon traurig und unverständlich, dass Krankenkassen lieber spätere Behandlungskosten zahlen, die oft ein vielfaches betragen!/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Gruß Rainer
 
Aber .....

Hey Rainer,

Erstmal danke für deine Wünsche bezüglich meines Wohlfühlgewichtes.
Ich muss dir sagen das es auch in der Klinik wo ich war so war das viele in dem Gelände eigenem Kiosk, Privateinkäufe gemacht haben. Von Chips über Schokolade,Cola etc. Hauptsache was süßes, auch die Tankstelle war nur ca.500 m entfernt und somit auch kein Problem.
Du musst auch die Problematik der Krankheit sehen, die es in manchen Fällen ist, also die Fettsucht und nicht nur das Übergewicht das durch Faulheit etc. zustande kommt.
Es ist quasi so wie bei einem Alkoholiker, ab und zu braucht man was zu essen. Es ist so auch wenn es vielleicht schwer zu verstehen ist.
Ich war auch das ein oder andere mal in dem Kiosk bzw. der Tankstelle und habe mir etwas gekauft.
Am nächsten Tag habe ich das dann mit meinem Psychologen besprochen und wir haben die Situation nochmal überarbeitet, und dadurch habe ich gelernt.
Ich sehe es mittlerweile ganz anders, wenn so ein Anfall kommt.

Bitte unterschätze diese Problemmatik nicht, es gibt dicke Kinder die so sind weil sie faul und undportlich sind, es gibt aber auch welche die sosind obwohl sie alles dagegen tun, aber in so Fressanfallmomenten nicht anders können als zu essen.
Selbst ich als selbst Betroffene komme nicht ganz hinter diese Logik aber es ist so!

Beste Grüße Miriam


\\Robbe\download\Mimi\handyfoto.jpg
 
Orale Ersatzbefriedigung

liebe Miriam,

ist sicher ein nicht zu unterschätzendes psychisches Problem. Das gibt es auch bei Erwachsenen, bzw. in jedem Alter. Häufig auch ein Zeichen von (versteckter) Depression. Wenn Familienmitglieder, Freunde, Verwandte, Nachbarn, Arbeitskollegen, die "Umwelt"....usw. schon nicht gut zu mir sind, dann bin ich es eben selbst. Und verwöhne mich mit Geschmack, Genuss,....teils bewußt, teils unbewußt.
Hinzu kommt das Nichtwissen über die Zusammenhänge Nahrungsaufnahme, Alkohol, Energiebilanz, Fettgewebe, Übergewicht und als Folge das metabolische Syndrom. Und wenn dann erst mal eine Grenze überschritten ist, ist es dann häufig eh egal.
Oft ist dann extremes Übergewicht auch ein Panzer, ein Schutz vor der "bösen" Umwelt.
Darum brauchen meiner Meinung nach betroffene Familien (Eltern UND Kinder) in erster Linie die Hilfe eines erfahrenen (passiven) "Ernährungspsychologen" der versucht ihnen begreiflich zu machen, wie die Zusammenhänge sind, welche Konequenzen zu erwarten sind und erst danach die aktive Hilfe von Ärzten, Sportlehrern, Kliniken und Krankenkassen.

Gruß Rainer
 
Zurück
Oben