"Muss-man-gelesen-haben"-Bücher

Sit Up!

New member
Moin,

mich würde mal interessieren, welche Bücher ihr als "Muss-man-mal-gelesen-haben" anseht und warum. Kann auch was Ungewöhnliches sein.

Könnte zwar jetzt den Startschuss geben und meine Liste posten, will euch aber nicht verunsichern :D :cool: ;)

PS: Wer von euch hat die Bibel mal durchgewälzt? Schlag mich da schon seit Ewigkeiten mit rum, fange immer mal wieder an und lass es dann doch nach ner Woche. Muss man ja eigentlich mal gelesen haben, auch wenn man nicht gläubig ist...
 
Ich mach Dir keinen Vorwurf draus, Du bist ja nur Jurist ;) scnr

"Nur" in diesem Zusammenhang, weil ein Literaturwissenschaftler niemals einen Kanon aufstellen oder akzeptieren würde.


Welche Bücher? Besser welche nicht. Und das sind nicht viele. Mit Ausnahme dieser Wenigen ist ein Buch so "gut" oder "schlecht" wie jedes andere. Man muß es nur richtig einzuordnen wissen.


In diesem Sinne: Von mir keine "Liste". Niemals!



PS: Komme mir jetzt ja keiner mit Reich-Ranitzki an! Das ist kein seriöser Kritiker oder Wissenschaftler. Niemand ist in der Lit.Wiss so geringgeschätzt wie R-R. Das nur am Rande. Der Kerl ist keine Argumentationsgrundlage.



sam
 
Meine Literatur beschränkt sich momentan leider auf Mikrobiologielehrbücher und Anatomiewälzer...

schade eigentlich. Meine literarisches Wissen beschränkt sich leider auf das Schulwissen.

Ich finde Thomas Mann lesenswert. Felix Krull oder der Untertan sind recht unterhaltsam.

Ansonsten ist "Die verlorene Kunst des Heilens" von B. Lown eines meiner Lieblingsbücher.

Poly
 
@Sam... Nebenfachjurist ist mir. Und Nebenfach-Neuere-deutsche-Literatur-wissenschaftler. Kenne genug Leute, die einen Kanon akzeptieren, da er sicherlich auch ein paar Vorteile hat, wenn auch genug Nachteile - mir geht es hier aber keineswegs um eine Aufstellung von Büchern, die der Mensch von heute gelesen haben sollte und die eine Normierung zu geben versucht, sondern vielmehr um eine subjektive Liste, da ich mir gerne Anregungen holen will (deshalb auch das "Kann gerne Ungewöhnliches sein" und deshalb auch gerne eine Begründung, warum das Buch gut ist). Ich finde zum Beispiel Michael Endes Unendliche Geschichte ein grandioses Buch, das auch mal von einem Erwachsenen gelesen werden kann - erwarte aber nicht, dass Herr Reich-Ranicki das in irgendeinen Kanon aufnehmen wird. Und das mit der Liste war mehr zum Spaß gemeint, da ich genau das Gegenteil von einer "Ich-zähle-alles-auf-was-ich-gelesen-habe-und-lass-mir-auf-die-Schultern-klopfen"-Liste will. Viele Bücher habe ich nur über irgendwen kennengelernt, der mir davon erzählt hat - z.B. auch der Untertan, den ich selbst auch ziemlich gelungen fand @Polynomstapler. Oder auch So zärtlich war Suleyken oder was weiß ich noch alles. Und es wär ja schade, wenn man irgendwelche Bücher nie anguckt, weil man einfach nicht davon gehört hat - und stattdessen zum zehnten Mal Kai aus der Kiste liest.
Ich kam darauf, da ich in der Schulzeit mal Homo faber gelesen habe und es damals gerne in irgendeiner Ecke vergraben hätte, die möglichst oft von hungrigen Ratten aufgesucht wird - es jetzt aber nochmal nach einem Tipp von meinem Mitbewohner in die Hand genommen habe und es mittlerweile sehr gut finde...
 
Nun, das klingt schon anders. Wenn Du nur Lese-Tipps möchtest, bitte sehr. Die kannst Du haben.

