Eine Prellung entsteht durch stumpfe plötzliche Gewalteinwirkung auf die Körperoberfläche (Tritt, Stoß, Aufprall auf den Gegner etc.). Bei einer Prellung kommt es zu einer Zerstörung von Gewebe, ohne,
daß die darüberliegende Haut verletzt wird. Durch die Zerreissung von Blutgefäßen kommt es zu einer mehr oder weniger starken Blutung in das verletzteGewebe. Besonders schmerzhaft sind Prellungen im Bereich des tractus ilio tibialis (Pferdekuss), da diese straffe Sehnenplatte dem Druck des Hämatoms nicht nachgibt.
Als besondere Form kennen wir die Gelenkprellung, bei der als Komplikation eine Blutung ins Gelenkinnere eintreten kann. Dieses sog. Hänarthros ist sehr schmerzhaft und bedarf häufig einer sehr langwierigen Behandlung mit Punktion des Gelenkes.
Bei der Behandlung der Prellung steht die rasche Stillung der Blutung im Vordergrund.
Die beste Möglichkeit hierzu bietet die Behandlung mit Kälte und Kompressionsverband. Der Kältekompressionsverband wird nach ca. 10 Minuten durcheinen Salbenkompressionsverband ersetzt.
Diese Behandlung kann nach entsprechender Einweisung vom Sportler selbst zu Hause wiederholt werden.
Entscheidend für den Behandlungserfolg ist, daß der Kältekompressionsverband so schnell wie möglich angelegt wird.
Die Nachbehandlung besteht aus manueller Lymphdrainage und leichten Lockerungsmassagen ab dem 2. posttraumatischen Tag. Bis zum 3. Tag sollte die Prellung selbst jedoch von der Massage ausgenommen bleiben.
Unterstützt wird die Massage durch anschließende isometrische Übungen, die je nach Heilungsverlauf in auxotonische Übungen übergehen. Treten nach einerPrellung Parästesien oder nervale Ausfälle auf, so deutet das auf eine Mitschädigung eines Nerven hin. Es kann sein, daß das narbige Ersatzgewebe einen Nerven komprimiert oder komplett umschlossen hat. Hier ist sofort bei Verdacht auf diesen Umstand ein Arzt aufzusuchen. Evtl. ist eine OP erforderlich.