Wenn du in Österreich wohnst kannst auch zur Arbeiterkammer gehen, die lesen gratis drüber, können dir sagen ob etwas zwischen den Zeilen steht. Und schauen auch gleich ob Phrasen die nicht in Arbeits/Dienstzeugnissen stehen sollten, trotzdem darin sind.
Einiger dieser Phrasen:
1. Schulnote 1 = Superlativ, wo immer möglich
Ein uneingeschränkt positives Zeugnis spart nicht mit Superlativen: MitarbeiterInnen, die laut Dienstzeugnis „stets zur vollsten Zufriedenheit“ gearbeitet haben, sind vom ehemaligen Dienstgeber mit der Note 1 bedacht worden. Alle anderen Formulierungen gelten bereits als Makel.
2. „Frau M. hat sich stets bemüht“
Klartext: Bemüht hat sie sich ja, aber das Ergebnis ist fraglich.
3. „Beim Projekt XY hat sich Herr S. mit ganzer Kraft eingesetzt… “
Klartext: Herr S. hat sich nur bei dem einen Projekt ins Zeug gelegt.
4. „Frau L. hat sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten eingesetzt ...“
Klartext: Der Rahmen war derartig eng, dass nur für wenige Fähigkeiten Platz war.
5. „Herr B. hat sich stets als integrative, kommunikationsstarke Persönlichkeit ins Team eingebracht“
Klartext: Vor lauter Plaudern ist er kaum mehr zum Arbeiten gekommen.
6. „Frau A. verfügte über Fachwissen und zeigte großes Selbstvertrauen“
Klartext: Große Klappe, wenig dahinter.
7. „Herr R. hat die übertragenen Arbeiten ordnungsgemäß erledigt“
Klartext: Ordnungsgemäß schon, aber sonst zeigte er nur wenig Eigeninitiative.
8. „Frau P. war stets mit Interesse und Begeisterung bei der Sache“
Klartext: Euphorie allein ist kein Erfolgsgarant.
9. „Herr Z. trug durch seine Geselligkeit zum guten Betriebsklima bei“
Klartext: Er tratscht viel.
10. „Frau K. setzte sich insbesondere für die Belange der Belegschaft ein“
Klartext: Eine Mitarbeiterin, die sich nicht alles gefallen lässt.
Quelle: AK Wien