Die Sache mit der Kanonisierung ist eigentlich eine klare Sache unter Unseresgleichen. Dachte ich jedenfalls. Ich kenne es auch von den Lehrstühlen mit denen ich zu tun hatte nur so.



Egal.
Was mir so alles Spaß gemacht hat zu lesen, ist zuviel um es aufzuzählen, denn bis auf die Systemtheorie hat mir wirklich alles gefallen. Und selbst die war nur teilweise unerträglich.

Aber eine kleine Auswahl an meinen Lieblingsbüchern (unabhängig meines Spezialgebietes und bunt gemischt):

Joseph Conrad, "Heart of darkness" (C. war zwar ein germanophober Spinner, aber das Buch ist super)

Alles von Tolkien (denn wir brauchen Alle auch mal Märchen)

Hartmann von Aue, "Erec" (DER deutsche Artusroman)
und seine französische Vorlage "Erec et Enide" von Chrétien de Troyes.

Dante Alighieri, "Divina Commedia" (Ich fands lustig mal die ganzen Dante-Zitate im Zusammenhang zu lesen *g*)

Eichendorff, "Aus dem Leben eines Taugenichts" (Das Buch über mich :D )

Stephen King, "Es" (ja, ab und zu mag ich auch Trivial-Schund)


Und mein absoluter Favorit: Peter Handke. Am Besten "Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt" (herrlich spinnert und trotzdem mitunter tiefgründig).
Sein Bühnenstück "Publikumsbeschimpfung" ist das Einzige was mich noch ins Theater kriegt.



Das Alles ist reine Geschmackssache und stellt keinerlei Anspruch auf Garnichts dar. Alle Bücher sind lesenswert. Man muß sie aber verstehen.



Gruß,
sam
 
Der_Hasenmann schrieb:
**** bevor sich hier noch jemand bloß stellt, kurzer einschub von mir: marcel reich-ranicki **** :p
:D :D Danke! Hab ich gleich geändert, hab nicht gesehen, dass Sam den auch falsch geschrieben hat und wollte mir die Schmach ersparen...
 
*schlägtnachhasenmann*

ich schreib den wie ich will. Ich schreibe auch "Ihgnads Buhbiss", wenn ich will :p .

got it? ;)
 
@Sam... na also ;) Dante hab ich auch mal vor Jahren angefangen und doch nie durchgelesen - aber da war ich auch noch junge 18 und ich glaube wirklich, ich sollte es mal in die Hand nehmen (vielleicht ein ähnliches Phänomen wie bei Homo faber :D). Eichendorff fand ich sehr gut, es gab eine Stelle, wo der junge Mann plötzlich grundlos auf die Bank springt und losfiddelt - bildlich vorgestellt fand ich das sehr schön lustig. Na und den Rest (außer Tolkien) hab ich noch nie gelesen... Stephen King und Peter Handke hätte ich nach bisherigem Wissensstand auch nicht angefasst :D Aber man lenrt ja nie aus.

PS: Ich halte auch nicht viel von Kanonen und Kanons (und Herrn Raych-Ranizzgi schreibe auch ich, wie ich will) - aber neulich hatten wir in einem Seminar eine Diskussion darüber - und beide Positionen fand ich teilweise einleuchtend. Wenn irgendwelche Leute sich den Reich-Ran**** ins Regal stellen, damit sie eben Bücher da stehen haben, die man im Regal stehen haben sollte, besteht ja immerhin die Möglichkeit, dass die Kinder oder auch sie selbst das Buch mal anrühren - besser, als wenn beispielsweise Goethes Werther (finde ich übrigens immer noch geil - war mein "Einstieg" in die "Weltliteratur" :D) nie den Weg ins Haus findet...
 
War grad mal zum Spaß bei amazon.de und entdecke da bei "Heart of Darkness":
Kunden, die Bücher von Joseph Conrad gekauft haben, haben auch Bücher dieser Autoren gekauft:

* James Joyce
* Charles Dickens
* Peter Handke
* Virginia Woolf
* Georges Simenon

:D
 
Für mich war das Hauptproblem bei Kanonisierung immer das Ausschließen. Man nimmt bestimmte Bücher auf, andere bleiben draußen. Warum bleiben sie draußen und warum kommen andere rein? Das läßt sich in der Literatur einfach nicht begründen.

