Warum Polyester-Sportkleidung deiner Gesundheit schadet – und was du stattdessen tragen solltest

Warum Polyester-Sportkleidung deiner Gesundheit schadet – und was du stattdessen tragen solltest

Mauryaa Ship Pexels

Ich gebe es zu: Früher habe ich meine Trainingsklamotten nach dem Look ausgesucht. Stretchig, leicht, atmungsaktiv – und wenn es gut auf Instagram aussah, umso besser. Was ich dabei ignoriert habe: Ein Großteil dieser „modernen“ Sportkleidung besteht aus Polyester. Heute sehe ich das ganz anders – und ich möchte dir erklären, warum ich als gesundheitsbewusster Athlet inzwischen bewusst auf Polyester verzichte.

Polyester: Bequem für die Industrie, problematisch für den Körper

Polyester ist ein synthetisches Material, das industriell aus Erdölprodukten hergestellt wird. Klingt nicht gerade nach etwas, das man direkt auf der Haut tragen will, oder? Doch genau das machen Millionen Menschen täglich – vor allem beim Sport. Leggings, Tanktops, Funktionsshirts – sie alle bestehen oft zu einem großen Teil aus Polyester. Und das nicht, weil es so gesund wäre, sondern weil es billig, dehnbar und pflegeleicht ist. Aber was in der Produktion praktisch ist, kann für den Körper zur Belastung werden.

Hitze, Schweiß – und ein perfektes Klima für Bakterien

Eines der Hauptprobleme von Polyester: Es speichert Hitze. Anders als Naturfasern wie Baumwolle oder Merinowolle kann Polyester kaum atmen. Es hält die Körperwärme fest, statt sie abzuleiten. Beim Sport – wo Schweiß, Temperaturanstieg und Reibung an der Tagesordnung sind – ist das ein echtes Problem. Die Folge: Der Körper überhitzt schneller, die Haut wird feucht und warm gehalten – und genau das ist ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze. Gerade in Bereichen wie den Achseln, dem Intimbereich oder zwischen den Zehen kann das zu Hautirritationen, Juckreiz und sogar Infektionen führen. Kurz gesagt: Du schwitzt nicht nur mehr – du schwitzt ungesünder.

Chemikalien-Cocktail auf der Haut

Was viele nicht wissen: Polyester ist nicht nur synthetisch – es wird auch mit einem ganzen Arsenal an Chemikalien hergestellt und behandelt. Dazu gehören Weichmacher wie Phthalate, antimikrobielle Beschichtungen, Farbstoffe und sogenannte VOCs (volatile organic compounds) – flüchtige organische Verbindungen. Diese Stoffe lösen sich bei Wärme und Feuchtigkeit und können über die Haut aufgenommen oder sogar eingeatmet werden. Besonders kritisch: Einige dieser Stoffe gelten als hormonell wirksam. Phthalate zum Beispiel stehen im Verdacht, das endokrine System zu stören – also unseren Hormonhaushalt direkt zu beeinflussen. Und das ist für niemanden gut, schon gar nicht für Sportler, deren hormonelles Gleichgewicht zentral für Regeneration, Leistungsfähigkeit und langfristige Gesundheit ist.

Atmest du Mikroplastik beim Training ein? Leider ja.

Beim Sport bewegt sich der Körper viel, Kleidung wird gedehnt, gerieben und beansprucht. Dabei lösen sich kleinste Partikel aus den Fasern – sogenanntes Mikroplastik. Diese Partikel, also Mikroplastik  landen nicht nur in der Umwelt, sondern auch in der Atemluft – besonders in geschlossenen Trainingsräumen oder Fitnessstudios. Wer intensiv trainiert, atmet tiefer – und nimmt damit potenziell mehr dieser Stoffe auf, als er denkt. Eine unterschätzte Gesundheitsgefahr, die durch natürliche Materialien vermieden werden kann.

Was ich heute trage – und warum es sich lohnt

Ich setze mittlerweile auf Sportkleidung aus natürlichen oder innovativen alternativen Fasern: Merinowolle, Bambusviskose, Tencel oder Bio-Baumwolle – sie sind atmungsaktiv, geruchshemmend und frei von problematischen Chemikalien. Ja, sie sind oft teurer. Aber meine Haut, meine Atmung, meine Leistungsfähigkeit und meine langfristige Gesundheit sind es mir wert.

Wer schwitzt, sollte bewusst schwitzen

Polyester ist bequem – für die Hersteller. Für den Körper ist es das nicht. Wenn du viel und intensiv trainierst, achte auf das Material deiner Kleidung. Es macht einen Unterschied – für deine Haut, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Und manchmal beginnt nachhaltige Fitness eben nicht mit einem neuen Trainingsplan, sondern mit einem anderen Shirt.

0 Kommentare