Polynomstapler
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Folsäure zum Schutz vor Herzinfarkt
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Bonn (rpo). Die Zahl der Todesfälle in Deutschland durch Herz- und Kreislauferkrankungen könnte nach Expertenmeinung um 15.000 Fälle jährlich gesenkt werden, wenn die Folsäure-Aufnahme ausreichend wäre.
Darauf machte Professor Klaus Pietrzik vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Bonn am Montag in einem dpa-Gespräch aufmerksam. Neben den gängigen Risikofaktoren Cholesterin, Rauchen und Bluthochdruck, sei ein erhöhter Homocysteinwert Ursache vieler Herz- und Kreislauferkrankungen. Dieser lasse sich durch mehr Folsäure sehr einfach senken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) habe vor zwei Jahren die Empfehlungen zur täglichen Folsäurezufuhr auf 400 Mikrogramm erhöht, erläuterte Pietrzik. Folsäure stecke vor allem in Obst und Gemüse, wovon aber zu wenig verzehrt werde. "Die mittlere Obst- und Gemüsezufuhr liegt in Deutschland bei 260 Gramm. Um 400 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen, müsste jeder 500 bis 700 Gramm Obst und Gemüse am Tag essen." Pietrzik rät daher zu mit Folsäure angereicherten Lebensmitteln (wie Multivitaminsäften) oder in Apotheken erhältlichen Ergänzungsmitteln.
Erfolge in den USA
Pietrzik verweist auf die USA wo zur Prävention von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen 1998 eine Zwangsanreicherung von Grundnahrungsmitteln (z.B. Mehl) mit Folsäure eingeführt worden sei. "Man konnte nicht nur das Risiko für Neuralrohrdefekte um 19 Prozent senken, sondern hat in einem Nebeneffekt auch 25.000 weniger Herz- Kreislauf-bedingte Todesfälle beobachten können."
Vegetarier und ältere Menschen sollten zudem auf eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin B12 achten. Vegetariern fehle Vitamin B12, da es ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorhanden sei. Bei älteren Menschen sei häufig die Magenschleimhaut verändert (atrophische Gastritis), so dass Vitamin B12 aus der Nahrung nicht freigesetzt werde und daher nicht für den Abbau des Homocysteins zur Verfügung stehe.
Homocystein entstehe im Körper beim Abbau von Eiweiß und werde über Stoffwechselprozesse, an denen Folsäure, Vitamin B6 und B12, beteiligt sind, abgebaut. Fehlen diese Vitamine, kann der Homocystein-Spiegel im Blut stark ansteigen und das Risiko eines Herzinfarkts erhöhe sich um ein Vielfaches. "Durch die zusätzliche Gabe von Folsäure und den beiden B-Vitaminen konnte in verschiedenen Studien eine Senkung des Homocystein-Spiegels erreicht werden."
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Bonn (rpo). Die Zahl der Todesfälle in Deutschland durch Herz- und Kreislauferkrankungen könnte nach Expertenmeinung um 15.000 Fälle jährlich gesenkt werden, wenn die Folsäure-Aufnahme ausreichend wäre.
Darauf machte Professor Klaus Pietrzik vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Bonn am Montag in einem dpa-Gespräch aufmerksam. Neben den gängigen Risikofaktoren Cholesterin, Rauchen und Bluthochdruck, sei ein erhöhter Homocysteinwert Ursache vieler Herz- und Kreislauferkrankungen. Dieser lasse sich durch mehr Folsäure sehr einfach senken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) habe vor zwei Jahren die Empfehlungen zur täglichen Folsäurezufuhr auf 400 Mikrogramm erhöht, erläuterte Pietrzik. Folsäure stecke vor allem in Obst und Gemüse, wovon aber zu wenig verzehrt werde. "Die mittlere Obst- und Gemüsezufuhr liegt in Deutschland bei 260 Gramm. Um 400 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen, müsste jeder 500 bis 700 Gramm Obst und Gemüse am Tag essen." Pietrzik rät daher zu mit Folsäure angereicherten Lebensmitteln (wie Multivitaminsäften) oder in Apotheken erhältlichen Ergänzungsmitteln.
Erfolge in den USA
Pietrzik verweist auf die USA wo zur Prävention von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen 1998 eine Zwangsanreicherung von Grundnahrungsmitteln (z.B. Mehl) mit Folsäure eingeführt worden sei. "Man konnte nicht nur das Risiko für Neuralrohrdefekte um 19 Prozent senken, sondern hat in einem Nebeneffekt auch 25.000 weniger Herz- Kreislauf-bedingte Todesfälle beobachten können."
Vegetarier und ältere Menschen sollten zudem auf eine zusätzliche Versorgung mit Vitamin B12 achten. Vegetariern fehle Vitamin B12, da es ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorhanden sei. Bei älteren Menschen sei häufig die Magenschleimhaut verändert (atrophische Gastritis), so dass Vitamin B12 aus der Nahrung nicht freigesetzt werde und daher nicht für den Abbau des Homocysteins zur Verfügung stehe.
Homocystein entstehe im Körper beim Abbau von Eiweiß und werde über Stoffwechselprozesse, an denen Folsäure, Vitamin B6 und B12, beteiligt sind, abgebaut. Fehlen diese Vitamine, kann der Homocystein-Spiegel im Blut stark ansteigen und das Risiko eines Herzinfarkts erhöhe sich um ein Vielfaches. "Durch die zusätzliche Gabe von Folsäure und den beiden B-Vitaminen konnte in verschiedenen Studien eine Senkung des Homocystein-Spiegels erreicht werden."