Die Erinnerungen die eine solche Selektion hervorrufft, sollten gerade Ranicki-Ranitzki unangenehm erscheinen. Aber er machts selber. Naja.



Und trau Dich ruhig an Handke, so schwierig ist der nicht :) . Joyce ist schlimmer, oder Habermas, oder Ratzinger, oder, oder, oder,...



Sit Up! schrieb:
War grad mal zum Spaß bei amazon.de und entdecke da bei "Heart of Darkness":
Kunden, die Bücher von Joseph Conrad gekauft haben, haben auch Bücher dieser Autoren gekauft:

* James Joyce
* Charles Dickens
* Peter Handke
* Virginia Woolf
* Georges Simenon

:D
Wieso auch nicht?

Aber zu den Amazon-Verkaufs-Statistiken kann ich Dir gleich noch ein Buch empfehlen:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492230385/302-2409242-8703256


:D :D :D


sam
 
Da ich mich seit einiger Zeit mit "Zen" auseinander setze, kann ich folgendes Buch empfehlen:

"Zen-Geist
Anfänger-Geist"

von Shunryu Suzuki

In diesem Buch sind die Zen-Vorträge SUZUKIS auszugsweise und systematisch dargestellt.

Ich bin ein "Literatur-Süchtiger" und habe schon wirklich sehr viel gelesen.
Das Buch von Suzuki allerdings steckt so voll von Lebensweisheit, wie ich es noch nie er(lesen)erlebt habe.

Diese Buch ist meine "Bibel", es liegt immer griffbereit und ich lese es "rund um die Uhr", d.h. habe ich es einmal durch, fange ich wieder von vorne an, denn das Buch gibt (mir) immer nur ein wenig seiner Weisheit preis.

Diese Art von Literatur erfordert viel Toleranz und Offenheit (für Neues), denn es ist keine leichte Kost und stellt hohe Anforderungen an den Leser.
Ich lese immer wieder Neues aus diesem Buch heraus.
 
DAS PARFÜM

und ich persönlich, um mal inne ganz andere ecke zu gehen,
fand "LSD - Mein Sorgenkind" vom Entdecker Albert Hoffmann sehr interessant.
das dürfte aber nur spannend sein, wenn man selber in genug "Welten" war :) :eek: um die Trips nachzuvollziehen

Gruß
BLOOD
 
BloodBang schrieb:
Hab ich auch gelesen, kein schlechtes Buch, aber nicht überragend (meiner Meinung).


Da fällt mir noch ein gutes Buch ein, was sich wirklich lohnt zu lesen:

"Der Antichrist" von Friedrich Nitzsche

Das (meiner Meinung) beste Werk von ihm, obwohl auch viele andere seiner Bücher sehr lesenswert sind.
 
eigentlich passt der Thread ganz gut, da ich im moment die sammlung meines Vaters abklappere nach eben solchen "Must-Read" Büchern
(lese erst seit nem jahr)

Der Graf von Monte Christo

dürfte doch wohl auch dazu gehören oder?
fands sehr gut!
 
Ok, dann hier mal eine Liste mit "Trivial Schund", wie Sam Hain es so schön nannte:

- David Baldacci "Das Labyrinth"
- David Baldacci "Die Versuchung
- John Grisham "Die Firma"
- John Grisham "Der Klient"
- Ken Follett "Die Säulen der Erde"
- Dan Brown "Sakrileg"
 
Faust
Werther
Homo Faber
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Der zweite Engel - Philip Kerr (Sci-Fi Roman, der sehr realistisch recherchiert wurde und dementsprechend wissenschaftlich "begründet" und erklärt wird)

Die Tür - Geoff Thompson

Mr Nice - Howard Marks
 
Almidon schrieb:
- Dan Brown "Sakrileg"
Fandest Du das nicht auch furchtbar vorhersehbar? Fast so schlimm wie Riley.
Alles was irgendwo am Anfang scheinbar nebenbei erwähnt wird, hat später eine Bewandnis. Aber wirklich alles.
Und wenn man das weiß und drauf achtet, ist es ziemlich vorhersehbar. Aber wie gesagt: Matthew Riley ist da noch viel schlimmer.


sam
 
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