UV-Index 8 beim Joggen? Warum du beim Sommertraining jetzt besonders aufpassen musst

Ich bin wirklich nicht empfindlich, was Sonne angeht. Ich liebe den Sommer, ich bin gern draußen, ich trainiere regelmäßig – beim Laufen, Walking, Joggen beim Schwimmen, auch beim Tennis. Aber was ich letzte Woche erlebt habe, hat mich ehrlich überrascht.: Mein Wetter-App zeigte einen UV-Index von 8. In Mitteldeutschland. Anfang Juni. Und das war kein Fehler.

Wir erleben derzeit eine Wetterlage, die fast schon mediterran wirkt: klare Luft, kaum Dunst, keine Wolken, wenig Luftverschmutzung – perfekte Bedingungen also für UV-Strahlen, um nahezu ungefiltert auf unsere Haut zu treffen. Viele unterschätzen die Kraft dieser Strahlung. UV-Faktor 8 bedeutet: die Haut nimmt bereits nach wenigen Minuten Schaden. Ein Sonnenbrand kann da schon nach 10–15 Minuten ungeschützter Exposition auftreten. Und auch wenn man das früher als harmlos empfand – die Haut vergisst nicht. Nie.

Besonders beim Outdoor-Sport ist das Risiko hoch. Wer läuft, spielt oder schwimmt, ist nicht nur länger der Sonne ausgesetzt, sondern schwitzt auch – was die Schutzfunktion der Haut schwächt. Selbst wasserfeste Sonnencremes geraten bei dieser Intensität an ihre Grenzen. Und nein: Eine schöne Bräune ist kein Zeichen von Gesundheit, sondern von Zellschaden. Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko für Hautkrebs – und die sichtbare Hautalterung zieht unweigerlich nach.

Welche Rolle spielt die Großwetterlage bei UV-Intensität?

Die Großwetterlage beschreibt das überregionale Zirkulationsmuster der Atmosphäre. Bestimmte Konstellationen begünstigen:

• wenig Wolkenbildung (z. B. durch stabile Hochdruckgebiete)
• geringe Luftfeuchtigkeit → weniger diffuse Lichtstreuung
• kaum Luftverschmutzung oder Dunst → UV-Strahlen werden kaum absorbiert
• eine saharastaubfreie Atmosphäre → höhere UV-Durchlässigkeit

Ein Beispiel ist das derzeitige Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, das für stabile, klare Luft sorgt. Das bedeutet: die UV-Strahlung kommt nahezu ungefiltert durch – auch ohne extreme Hitze. Deshalb ist der UV-Index zurzeit so ungewöhnlich hoch in Regionen wie Mitteldeutschland.

Welche Rolle spielt der Klimawandel?

Der Klimawandel wirkt auf mehreren Ebenen:

• Die Zahl der Sonnenstunden in Deutschland ist laut DWD seit den 1980ern um 15–20 % gestiegen.
• Die Ozonschicht hat sich zwar teilweise erholt, aber es gibt periodisch regionale Ozonverdünnungen, die die UV-Strahlung verstärken.
• Trockene Böden und reduzierte Wolkenbildung begünstigen stabile Hochdrucklagen mit hoher UV-Intensität.
• Mehr Hitze-Extreme → gehen oft mit trockener, klarer Luft und starker UV-Exposition einher.

Fazit: Der Klimawandel verlängert die Phasen mit hoher UV-Strahlung und verschiebt sie in Regionen und Jahreszeiten, in denen sie bislang kaum ein Thema waren.

Was tun gegen Sonnenstress beim Training?

• Erstens: UV-Apps checken, bevor du rausgehst.

• Zweitens: Immer Sonnenschutz – mindestens LSF 30, bei UV 8 besser LSF 50.

• Drittens: Kleidung nicht vergessen. Auch eine dünne Mütze oder ein leichtes Shirt können viel bewirken.

• Viertens: Trainingszeiten anpassen – morgens oder abends statt mittags, wenn die Strahlung am höchsten ist.

Schützt Euch im Winter, schützt Euch insbesondere in den drei anderen Jahreszeiten vor der UV Strahlung! Noch nie gab es soviele Hautkrebserkrankungen, durch jahrzehntelangen sorglosen Umgang mit der Sonne, wie inzwischen!