Ab wann spricht man von einer Eßstörung

Isabel1

New member
Hallo,

ich mache mir sorgen um meine kleine Schwester. Sie war eigentlich immer ein hübsches lebensfrohes Mädchen.
Vor zwei monaten hat sie mich zum besucht und wir waren einkaufen (ich wohne 300km von zu Hause weg). Sonst hat sie es immer genossen mit ihrer großen Schwester in der Großsatdt einkaufen zu gehen. Diesmal hatte sie kaum Lust und jammerte immer nur rum, daß sie zu dich sie. Sie ist 1,70 groß und trägt Gr.38 und hat eine ziemlich weibliche Figur für ihr alter, aber dick ist sie nun wirklich nicht.

Ich wollte sie zum essen einladen, sie hatte keine Lust. Früher ist sie an keiner Pizzeria vorbeigekommen.
Am WE war ich seit langem wieder zu hause.
Ich war richtig erschrocken. Sie hat sehr viel abgenommen in den zwei Monaten und ißt sehr wenig. Meine Mutter meint, sie zählt ständig Kalorien. Meine Eltern wissen nicht so richtig was sieEmachen sollen.

Auffällig ist auch, daß ihr Gewicht jetzt ihr Lebensmittelpunkt zu sein scheint. Alles dreht sich nur noch ums abnehmen, dabei sieht sie schon richtig elend aus.

Ist meine kleine Schwester magersüchtig?
Kann ich ihr irgendwie helfen?

LG

Isabel
 
A

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Re: Ab wann spricht man von einer Eßstörung
Abgesehen davon, dass......

.....die Grenzen fliessend sind, aber Deine Schwester ist eindeutig in die Anorexie gestürzt. Wie alt ist sie denn?

Ich kann Dir nur sagen, was ich tun würde. Ihr so sachlich wie möglich versuchen, klar zu machen, was mit ihr los ist und welche Konsequenzen das für sie bedeuten kann. Sie fragen, was sich verändert hat; dass sie sich so verändert hat und warum. Alles so ruhig wie möglich, ohne erhobenen Zeigefinger und große "Groß-schwester" oder "Reservemutter" - Aufregung.

UND - genau heute kam ja der Thread (oder gestern?) "Mein Weg aus der ES" - ganz natürlich und offen. Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen! Druck es aus und gib ihr das zu Lesen. Ich würde keinen Druck ausüben, sonst macht sie innerlich vielleicht zu.
Mach ihr aber klar, dass sie ganz alleine für ihr Leben verantwortlich ist, es liegt an ihr, sich zu entscheiden.

LG
Meni
 
Re: ihr Alter .

Ein reichlich labiles, orientierungsloses Alter, oft ziemlich verunsichert!

Ich hab fest geschluckt, wie ich den Thread gelesen habe!!!

LG
Meni
 
Re: ihr Alter .

Da hast Du wohl recht.
Liegt glücklicherweise seit 7Jahren hinter mir.
Es ist so schwierig, ich würde ihr gern helfen und weiß nicht richtig wie.
Eine erhobener Zeigefinger ist natürlich völlig falsch. Ich möchte ihr auf jeden fall kalr machen, daß sie zu mir kommen kann, wenn sie Hilfe braucht, daß ich für sie da bin auch wenn ich weit weg wohne.
LG

isabel
 
Re: ihr Alter .

Genau das halt ich für das Richtigste! Einfach drauf hinweisen, dass da eine offen Tür und ein "wärmender Kamin" ist!
 
siehe "Anorexie", "Magersucht", "Anorexia nervosa"

im forenarchiv gibt es bereits mehrere einträge zu diesem thema. meni hat bereits das wesentliche gesagt. deine schwester braucht dringend hilfe, v.a. in form einer kognitiven verhaltenstherapie.
lg, kurt
 
Der Fall ist klar!

Hallo Isabel
Wenn das alles so zutrifft wie du es geschildert hast, dann ist deine Schwester bereits von der Krankheit erfasst, die ES/MS ist sozusagen schon da. Das sieht man daran, dass...
-starker Gewichtsverlust (so, dass es selbst ein Blinder sieht)
-sie isst deutlich weniger als vorher
-sie schlägt Angebote zum Essen aus, auch wenn sie früher so gerne gegessen hat.
-Das Gewicht ist der Lebensmittelpunkt

Jeder dieser Punkte für sich betrachtet macht noch keine ES, aber in dieser Häufung muss man von Zwangsstörung sprechen.

Was du tun kannst, ist die sofortige Einweisung in ein Spital oder eine Klinik. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt ein Spezialist ist und kein "Allgemeinmediziner". Am besten gehst du zuerst zum Hausarzt, der dann weitervermitteln soll.
Was überaus wichtig ist, ist der Rückhalt in der Familie, denn eine Therapie ist in jedem Falle ein langer, beschwerlicher Weg.

