Aaaalso:
Ich war positiv überrascht von dem Film. Zuerst aber kurz etwas über Eminem.
Ich würde mich nicht als Eminem-Fan bezeichnen. Dafür gefallen mir zu wenig Lieder von ihm so richtig. The Eminem Show ist die bislang einzige Scheibe, dich ich von ihm gekauft habe. Den Score von 8 Mile werde ich mir aber auf jeden holen. Schließlich waren das ja nur Bomben, die da während des Films liefen.
Sein Verhalten finde ich auch nicht immer so prall. Was aber eigentlich keine Rolle spielt. Schließlich kenne ich ihn ja nur als Berühmtheit aus den Medien. Würde ich mal persönlich was mit ihm zu tun haben, wer weiß.
Was ich ihm aber wirklich sehr hoch anrechne, ist sein Verhalten zu seinem Erfolg. In einem Interview hat er mal gesagt, daß er ja wohl schlecht noch über Gangster- und Ghettoleben rappen könne, wenn er jetzt soviel Asche macht. Das hat mich, ehrlich gesagt, sehr überrascht. Dafür Daumen hoch.
Jetzt zu dem Film.
Ein Kollege, der eigentlich nicht auf Rap steht, hat mich mit in den Film geschleppt.
Ich hatte es wenigstens geschafft, daß wir nicht in der ersten Woche reingingen. Auf die ganzen Möchtegern-Gangster zwischen 13 und 15 Jahren wollte ich weitestgehend verzichten.
Umso überraschter war ich dann über das Publikum. Kaum Heads da, halt nur wirklich so ein paar Kinder. Die Daunenjackenfraktion. Ich mein, es waren draußen 9 ° plus, und die saßen den ganzen Film über mit angezogenen Daunenjacken und Wollmützen auf der Rübe im Kino. Schon Scheiße, wenn man ein Image zu vertreten hat. Oder zumindest meint, es damit zu tun.
Der Rest war mindestens in meinem Alter, wenn nicht darüber.
Vom Film hatte ich eigentlich auch nicht allzu viel erwartet. Ich habe auch kaum Trailer vorher gesehen.
Umso überraschter war ich dann von dem ganzen Teil. Eminem gibt sich in dem Film wirklich so, wie man es von einem Kerl in der Situation erwartet. Er wirkt nicht in einer Situation so, wie er auf Bühnen und in Videos rüberkommt. Schauspielern kann er. Wie es mit anderen Rollen aussähe, ist eine andere Sache.
Positiv ist auch die Sprache des ganzen Films. Nicht so ein übertriebenes "Yo Motherf**ker" hier, und "Yo Alter" da Gelaber. Die Battles wurden untertitelt. Im ersten Moment habe ich einen Riesenschreck bekommen. Dachte ich doch, "Alles klar, das kann nix geben." Aber Pustekuchen. Klar, man kann Raps nicht einfach eins zu eins ins Deutsche übersetzen. Trotzdem haben sie es geschafft, daß selbst die Übersetzungen noch Flow hatten und von den Reimen her gut waren. Dafür den allergrößten Respekt.
Klar, Gewalt mußte wohl im Film vorkommen. Was ich aber hier wiederum sehr gut fand, war die ablehnende Haltung gegenüber Schußwaffen in dem Film. Wurde eine Knarre ausgepackt, war sofort "Schluß mit lustig". Also nix mit den sonst so verherrlichten Gang-Schießereien und so.
Fazit:
Ich, als Rap-Hörer, war äußerst positiv überrascht von dem Film.
Mein Kollege, als Mainstream Hörer, fand den Film dope.
Daher mein Rat selbst an solche Leute, die Eminem nicht hören: wenn ihr einen netten Film sehen wollt, guckt euch 8 Mile mal an. Geht mal unvoreingenommen rein, und bildet euch dann eine Meinung.
Eminem in 8 Mile ist ein anderer als der in den Musikvideos.