Viel Kraft und alles Gut
Rik
 
So hat es bei mir angefangen...

Hallo Isabel,
ich will dir jetzt keine Angst machen, aber genauso ging es bei mir auch los. Ich war ja nun inzwischen in Therapie, aber leider muss ich dir sagen, dass bei mir die Menschen um mich herum mir nicht helfen konnten. Meine Schwester wusste schon seit September, dass ich essgestört bin. (Ich hatte vor ihren Augen einen Fressanfall...) Aber sie war machtlos, da ich nicht auf ihre Bedenken gehört habe. ich habe alle zu Neidern abgestempelt, die gesagt haben, ich sähe so krank und abgemagert aus...
Wenn du mit deiner Schwester darüber reden solltest, solltest du sehr vorsichtig sein, da sie ansonsten sehr stur reagieren könnte. Vielleicht lässt sie sich ja von dir dazu überzeugen mal mit einem Therapeuten zu reden, mehr kannst du nicht tun. Nur für sie da sein, wenn sie dich braucht.
Viel Erfolg wünscht dir Biene
 
Re: ihr Alter .

Oh je.
Das ist das klassische Alter. Wenn ich dir einen Tipp geben darf:
Sag ihr ganz offen das du der Meinung bist, dass sie eine Essstörung hat und zwar jeden Tag min. 3 mal. Nebenbei solltest du dir Informationen über die Symptome einer MS/Bulimie im Internet ausdrucken und in ihr Zimmer legen damit sie sich das durchliest und sich wieder erkennt.

Sich von nun an rührend um sie zu kümmern ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Das ist genau das was sie unbewusst möchte und sie nur weiterhin in ihrer Essstörung gefangen halten lässt.
Wenn sie einmal erkannt hat, dass sie ein ernsthaftes Problem hat ist der zweite Weg der, das man einen Neurologen aufsucht und sich therapeutische Hilfe holt.
Vermutlich wird sie das alles nicht einsehen.
Aber später wird sie dir verdammt dankbar dafür sein. Bis Essgestörte einsehen, dass sie ein Problem haben aus dem sie sich selbst nicht mehr behelfen können ist es zu 80% schon zu spät. Das wird den Heilungsprozess um weitere jahre hinauszögern.

Viel Glück !!!!
 
Hallo Isabell!

Bin seit heute neu bei Fitness.com und habe Deinen Eintrag gerade gelesen.
Ich muss Dir sagen, dass alle Punkte, die Du aufgelistet hast, Anzeichen auf eine Anorexie nervosa sind. Ich war selbst jahrelang magersüchtig und habe es nie begriffen, dass ich krank war. Ich wollte es einfach nicht einsehen und nahm immer mehr ab, bis ich nur noch 40 kg wog ( vor einem Jahr) und das bei einer Größe von 1,70 m. Meine Eltern und ich waren letztes Jahr in der Türkei und da schickte mir der liebe Gott ein Zeichen ( so würde ich es bezeichnen, denn zu 90 % aller Fälle bekommt man entweder keine oder nur sehr schwache Mangelerscheinungen). Ich bekam Eiweißödeme an Armen und Beinen, Nierenversagen und Herzrhythmusstörungen. Ab da wusste ich, so kann es nicht weitergehen. Und da ich es wirklich begriffen hatte (ich kein Jahr mehr zu leben gehabt) musste ich nicht stationär behandelt werden, sondern machte eine Ernährungs- und Gesprächstherapie. Bei Deiner Schwester sieht das ein wenig anders aus. Ich denke mal sie hat es nicht begriffen, dass sie krank ist und da geht es schon los. Bevor man die Krankheit überhaupt behandeln kann, muss man es erst einmal im Kopf begriffen haben, dass man krank ist ansonsten fruchtet keine Therapie. Sie wird wahrscheinlich zunehmen aber ganz schnell wieder rückfällig werden. Selbst wenn Du mit ihr darüber redest, wird sie es sich nicht eingestehen, dass ihr Essverhalten nicht normal ist und wird trotzdem weitermachen. Mein Tipp. Beobachte weiterhin ihr Essverhalten und die Zeitabstände der Gewichtsreduzierung. Und so hart es klingen mag. Sie muss in den harten Apfel beißen und es muss soweit kommen, bis sie es einsieht (wer nicht hören will, muss fühlen).
Halte mich mal auf dem Laufenden.
Viel Glück und alles Gute.
Melanie
 
A

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Re: Ab wann spricht man von einer Eßstörung
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